AI Selloff: Ängste vor KI-Blase vernichten 1 Billion Dollar Marktwert bei Nvidia und Co

Die Tech-Branche erlebt einen massiven Ausverkauf. Laut einem Bericht der Financial Times haben mehrere der größten Technologiekonzerne innerhalb einer Woche rund eine Billion Dollar an Börsenwert verloren. Betroffen sind vor allem Unternehmen mit hohen Investitionen in generative AI: Oracle, Meta, Palantir und Nvidia gehören zu den Verlierern. Die Financial Times bezeichnet es als die schlechteste Woche für die Wall Street seit Trumps „Liberation Day“.
Der Absturz beschränkt sich nicht auf die größten Player. Auch kleinere Tech-Unternehmen kämpfen mit den Folgen überzogener Tech-Ambitionen. Sweetgreen, eine Salatkette, die sich als Automatisierungsunternehmen positionieren wollte, hat kürzlich ihre Robotik-Sparte an Wonder verkauft. Die Aktie des Unternehmens ist im vergangenen Jahr praktisch vollständig kollabiert. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schnell AI- und Robotik-Versprechen an der Realität scheitern können.
Microsoft verliert 350 Milliarden Dollar Marktwert
Besonders hart trifft es Microsoft. Bloomberg berichtet, dass die Aktie des Konzerns innerhalb von acht Tagen um 8,6 Prozent gefallen ist – ein Verlust von rund 350 Milliarden Dollar an Marktwert. Es handelt sich um den längsten Abwärtstrend des Unternehmens seit 2011, als die Aktie neun Tage in Folge Verluste verzeichnete. Der Absturz kam unmittelbar nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen Ende Oktober, obwohl das Azure-Cloud-Computing-Geschäft besser als erwartet gewachsen war.
Das Kernproblem liegt in den massiven AI-Ausgaben ohne erkennbare Profitabilität. Microsoft hat im letzten Quartal fast 35 Milliarden Dollar für AI-Infrastruktur ausgegeben. Bloomberg schreibt dazu: „Die Wall Street wird zunehmend skeptisch gegenüber den enormen Summen, die Unternehmen für den Aufbau von AI-Infrastruktur ausgeben.“ Die Investoren fragen sich zunehmend, wann und ob sich diese Milliarden-Investitionen überhaupt auszahlen werden.
Wirtschaftskrise verschärft die Lage
Die Tech-Probleme fallen mit einer allgemeinen Wirtschaftsschwäche zusammen. Ein Report der Beratungsfirma Challenger, Gray & Christmas zeigt, dass die Entlassungen im Oktober 2025 die schlimmsten seit 2003 waren. Die Tech-Branche führt diese Verluste an – allein Amazon hat 14.000 Jobs gestrichen. Offizielle Wirtschaftsdaten sind aufgrund des laufenden Government Shutdowns nicht verfügbar, doch verfügbare Indikatoren zeichnen ein düsteres Bild.
Die Konsumentenstimmung hat historische Tiefststände erreicht. Eine monatliche Umfrage der University of Michigan zeigt die niedrigsten Werte in der Geschichte der Erhebung. Joanne Hsu, Direktorin der Umfrage, erklärt: „Da der Government Shutdown nun seit über einem Monat andauert, äußern Konsumenten zunehmend Sorgen über mögliche negative Folgen für die Wirtschaft.“ Der Stimmungsrückgang sei über alle Altersgruppen, Einkommensklassen und politischen Zugehörigkeiten hinweg zu beobachten. Die Kombination aus AI-Skepsis, massiven Entlassungen und sinkender Kaufkraft lässt die Frage aufkommen, ob die AI-Blase bereits platzt.

























