Alpine Eagle testet Anti-Drohnen-Technologie mit ukrainischen Streitkräften

Das in München beheimatete DefenseTech-Startup Alpine Eagle hat Feldversuche seiner Luftabwehr-Technologie gegen unbemannte Flugsysteme (C-UAS) mit den ukrainischen Streitkräften abgeschlossen. Die Tests fanden im Sommer 2025 statt. Das Jungunternehmen entwickelt nach eigenen Angaben das weltweit erste Luft-zu-Luft-System zur Drohnenabwehr. Dieses Systemnutzt fortschrittliche Technologien wie maschinelles Lernen, Sensoren und Computer Vision, um feindliche Drohnen zu erkennen, zu klassifizieren und zu neutralisieren.
Ukraine als entscheidendes Testgelände
Die Basis für das System ist das sogenannte Sentinel-Netzwerk, das einen hohen Automatisierungsgrad aufweist. Einzelne Nutzende können damit einen defensiven Schwarm von Luftsensoren und Abfangjägern steuern. Nach den erfolgreichen Tests erhält Alpine Eagle eine Einladung zu weiterer Zusammenarbeit mit den ukrainischen Streitkräften und plant ein langfristiges Engagement in der Ukraine.
Laut dem Startup erweist sich die Ukraine als entscheidendes Testgelände für autonome Verteidigungstechnologie. Der anhaltende Konflikt, bei dem Russland täglich Hunderte von Drohnen einsetzt, ermöglicht es Unternehmen wie Alpine Eagle, innerhalb weniger Wochen direkte und umsetzbare Rückmeldungen zur Wirksamkeit ihrer Systeme zu erhalten. Dies beschleunige die Entwicklung im Vergleich zu herkömmlichen Testverfahren erheblich.
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Alpine Eagle verbucht 2025 große Erfolge
Jan-Hendrik Boelens, Mitgründer und CEO von Alpine Eagle, betont: „Die Ukraine hat einen klaren und dringenden Bedarf an effektiven, skalierbaren und mobilen C-UAS-Fähigkeiten, die sich wirksam in ihre Streitkräftestruktur integrieren lassen. Der Krieg in der Ukraine hat die Entwicklung der Drohnentechnologie maßgeblich vorangetrieben, und jedes europäische UAS- oder C-UAS-Unternehmen muss sein Produkt in der Ukraine demonstrieren können, denn letztendlich ist die Sicherheit der Ukraine die Sicherheit Europas.“
Während spezifische Details zu künftigen Tests aus Gründen der operativen Sicherheit vertraulich bleiben, plant Alpine Eagle weitere Testphasen. Boelens erklärt: „Ukrainer:innen verdienen es, in einem Land zu leben, das friedlich und sicher ist. Ihnen dabei zu helfen, dieses Ziel zu erreichen, ist das Wichtigste, was wir derzeit tun können.“ Die Zusammenarbeit mit der Ukraine ist Teil eines bedeutenden Jahres für Alpine Eagle. Das 2023 gegründete Startup hat in diesem Jahr 10,25 Millionen Euro an Startkapital erhalten. Außerdem hat die Jungfirma mit britischen und US-Streitkräften im Rahmen des Projekts Vanaheim zusammengearbeitet und ihr erstes internationales Büro in Großbritannien eröffnet.