Ana Avenue: Vier Österreicherinnen wollen Frauen schicke und nachhaltige Online-Shops entdecken lassen
Online-Shoppen bei Amazon und Co. kann jeder – doch wo bekommt man bloß Produkte wie fair produzierte Strampler für Babys, einen nachhaltigen Klappstuhl aus Eichenholz und Hanfseilen oder eine Designertasche aus einer sozialen Behindertenwerkstatt her? Das Wiener Start-up Ana Avenue will dieses Problem für die scharf umrissene Zielgruppe von design- und umweltbewussten Frauen über 30 lösen. Ihr Web-Dienst ist eine Art Pinterest für Online-Shops, in dem Nutzer als auch die Macher selbst Produkte aus kleinen Online-Shops posten bzw. verlinken können.
Mit Hilfe der noch kleinen Community (ca. 1500 User/Monat) sollen so kuratierte Produktsammlungen (z.B. zu Themen wie Picknick, Outfits, Babys oder Strand) entstehen. Die Nutzer sollen auf der Webseite die Online-Shops, die Waren für die Zielgruppe „mindful living“ feilbieten, so einfacher entdecken können, als sich durch Google-Suchtreffer klicken zu müssen. „Man findet diese Geheimtipps sonst nicht, und mit unserem Dienst kann man sie einfach entdecken und spart sich so Zeit“, sagt Katharina Sigari-Majd (vorher bei Cujulu). Sie hat Ana Avenue gemeinsam mit Clara Haffner, die mit dem Online-Shop Vondensocken.com schon eCommerce-Erfahrung sammelte, und Valerie Ferencic und Vera Ratzinger gegründet.
Produktplatzierungen und Affiliate
Noch mangelt es Ana Avenue an wichtigen Funktionen wie einer direkten Bestellmöglichkeit (noch leitet man einfach an die verlinkten Online-Shops weiter) und einer Startseite, die auf den ersten Blick spannende Produkte präsentiert. Doch das soll sich bald ändern. Das Werbegeschäft ist bereits angelaufen, einige Online-Shops bezahlen für die prominente Platzierung ihrer Produkte in den kuratierten Warensammlungen 29 Euro pro Monat. Später sollen auch Affiliate-Programme dazukommen, damit Ana Avenue einen Revenue Share von jenen verkauften Waren bekommt, die sie als Vermittler den Nutzern empfehlen.
Ob aus dem Start-up ein Hit wird, entscheidet sich vor allem an der Nutzerschaft. Um wirklich Umsatz mit Provisionen und Werbung machen zu können, braucht Ana Avenue eine relevante Masse an Usern, die klicken und kaufen. Deswegen soll im Herbst ordentlich in Social-Media-Marketing investiert werden, um die anvisierte Zielgruppe Frau auf die Webseite zu locken. Zudem soll über Kooperationen mit Bloggerinnen der Dienst bekannter gemacht werden.
Einen Investor konnten die vier Gründerinnen bereits von der Idee überzeugen: Alexander Riklin, Geschäftsführer der Stahl- und Leichtmetallräder-Gruppe Alcar, hat eine nicht näher benannte Summe in das Start-up gesteckt. Umgesetzt wurde die Webseite übrigens von der Firma SPG.