Startup Interviewer

RumX: „Begreift Community als festen Bestandteil eures Produkts“

© RumX
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Eine digitale Plattform für Rum-Liebhaber:innen: Das bietet das Jungunternehmen RumX aus Stuttgart. Das Startup verspricht mit seiner Website authentische Bewertungen von einer massiven Auswahl an Rum. Dadurch soll die Plattform als verlässliches Vergleichs- und Kaufportal dienen, durch das Kund:innen Fehlkäufe vermeiden können. Oliver Gerhardt, Gründer von RumX, hat sich unserem Startup Interviewer zum Gespräch zur Verfügung gestellt.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Oliver Gerhardt: Gerne! Wir sind ein Tech-Startup aus Stuttgart und haben die weltweit größte digitale Infrastruktur für den Rum-Markt gebaut. Im Kern ist RumX das „digitale Zuhause“ für Rum-Liebhaber:innen: Mit unserer App können Nutzer:innen ihre Sammlungen digital verwalten (aktuell tracken wir Portfolios im Wert von über 53 Millionen Euro), Verkostungsnotizen teilen und neue Abfüllungen entdecken.

Aber wir sind längst mehr als nur eine Community-App. Wir haben uns erfolgreich zu einem zentralen E-Commerce-Hub gewandelt. Wir aggregieren Marktdaten und verbinden unsere 48.000 Nutzer über Schnittstellen direkt mit über 40 führenden Online-Shops und Auktionshäusern in Europa. Wir sorgen also nicht nur für Transparenz in einem undurchsichtigen Markt, sondern begleiten die gesamte Customer Journey – von der Entdeckung über die Bewertung bis zum Kauf.

Ursprünglich ist das Ganze 2018 eher unromantisch als Prüfungsleistung während meines Informatik-Masterstudiums entstanden – damals noch unter dem Namen „Rum Tasting Notes“. Das Projekt hat mich dann aber so gepackt, dass ich meine Arbeitszeit im Hauptjob immer weiter reduziert habe. Vor etwa drei Jahren habe ich schließlich meinen Job als Software Engineer gekündigt, um mich mit vollem Commitment der Plattform zu widmen. Während ich als reiner Techie gestartet bin, habe ich mich über die Zeit zum Generalisten entwickelt.

Wer ist im Gründungsteam?

Seit 2025 bin ich nicht mehr als Einzelkämpfer unterwegs, sondern werde von drei Mitgründern unterstützt: Jakob im Marketing, Robert im Sales und Lukas im Finance-Bereich. Jakob begleitet mich schon seit vielen Jahren als Sparringspartner für Strategie und digitales Marketing. Robert ist für den Bereich Sales und B2B-Partnermanagement eingestiegen, um die Supply-Seite unseres Marktplatzes zu skalieren. Und Lukas kümmert sich um alles rund um Finance und Prozessoptimierung – ganz aktuell bereitet er auch unsere erste Finanzierungsrunde für 2026 vor.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup? Wie und warum hast du angefangen?

Die Geschichte von RumX begann eigentlich aus einer persönlichen Notwendigkeit heraus – und einer großen Faszination. Für mich ist Rum die vielseitigste Spirituose der Welt, aber der Markt war damals für Konsument:innen extrem undurchsichtig. Angefangen hat alles 2018, damals noch unter dem Namen „Rum Tasting Notes“. Ursprünglich war das gar kein Business-Plan, sondern ganz unromantisch eine Prüfungsleistung in meinem Informatik-Masterstudium. Ich wollte einfach weg von unübersichtlichen Excel-Tabellen und eine digitale Lösung schaffen, um meine eigenen Tasting-Eindrücke festzuhalten.

Doch das Projekt hat schnell eine Eigendynamik entwickelt. Ich habe gemerkt, dass tausende andere Rum-Liebhaber:innen genau das gleiche Problem hatten. Aus dem Hobby-Projekt wurde eine Leidenschaft, die mich so gepackt hat, dass ich nach dem Studium meine Arbeitszeit als Software Engineer schrittweise reduziert und vor drei Jahren schließlich ganz gekündigt habe. Mein Antrieb war dabei immer die Überzeugung, dass wir diese unglaublich komplexe Rum-Welt durch Technologie zugänglicher machen können. Heute sind wir nicht mehr nur eine App für Nerds, sondern entwickeln uns zum zentralen Marktplatz weiter, der die gesamte Community vernetzt.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz? Was macht euch einzigartig, was ist die USP?

Unser USP liegt ganz klar in der Tiefe und der intelligenten Verknüpfung unserer Daten. Zum einen betreiben wir die größte Rum-Datenbank der Welt – mit über 25.000 Referenzen findest du bei uns praktisch jeden Rum, den es gibt. Dazu kommt aber der direkte Marktzugang: Durch die Integration von über 40 führenden Online-Shops bieten wir mittlerweile auch das größte Sortiment Europas an.

Was uns aber wirklich abhebt, ist der Nutzen für den User: Mit mittlerweile über 260.000 Community-Bewertungen haben wir das ultimative Gegenmittel gegen Fehlkäufe geschaffen. Du weißt bei uns vor dem Kauf ganz genau, wie ein Rum schmeckt. Und weil wir durch die Aktivität unserer 48.000 Nutzer:innen sehr genau verstehen, wo sich jemand auf seiner „Rum-Reise“ befindet, können wir basierend auf Millionen von Datenpunkten personalisierte Empfehlungen ausspielen, die in dieser Präzision kein anderer Wettbewerber bieten kann.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Das Herzstück von RumX sind ganz klar unsere Apps für iOS und Android, die wir mit viel Herzblut auf Basis der Cross-Plattform-Technologie Flutter entwickelt haben. Unser eigentlicher technischer „Burggraben“ – der Moat – liegt aber im Backend. Wir haben ein System entwickelt, das nahezu in Echtzeit die Bestände unserer Partnershops abgreift, harmonisiert und mit einem hohen Automatisierungsgrad auf die Produkte in unserer Datenbank mappt. Auf diese Weise verarbeiten wir stündlich zehntausende von Artikeln.

