Bitcoin fällt unter 107.000 Dollar, schwächster „Uptober“ seit 10 Jahren

Bitcoin ist am Donnerstag unter die Marke von 107.000 US-Dollar gefallen und verzeichnet damit den schwächsten Oktober seit über einem Jahrzehnt. Der Kursrückgang betrifft den gesamten Kryptowährungsmarkt sowie die Aktien von Krypto-Unternehmen.
Innerhalb von 72 Stunden ist der Bitcoin-Kurs von 116.000 US-Dollar auf unter 107.000 Dollar gefallen. Über einen Zeitraum von 24 Stunden beträgt der Verlust 3,3 Prozent. Gemessen am Allzeithoch von Anfang Oktober bei 126.080 US-Dollar liegt der Kurs mittlerweile rund 15 Prozent niedriger.
Auch andere bedeutende Kryptowährungen verzeichneten Verluste: Ethereum fiel um 5 Prozent unter die Schwelle von 3.800 US-Dollar. XRP, Solana, Dogecoin und Cardano büßten zwischen 5 und 8 Prozent ein.
Aktien von Krypto-Unternehmen unter Druck
Krypto-bezogene Aktien folgten der negativen Marktentwicklung. Die Aktie der Kryptobörse Coinbase verlor knapp 3 Prozent. Strategy, Robinhood und Circle verzeichneten Rückgänge von etwa 2 Prozent, während Gemini mit fast 5 Prozent einen stärkeren Verlust hinnehmen musste.
Strategy (MSTR), ein Unternehmen mit bedeutenden Bitcoin-Beständen, erreichte mit einem Kurs von 268 Dollar den niedrigsten Stand seit April und notiert damit über 50 Prozent unter seinem Allzeithoch vom November 2024. Das Unternehmen wird derzeit mit einem Aufschlag von 1,33-fach zum Nettovermögenswert gehandelt – dem niedrigsten Wert seit Februar 2024. Wie berichtet wurde Strategy von S&P kürzlich als „Jung Bond“ eingestuft, vor allem wegen der enormen Abhängigkeit von Bitcoin.
Am Krypto-Futures-Markt wurden binnen 24 Stunden Positionen im Wert von über 1,1 Milliarden US-Dollar liquidiert. Der Großteil betraf Long-Positionen, also Wetten auf steigende Kurse. Allein auf Bitcoin entfielen davon rund 500 Millionen US-Dollar, auf Ethereum weitere 250 Millionen US-Dollar.
Ursachen der Marktbewegung
Als wesentliche Faktoren für die Kursverluste gelten zwei Entwicklungen: Zum einen deutete der Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, an, dass weitere Zinssenkungen in diesem Jahr nicht gesichert seien. Kryptowährungen und Aktien entwickeln sich typischerweise in Niedrigzinsphasen positiv.
Zum anderen blieb das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping ohne konkrete Fortschritte im Handelskonflikt. Obwohl Trump die Zölle auf China um 10 Prozentpunkte senkte und das Treffen als „großartig“ bezeichnete, reagierten die Märkte zurückhaltend.
„Uptober“ enttäuscht Erwartungen
Der Oktober gilt historisch als tendenziell starker Monat für Kryptowährungen und wird in der Branche als „Uptober“ bezeichnet. Bei den aktuellen Kursen würde Bitcoin den Monat mit einem Minus von über 5 Prozent abschließen – die schlechteste Oktober-Performance seit 2014.
Marktbeobachter führen die Entwicklung auf enttäuschte Erwartungen zurück. Anleger hätten auf positive Signale sowohl von der Notenbank als auch aus den Handelsgesprächen gehofft, diese seien jedoch ausgeblieben.

















 
		










