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225 Euro für sechs Stunden: Paris erhöht Parkgebühren für SUVs stark

In Paris gelten ab dem 1. Oktober 2024 neue Gebühren für Besucherparken. Außerhalb des Zentrums sind die Tarife etwas günstiger. © Canva
In Paris gelten ab dem 1. Oktober 2024 neue Gebühren für Besucherparken. Außerhalb des Zentrums sind die Tarife etwas günstiger. © Canva
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Alle, die Paris künftig mit Geländewagen oder anderen schweren Autos besuchen wollen, sollten sich gut überlegen, ob sie sich das leisten wollen. Denn ab heute hat die Stadtverwaltung die Parktarife deutlich angehoben. Sechs Stunden Parken im Zentrum kosten dann 225 Euro. Eine Stunde Parken wird es für 18 Euro geben. Die Grünen sympathisieren mit der Idee und denken über eine mögliche Umsetzung in Österreich nach.

Für wen der neue Tarif gilt

Von der neuen Regelung betroffen sind Besucher des Stadtzentrums – oder besser gesagt all jene, die ein Verbrenner- oder Hybridmodell mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen oder ein Elektromodell ab zwei Tonnen fahren. Für Einwohner:innen der Hauptstadt, Handwerker:innen und Menschen mit einer Behinderung soll der neue Tarif nicht gelten. Als Gründe für die neue Regelung werden die erhöhte Umweltverschmutzung durch schwere Autos genannt, sowie die Tatsache, dass diese viel Platz im öffentlichen Raum beanspruchen. Die Stadt argumentiert außerdem, dass SUVs die Verkehrssicherheit gefährden.

Höchstgeschwindigkeit auf der Stadtautobahn wird reduziert

Auch an der Höchstgeschwindigkeit auf der 35 Kilometer langen Pariser Stadtautobahn „Périphérique“ wurde geschraubt: Sie wird von 70 auf 50 km/h gesenkt, um den Lärm für Anwohner:innen einzudämmen. „Périphérique“ zählt zu den am meisten befahrenen Straßen Europas und wird im Durchschnitt jeden Tag von 1,2 Millionen Fahrzeugen genutzt. Für das neue Limit zur Höchstgeschwindigkeit gab es viel Einspruch von zahlreichen Interessensgruppen- auch vom französischen Verkehrsminister Patrice Vergriete, aber die Bürgermeisterin Anne Hidalgo blieb dabei und meinte: “Das bereiten wir seit 2018 Jahren vor.“

Pariser:innen für Erhöhung der Parkgebühren

Die französische Hauptstadt hat die neue Regelung nicht eingeführt, ohne vorher eine Bürgerbefragung durchzuführen. Immerhin sechs Prozent der Stimmberechtigten nahmen daran teil. Das Ergebnis: 54,5 Prozent der Pariser:innen stimmten im Februar für die Erhöhung der Parkgebühren.

Daraufhin setzte die Pariser Bürgermeisterin die Maßnahme um. Dass ihr die Verkehrswende ein Anliegen ist, bewies sie schon vermehrt, indem sie etwa vor zehn Jahren zahlreiche Uferstraßen an der Seine für Autos sperren ließ und sie für Fußgänger:innen zugänglich machte. Das ist aber nicht alles: Die Fahrradwege werden laufend ausgebaut, Autofahrspuren und Parkplätze reduziert, neue Grünflächen angelegt, und auch der E-Scooter-Verleih wurde in Paris 2023 vollständig eingestellt.

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Überwachung durch Videowagen

Wie die neue Parkregelung überwacht werden soll? In Paris wird die Einhaltung der Parkordnung seit einiger Zeit mit Videowagen kontrolliert. Zuvor muss das Kennzeichen in den Parkautomaten manuell eingegeben werden. Im nächsten Schritt erfassen die Videowagen die Kennzeichen der Autos, um einen automatischen Abgleich mit den Daten des Fahrzeughalters vorzunehmen. So soll die Stadt die Fahrzeugdaten einsehen können und wissen, welcher Gewichtsklasse das geparkte Auto zuzuordnen ist. Die konkreten Modalitäten scheinen aber noch unklar zu sein, denn Paris hat laut dem deutschen Automobilclub ADAC keinen automatischen Zugriff auf die Daten ausländischer Fahrzeughalter:innen. 

Ähnliche Idee für Wien, aber nicht vor 2025

Geht es nach den Grünen, so kann sich die Partei ein ähnliches Konzept für österreichische Städte vorstellen, wie das „Profil“ bereits 2023 berichtete. Die Entwicklungen von Park-Konzepten in anderen Städten wollen die Grünen genau verfolgen. Die Wiener Grünen sprechen beispielsweise von teureren Parkpickerln für SUVs und Pick-ups, denn es sei “einfach ungerecht“, dass “kleine, sparsame Autos genauso viel zahlen wie übergroße PKWs“.

Die für Stadtplanung und Mobilität zuständige Wiener Landtagsabgeordnete Heidi Sequenz vertritt folgende Meinung: “Übergroße Fahrzeuge sind in den Städten zu wahren Platzvernichtern geworden. Angesichts der rapide wachsenden Zahl an SUVs fordern wir eine gerechte Bepreisung des Parkraums, gemessen an Breite und Länge der Fahrzeuge.“

Eine dahingehende Maßnahme wäre aber nicht vor den Wiener Gemeinderatswahlen 2025 zu erwarten. Noch stellen die SPÖ und die NEOS die Regierungsparteien in Wien und die halten nicht viel vom grünen Vorschlag. Vorerst wird es also keine teuren Parkpickerl für schwere Autos in Wien geben.

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