Perplexity führt Faktencheck bei WhatsApp ein

Es ist ein Problem, das viele nur zu gut kennen: Falschinformationen verbreiten sich heutzutage rasant über Messenger-Dienste und stellen Sender:innen wie Empfänger:innen auf die Probe. US-Startup Perplexity präsentiert nun eine Lösung für WhatsApp-Nutzer:innen, die innerhalb der App funktioniert. Der neue KI-Faktencheck ermöglicht es, verdächtige Nachrichten unmittelbar und unkompliziert auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, ohne dabei die App wechseln zu müssen – um beispielsweise Google oder ChatGPT um Hilfe zu bitten.
Wie Techradar berichtet, können User ab sofort fragwürdige Nachrichten, seien es Textauszüge, Fotos oder Screenshots, direkt an die Nummer +1 (833) 436-3285 weiterleiten und erhalten innerhalb von Sekunden eine fundierte Einschätzung von Perplexity inlusive Quellenangaben.
Einfache Handhabung, explosive Wirkung?
Die Nutzung des Services gestaltet sich denkbar einfach: Nach dem Speichern der Perplexity-Nummer in den eigenen Kontakten können Nachrichten direkt weitergeleitet werden. Die Perplexity AI unterstützt über 20 Sprachen und liefert nicht nur Ja/Nein-Antworten, sondern detaillierte Analysen mit verifizierbaren Quellen.
Die neue Funktion läuft dabei völlig diskret ab, schließlich bekommen die entsprechenden WhatsApp-Kontakte nichts von dem Factchecking mit. Somit ist eine direkte Konfrontation nicht nötig und Gruppendynamiken bleiben zunächst unberührt. Das kann sich selbstverständlich je nach Tragweite einer potenziellen Falschinformation schnell ändern.
Datenschutz und ethische Problematik
Das neue Angebot von Perplexity wirft allerdings auch Fragen zum Datenschutz auf. Das unverschlüsselte Weiterleiten von Chat-Nachrichten an einen KI-Dienst geschieht hier ohne explizite Einwilligung des ursprünglichen Absenders. Eine Zwickmühle – Nutzer:innen müssen dies im Einzelfall gegen den gesellschaftlichen Nutzen der Fake-News-Bekämpfung abwägen.
Perplexity plant bereits weitere Funktionen, die eine noch tiefere Integration in Gruppenchats ermöglichen sollen. Zukünftig könnte die KI etwa automatisch bei der Verbreitung von Falschinformationen eingreifen. Ob diese Form der automatisierten Überwachung wünschenswert ist und wie sie sich auf die Kommunikationskultur auswirkt, bleibt eine offene Diskussion.
Die Integration von KI-gestützten Faktenchecks in Messenger-Dienste könnte einen wichtigen Beitrag zur digitalen Medienkompetenz leisten. Gleichzeitig darf kritisches Denken nicht vollständig an künstliche Intelligenz ausgelagert werden.
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