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Angriff auf Google & Facebook: Apple-CEO Tim Cook warnt vor „Daten-industriellem Komplex“

Apple-CEO Tim Cook. © Apple
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Bei einer Rede in Brüssel vor Datenschützern hat Apple-Chef Tim Cook seine Forderungen in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre im digitalen Zeitalter präzisiert – und fordert ein US-Datenschutzgesetz nach dem Vorbild der EU-Datenschutzverordnung (GDPR). „Wir bei Apple unterstützen ein umfassendes Bundesgesetz für Privatsphäre in den Vereinigten Staaten“, sagte Cook bei der Konferenz der europäischen Datenschutzbehörden (ICDPPC). Es würde ein „Daten-industrieller Komplex“ entstehen, in dem Daten mit „militärischer Effizienz“ als Waffen gegen Nutzer und Bürger eingesetzt werden würden.

Ohne es auszusprechen, greift Cook damit neuerlich die Geschäftsmodelle von Google und Facebook an. Gerade über deren Plattformen ist es heute möglich, präzise Botschaften im Netz zu platzieren, die zu den politischen Haltungen und Einstellungen von Nutzern passen. Vor allem Facebook ist deswegen stark in die Kritik gekommen, weil Russland verdächtigt wird, Einfluss auf Wahlergebnisse via Social Media zu nehmen. Personalisierte Werbebotschaften sollen auch geholfen haben, Trump zum US-Präsidenten zu machen und die Mehrheit der Briten für den Brexit stimmen zu lassen.

Apple sieht die EU als Partner

Mit dem Begriff „Daten-industrieller Komplex“ zieht Cook einen Vergleich zum Begriff des „militärisch-industriellen Komplexes“. Mit diesem beschreiben Kritiker seit Jahrzehnten die Verflechtung zwischen Politik und Rüstungsindustrie. Apple hat Datenschutz und Privatsphäre zur Marketing-Botschaft gemacht. Immer wieder wird betont, keinen Profit aus den Daten der Nutzer (mittels Online-Werbung) zu schlagen, sondern mit Hard- und Software Geld zu machen. Cook sagte zu den EU-Datenschützern, dass er hoffe, mit ihnen „als Partner“ arbeiten zu können.

In der EU steht Apple allerdings wegen anderer Dinge unter Beschuss. Zwar hat Apple nach einem Streit mit EU-Wettbewerbshütern satte 14 Milliarden Euro auf einem Treuhandkonto hinterlegt, um illegale Steuerbegünstigungen in Irland auszugleichen. Doch das Thema ist nicht vom Tisch. Auf EU-Ebene ist eine neue Digitalsteuer in Planung, die von Tech-Unternehmen drei Prozent von jenem Digitalumsatz eingefordert werden könnte, der in EU-Staaten gemacht wird.

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