Das ermöglicht uns, das breiteste Rum-Sortiment Europas anzubieten, direkt verknüpft mit unseren über 260.000 Bewertungen. Zusätzlich setzen wir proprietäre Algorithmen ein, um die tausenden neuen Bewertungen jeden Monat zu scannen und potenzielle Fake-Reviews sofort zu erkennen. So sichern wir die hohe Datenqualität, die unsere Nutzer:innen so schätzen. Für unsere Website nutzen wir außerdem einen Static Site Generator, um eine rasend schnelle Performance im Web zu gewährleisten.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Da die Vielfalt von Rum riesig ist, sind wir ursprünglich als Nischen-Tool für echte „Rum-Nerds“ gestartet, die ihre Sammlungen mit oft mehreren hundert Flaschen digital verwalten wollten. Man muss dazu wissen: Hochwertiger Rum wird heute ähnlich wie Luxusuhren oder limitierte Sneaker als Investment gehandelt – unsere Nutzer:innen verwalten aktuell ein Gesamtportfolio von über 50 Millionen Euro auf der Plattform.

In den letzten Jahren haben wir uns aber immer weiter geöffnet und sprechen heute alle Liebhaber:innen von hochwertigem Rum an. Ein perfektes Beispiel, wie wir diese Bandbreite erreichen, sind unsere gerade veröffentlichten RumX Community Awards 2025. Da haben wir in sechs Kategorien – vom geekigen Sammlerstück bis hin zum Rum-Likör – die Besten gekürt. Und zwar ganz ohne „Elfenbein-Jury“, sondern rein basierend auf über 60.000 Bewertungen, die unsere Nutzer:innen in den letzten 12 Monaten eingereicht haben.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Bis heute sind wir komplett bootstrapped unterwegs, haben das Unternehmen also bislang vollständig aus eigenen Mitteln aufgebaut. Wir haben die letzten Jahre intensiv genutzt, um unser Geschäftsmodell immer weiter zu verfeinern. Da wir aktuell ein wirklich tolles Momentum im Wachstum sehen, planen wir für 2026 unsere erste Finanzierungsrunde. Wir wollen die starke Basis, die wir uns erarbeitet haben, nutzen, um RumX auf das nächste Level zu heben und uns endgültig als die führende E-Commerce-Plattform für hochwertige Spirituosen zu etablieren.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Wir stehen auf drei stabilen Säulen. Der wichtigste Umsatztreiber sind ganz klar die Provisionen über unseren B2C-Marktplatz. Darauf liegt aktuell auch unser Fokus: Wir bauen das Angebot weiter aus und skalieren parallel die Nachfrage über neue Marketing-Kanäle. Darüber hinaus bieten wir für unsere Power-User mit „RX+“ ein Abo-Modell an, das Zugriff auf Premium-Funktionen in der App gewährt. Und als dritte Säule setzen wir Marketing-Kampagnen direkt auf der Plattform um – allerdings sehr selektiv. Wir arbeiten da nur mit Brands zusammen, die zu unserem Wertesystem und Qualitätsanspruch passen, und organisieren mit ihnen zum Beispiel interaktive Online-Masterclasses.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Habt ihr spezifische Ziele für die Zukunft?

Wir haben uns viel vorgenommen. Zum einen werden wir das Angebot noch massiv ausbauen – das Ziel ist, dass Nutzer:innen auf RumX jede verfügbare Flasche finden und direkt zu einem super Preis kaufen können. Um dieses Marketplace-Flywheel zu beschleunigen, werden wir parallel neue Marketing-Kanäle erschließen, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Technisch steht ebenfalls einiges an: Wir wollen den gesamten Funktionsumfang, den wir aktuell in der App haben, auch im Web verfügbar machen.

Für 2026 planen wir zudem einen großen Knowledge-Bereich. Damit wollen wir insbesondere neue Nutzer an die Hand nehmen, damit sie sich in der komplexen Rum-Welt noch schneller zurechtfinden – von „How to taste rum“ bis zur Vorstellung der unterschiedlichen Stile. Und ganz klar: Wir werden immer weiter Liebe in das Projekt stecken und die Plattform jeden Tag ein bisschen besser machen. Denn das ist es, was uns antreibt: Das perfekte Zuhause für jeden Rum-Liebhaber:innen zu bieten.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Absolut. Unser mit Abstand größtes „Asset“ ist die Community. Wir haben RumX von Tag eins an nicht nur als reines Produkt oder Software verstanden, sondern den Community-Gedanken radikal in den Fokus gestellt. Das geht bei uns weit über digitale Features wie das integrierte Forum oder das gegenseitige Folgen hinaus. Wir organisieren physische Treffen, wo man die Menschen hinter den Avataren plötzlich im echten Leben kennenlernt.

Daraus sind mittlerweile echte Freundschaften entstanden, und genau das ist für mich das Herz von RumX: Das gemeinsame Genießen und Teilen einer Leidenschaft. Deshalb mein Rat an jeden Gründer: Begreift Community nicht als Marketing-Tool, sondern als festen Bestandteil eures Produkts. Das macht eine Marke greifbar, nahbar und vor allem authentisch.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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