planqc: Quantencomputing-Projekt für mehr Effizienz im Schienenverkehr

Schienenverkehr mit Quantencomputing-Unterstützung: Dieses Konzept soll ein neues Projekt vom deutschen Quantencomputer-Hersteller planqc und dem Beratungsunternehmen d-fine erforschen. In den kommenden 18 Monaten untersucht planqc, wie Quantencomputer zur Optimierung des Schienenverkehrs beitragen können. Das Projekt „QCMobility | Schienenverkehr“ wird im Auftrag der DLR Quantencomputing-Initiative durchgeführt und zielt darauf ab, hochkomplexe Planungsaufgaben im Bahnverkehr schneller und effizienter zu lösen. Neben der Hessischen Landesbahn und DB InfraGO ist mit ÖBB Infra auch ein österreichischer Partner beim Projekt dabei.
Projekt testet quantengestützte Algorithmen in realen Bahnszenarien
Disponenten und Verkehrsplaner stehen täglich vor Entscheidungen, die teilweise innerhalb von Sekunden getroffen werden müssen. Das reicht von Vorrangfragen bei blockierten Strecken bis zur Berücksichtigung von Baustellen und Wetterereignissen in Echtzeit. Klassische Optimierungsverfahren stoßen bei der wachsenden Zahl an Möglichkeiten an ihre Grenzen. Quantencomputer könnten hier neue Perspektiven eröffnen, indem sie komplexe Entscheidungsprozesse schneller und umfassender berechnen.
Ziel des Projekts ist es systematisch zu testen, wie quantengestützte Algorithmen in realen Bahnszenarien zum Einsatz kommen können. Das betrifft sowohl die kurzfristige Disposition im Störungsfall als auch die strategische Infrastruktur- und Fahrplanplanung.
planqc sieht im Schienenverkehr ein ideales Anwendungsfeld
Neben den Projektleitern d-fine und planqc soll die Hessische Landesbahn praxisnahe Anwendungsfälle ein, während das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS seine Expertise im Bereich Quantenmethodiken beisteuert. Als assoziierte Partner beteiligen sich die DB InfraGO AG und die ÖBB-Infrastruktur AG. Sie bringen Erfahrung als Schieneninfrastrukturbetreiber mit und stellen Einblicke zu Prozessen sowie Echtdaten aus dem laufenden Betrieb zur Verfügung.
Felix Westerkamp, Manager von d-fine, erklärt: „Wir kombinieren unsere Expertise in den Bereichen Schienenverkehr und Quantencomputing, um diese zukunftsweisende Technologie für reale Probleme im Schienenverkehr wertschöpfend einzusetzen und dadurch die Potentiale greifbar zu machen.“ Die Anwendungsfälle stammen direkt von den Praxispartnern. Sie bilden die Grundlage, um reale Herausforderungen in mathematische Modelle zu überführen und mit quantengestützten Optimierungsansätzen zu lösen.
Alexander Glätzle, CEO von planqc, sieht im Schienenverkehr ein ideales Anwendungsfeld: „Der Schienenverkehr ist ein perfektes Beispiel für ein hochkomplexes Optimierungsproblem, bei dem Quantencomputer echte Mehrwerte liefern könnten – von schnelleren Entscheidungen im Störungsfall bis zu langfristig stabileren Fahrplänen.“ Die Ergebnisse will man mit klassischen Methoden vergleichen, um eine belastbare Roadmap für den künftigen Einsatz von Quantencomputern im Bahnwesen zu entwickeln.