Stark Defence: Deutsches Drohnen-Startup erhält Bewertung von 500 Millionen Dollar

Das Münchner Rüstungs-Startup Stark Defence hat nur 18 Monate nach seiner Gründung eine Finanzierungsrunde in Höhe von 62 Millionen Dollar (etwa 53 Millionen Euro) abgeschlossen. Dabei soll die Jungfirma eine Bewertung von rund 500 Millionen Dollar (rund 430 Millionen Euro) erreicht haben, berichtet Business Insider. Das Jungunternehmen entwickelt autonome, bewaffnete Drohnen ausschließlich für militärische Zwecke – und testet seine erste Drohne aktuell bereits im Kampfeinsatz in der Ukraine.
Stark Defence von ehemaligem Bundeswehroffizier gegründet
Angeführt hat diese Runde der Silicon-Valley-Investor Sequoia Capital. Die Gesamtsumme der bisherigen Investments beträgt nun etwa 100 Millionen Dollar. Zu den bisherigen Investoren zählen unter anderem der Tech-Investor Peter Thiel, der CIA-nahe VC-Fonds In-Q-Tel, der NATO-Innovationsfonds, der Berliner Wagniskapitalgeber Project A sowie Doepfner Capital. Auch der Palantir-Co-Founder Joe Lonsdale verhandelte nach Angaben von Insidern über eine Beteiligung.
Florian Seibel hat das Startup vor anderthalb Jahren in München gegründet. Mittlerweile ist Stark Defence aber in Berlin ansässig. Seibel, ein ehemaliger Bundeswehroffizier, hatte zuvor 2015 das Drohnenunternehmen Quantum Systems ins Leben gerufen und vor einigen Wochen zum Unicorn gemacht. 2024 erwirtschaftete Quantum nach eigenen Angaben 110 Millionen Euro Umsatz und will das Geschäft bis 2026 auf eine halbe Milliarde Euro steigern.
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DefenseTech-Startups in Europa heiß begehrt
Doch während Quantum auf Aufklärungsdrohnen beschränkt blieb – weil mehrere Großinvestoren Waffenprojekte aus ethischen Gründen ausgeschlossen hatten – fand Seibel eine Möglichkeit, die wachsende Nachfrage nach Kampfdrohnen zu bedienen: Gemeinsam mit Sven Kruck, ebenfalls Ex-Offizier der Bundeswehr, gründete er Stark Defence als eigenständiges Unternehmen. Seit Sommer 2025 baut Stark seine Geschäftsaktivitäten in Europa massiv aus. In Swindon, Großbritannien, eröffnete das Startup eine Fabrik zur Serienproduktion. Zudem übernahm die Jungfirma kürzlich das Berliner Software-Startup Pleno, dessen Navigationssoftware die Steuerung ganzer Schwärme autonomer Drohnen ermöglichen soll.
Insidern zufolge arbeitet Stark neben Munition auch an KI-Systemen für Kommando- und Kontrollsoftware, die Datenströme aus Gefechtsfeldern verarbeiten und den Einsatz mehrerer Drohnentypen koordinieren können. Auch die Entwicklung weiterer militärischer Hardware für See-, Land- und Lufteinsätze steht auf der Agenda. Damit steht Stark mit Deutschlands erstem Defence-Unicorn Helsing in Konkurrenz.
Der rasante Aufstieg von Stark und anderen Verteidigungsstartups ist direkt mit den gestiegenen Verteidigungsausgaben in Europa verbunden. Deutschland plant, sein Verteidigungsbudget bis 2029 auf 162 Milliarden Euro zu verdoppeln.