Volkswagen versteckt volle Leistung von neuen Autos hinter monatlicher Paywall

Volkswagen versteckt die volle Leistung für seine neuen Modelle ID3 Pro und Pro S hinter einem monatlichen Abonnement, berichtet Dexerto. Bei beiden Modellen liegt die maximale Leistung bei 228 PS. Bei normaler Fahrweise lässt sich das Fahrzeug jedoch nur auf 201 PS bringen. Um die zusätzliche Leistung zu erhalten, muss man einen Aufpreis zahlen. Für etwa 20 Dollar (etwa 17 Euro) pro Monat, 200 Dollar (rund 170 Euro) pro Jahr oder eine einmalige Zahlung von rund 760 Dollar (circa 650 Euro) erhält man die volle Leistung.
Abonnement ist an Fahrzeug gebunden
Das Abonnement ist nicht an eine:n bestimmte:n Fahrer:in gebunden, sondern an das Fahrzeug. Wenn also beispielsweise jemand den vollen Preis für den permanenten Leistungszuwachs bezahlt und seinen ID3 gebraucht verkauft, muss der oder die nächste Besitzer:in des Autos nicht dafür bezahlen. Volkswagen sieht den Service als eine Möglichkeit, den Menschen mehr Leistung unter der Motorhaube zu bieten, ohne ihnen ein neues Auto verkaufen zu müssen.
„Kund:innen mehr Leistung anzubieten, ist nichts Neues – schon immer wurden viele Benzin- und Dieselfahrzeuge mit Motoren derselben Größe angeboten, wobei jedoch die Möglichkeit bestand, sich für einen Motor mit mehr Leistung zu entscheiden. Diese Modelle sind traditionell höher in der Produktpalette angesiedelt, verfügen über eine umfangreichere Ausstattung und haben einen höheren Listenpreis“, heißt es in einer Erklärung des Konzerns.
Volkswagen und Co wollen Autofunktionen zusätzlich monetarisieren
„Wenn Kund:innen ein noch sportlicheres Fahrerlebnis wünschen, haben sie nun die Möglichkeit, dies während der Lebensdauer des Fahrzeugs zu tun, anstatt sich von Anfang an auf einen höheren Kaufpreis festzulegen.“ VW zufolge mache man diese Option für die Kund:innen sehr deutlich.
Immer wieder versuchen Autohersteller, bestimmte Funktionen ihrer Autos zusätzlich zu monetarisieren, was dank der digitalen Vernetzung der Fahrzeuge deutlich einfacher geworden ist. So hat in der Vergangenheit Mercedes eine Paywall für eine bessere Beschleunigung eingerichtet. BMW hat mit einem Abonnement für die Sitzheizung experimentiert, Tesla mit Gebühren für zusätzliche Batteriereichweite. Diese zusätzlichen Kosten sorgen oft für Empörung bei Kund:innen. Im Falle von VW kann man sagen, dass durchschnittliche Fahrer:innen ihr Auto selten bis an die Grenzen ausreizen müssen. Allerdings gibt es viel Gegenwind von potenziellen Käufer:innen, die das Fahrzeug kaufen und dann noch mehr bezahlen müssten, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.