Mobilität

Autonome Fahrzeuge: Warum sich LG die österreichische Autolicht-Firma ZKW um 1,1 Mrd. Euro schnappt

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Was brauchen die selbstfahrenden Autos der Zukunft neben Sensoren, einem Elektromotor und viel Rechenleistung? Eigentlich eine scheinbar einfache Sache: Licht. Und dieses Licht ist viel wert. Der südkoreanische Konzern LG hat heute bekannt gegeben, die österreichische Firma ZKW (kurz für Zizala Karl Wien) mit Hauptsitz in Wieselburg um satte 1,1 Milliarden Euro zu übernehmen. 70 Prozent von ZKW gehören künftig LG Electronics, die restlichen 30 Prozent der Muttergesellschaft LG Corp.

Für die rund 9.000 Mitarbeiter soll sich nichts ändern, auch die Produktion in Österreich soll zumindest die nächsten fünf Jahre so fortgesetzt werden wie bisher. ZKW hat Standorte in Österreich, der Slowakei, in Tschechien, China, Indien, Mexiko und den USA. Dezidiertes Ziel: Durch Synergien mit LGs Vehicle Components Company (3,15 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2017) will man „im Bereich der autonomen Fahrzeugkomponenten weltweit führend“ werden. ZKW erzielte 2017 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Der weltweite Markt für Kfz-Beleuchtung soll von 24,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf 29 Milliarden US-Dollar bis 2020 wachsen, wobei der Anteil der Scheinwerfer 70 Prozent beträgt, heißt es in einer Aussendung.

Die Scheinwerfer der Zukunft

Wer heute in einem Audi A1, 7er BMW, Porsche 911 Turbo oder Opel Astra durch die Gegend fährt, dem leuchtet mit großer Wahrscheinlichkeit (abhängig vom Baujahr) ein ZKW-Scheinwerfer den Weg. LG geht es mit der Übernahme aber vor allem darum, sich jetzt eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, wenn autonome Fahrzeuge Alltag werden. Und die brauchen auch Scheinwerfer, und zwar solche mit innovativen Zusatzfunktionen.

ZKW, das 1938 gegründet wurde, hat für diese autonome Zukunft schon einige Konzepte in der Schublade und dem Thema autonomes Fahren einen eigenen Unternehmensbereich eingeräumt. So soll es künftig etwa möglich werden, dass selbstfahrende Autos Fußgängern durch die Projektion eines Zebrastreifens auf die Straße mitteilen, dass sie erkannt wurden und die Straße sicher überqueren können. Ein anderes Thema ist der Mischverkehr. Autonome Fahrzeuge haben einen kürzeren Bremsweg, und Projektionen auf die Fahrbahn sollen Menschen wissen lassen, wie viel Abstand sie zum selbstfahrenden Auto vor ihnen halten müssen, um im Notfall rechtzeitig bremsen zu können.

Außerdem sollen autonome Fahrzeuge mit Lichtsignalen und Projektionen auf die Fahrbahn anderen Verkehrsteilnehmern künftig signalisieren, wohin sie fahren werden. Das soll den Augenkontakt, den menschliche Fahrer zur Kommunikation untereinander pflegen, ersetzen.

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