Agilox: Oberösterreichisches Roboter-Scale-up gehört jetzt mehrheitlich US-Großinvestor
Autonom fahrende Roboter (Autonomous Mobile Robots, kurz AMRs), die in der Intralogistik wichtige Tätigkeiten übernehmen und dabei von intelligenter Software geleitet werden: Das oberösterreichische Scale-up Agilox hat sich bei fahrerlosen Transportsystemen still und heimlich zu einem Player am Weltmarkt gearbeitet, der mittlerweile BMW, Daimler, Continental, DB Schenker, General Electric, Siemens, Mondelez oder die Lufthansa auf der Kundenliste hat.
Das ist auch bei großen Finanzinvestoren nicht unbemerkt geblieben. Wie berichtet hat der US-Großinvestor Carlyle 2021 in das oberösterreichische Robotik-Scale-up investiert. Damals wurde gemeinsam mit dem bisherigen Investor, der Raiffeisen Invest Private Equity Gruppe, „signifikantes Wachstumskapital“ in die Firma gesteckt. Ein Blick ins Firmenbuch zeigt jetzt: Agilox gehört nun mehrheitlich Carlyle.
Carlyle ist eine der eine der größten börsennotierten Private-Equity-Firmen der USA, die Assets im Gegenwert von fast 300 Milliarden Dollar „under Management“ hat und dutzende Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Medien, Industrie oder Tech im Portfolio hat. Carlyle bringt selbst an der Börse satte 15,7 Milliarden Dollar auf die Waage. Nun gehören 50,1 Prozent von Agilox und damit die Mehrheit dem US-Großinvestor. Weitere 15 Prozent liegen bei der Raiffeisen OÖ Invest GmbH & Co OG, außerdem gehören 10,1 Prozent der Raiffeisen KMU Invest AG.
Agilox: US-Großinvestor Carlyle steigt bei oberösterreichischer Roboterfirma ein
Wechsel an der Spitze
Im Zuge des Deals gab es auch einen Führungswechsel an der Spitze des Unternehmens. So hat Helmut Schmid Anfang 2022 die Funktion des CEO übernommen und folgte dem bisherigen CEO und Mitgründer Franz Humer nach. Außerdem wurde das Management-Team um Josef Baumann-Rott, Klaus Pucher und Robert Mayer erweitert.
Schmid bringt viel Erfahrung im Bereich „Cobot“ mit. Cobots sind kollaborative Roboter, die im Industriebereich eng mit Menschen zusammen arbeiten können. Schmid ist langjähriger Deutschland- und Westeuropa-Chef beim Cobot-Marktführer Universal Robots und war zuletzt beim deutschen Cobot-Pionier Franka Emika GmbH in München tätig. „Agilox ist eine Marke mit einer starken Basis und einem ebenso hohen Marktpotential. Ich freue mich darauf, meine Erfahrung in das Unternehmen einzubringen, um es weiterhin gewinnbringend zu entwickeln und es langfristig am Markt zu positionieren“, so Schmid in einer Aussendung.
Während der neue CEO sich ums Kerngeschäft in Europa kümmert, treiben die Agilox-Gründer selbst das Wachstum in den beiden großen Märkten USA und Asien voran. Humer wechselt als Executive Chairman ins Board von Agilox und bereitet gesamtstrategisch die nächsten Unternehmensschritte vor – insbesondere in Richtung Produktentwicklung und Aufbau der USA. Mitgründer Dirk Erlacher übersiedelt nach China und soll von Shanghai aus den asiatischen Markt aufbauen.
Millioneninvestment für Industrie-Roboter-Startup Agilox aus Oberösterreich