Österreich

Verwirrung um Standort-Fonds: Kein Ersatz für den Dach-Fonds für Startups

Elisabeth Zehetner-Piewald ist seit April 2025 Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus. © BKA/ Andy Wenzel
Elisabeth Zehetner-Piewald ist seit April 2025 Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus. © BKA/ Andy Wenzel
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Im Nachgang der Regierungsklausur dieser Woche ist ein neues Schlagwort aufgepoppt: Standort-Fonds. In Aussendungen von der Industriellenvereinigung oder Unternehmensberater PwC ist die Rede davon, dass dieser zur „Mobilisierung von privatem Kapital“ und „Wachstumsanreizen für Startups und Spin-offs“ dienlich sei.

Aber Moment mal: Was ist dann mit dem Dach-Fonds passiert, der im Regierungsprogramm steht und um den sich in der Startup-Branche schon seit Jahren viele der Diskussionen drehen? Energie- und Startups-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) klärte Trending Topics am Mittwoch Morgen auf.

Der Standort-Fonds sei ein Überbegriff bzw. übergeordnetes Vehikel für verschiedene Aktivitäten. Zum einen ist damit eben der Fund-of-Funds a.k.a. Dach-Fonds gemeint, zum anderen aber auch ein zusätzlicher Infrastruktur-Fonds. Offenbar will die Regierung privat-öffentliche Partnerschaften im Fonds-Bereich in Serie bringen.

Standort-Fonds als Schirm für mehrere Fonds-Modelle

Durch diesen neuen Infrastruktur-Fonds soll laut Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) privates Kapital mobilisiert werden, um „im Bereich der Energieinfrastruktur die ganz großen Erfordernisse im Netzausbau stemmen zu können“. Der Staat soll dabei seine „Bonität nutzen, was Haftungsübernahmen und Garantien betrifft“. Laut Zehetner könnten unter dem Schirm des Standort-Fonds neben dem Fund-of-Fund für Startups und Scale-ups und dem Infrastruktur-Fonds weitere zusätzliche Fonds folgen.

Bedeutet also für alle, die kurz Unruhe bezüglich des Themas Dach-Fonds verspürten: Er steht weiter am Plan. „Mit dem neuen Standortfonds schaffen wir genau dafür ein starkes Instrument. Der erste Schritt ist der Fund-of-Funds für Startups, um Wachstum zu finanzieren, Abwanderung zu verhindern und Wertschöpfung in Österreich zu halten. Denn gerade Startups und Scale-ups haben es in Europa und in Österreich besonders schwer, Wachstumskapital zu bekommen. Jedes Jahr fließen rund 330 Milliarden Euro an Kapital aus Europa ab, immer mehr junge Unternehmen wandern ab. Mit dem Fund-of-Funds wollen wir gegensteuern: Wir finanzieren Wachstum, halten Wertschöpfung in Österreich und schaffen neue Jobs“, so Zehetner in einem Statement.

Sowohl der Fund-of-Funds für Startups und als auch der Infrastruktur-Fonds sollen über Public-Private-Partnerships funktionieren. „Ein Blick ins Ausland zeigt uns die Richtung: Während in den USA vieles über rein privates Kapital läuft, setzen europäische Länder stark auf Public-Private-Partnerships – etwa Deutschland mit der KfW Capital oder früher Dänemark, das mittlerweile auf ein rein privates Modell umgestiegen ist. Gerade Deutschland ist hier ein wichtiger Referenzpunkt: Die KfW Capital wird bis 2030 voraussichtlich ein Fondsvolumen von rund 13,6 Milliarden Euro erreichen“, so Zehetner.

Institutionelle Investoren für Fund-of-Funds gesucht

Für den Dach-Fonds, der ja dann sein Geld in eine Reihe von VC-Fonds streuen soll, wird bald auch ein geeignetes Management gesucht. „Für uns ist entscheidend, dass der österreichische Fund-of-Funds unabhängig gemanagt wird und dass das Management internationale Erfahrung mitbringt. Nur so schaffen wir Vertrauen und stellen sicher, dass der Fonds seine volle Wirkung entfalten kann. Der Fonds wird mit einem öffentlichen Ankerinvestment ausgestattet und zugleich privates Kapital bündeln“, so Zehetner.

Der nächste Schritt sei nun, institutionelle Investoren wie Versicherungen, Vorsorge- und Pensionskassen für den Fund-of-Funds zu gewinnen. „Dazu schaffen wir derzeit die notwendigen Rahmenbedingungen, um diese Beteiligung so attraktiv wie möglich zu gestalten.“

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