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Bitcoin: „Taproot“ bringt das bisher wichtigste Upgrade der Kryptowährung

Bitcoin auf Tastatur. © Executium on Unsplash
Bitcoin auf Tastatur. © Executium on Unsplash

Es fühlt sich nicht so an, aber das letzte große Bitcoin-Upgrade ist bereits vier Jahre her – und hat große Folgen. Denn nach „SegWit“ (Segregated Witness) spaltete sich Bitcoin Cash (BCH) von BTC ab, heute immer noch ein Krypto-Asset mit einer Marktkapitalisierung von mehr als zehn Milliarden Euro (zu Höchstzeiten waren es mehr als 55 Milliarden Euro).

Nach SegWit im Jahr 2017 steht nun im November 2021 das nächste große Upgrade der Bitcoin-Blockchain an. Es ist bereits als „Taproot“ bekannt geworden und hat über drei so genannte Bitcoin Improvement Proposals (BIP) das Ziel, Bitcoin in Sachen Privatsphäre, Sicherheit und Skalierbarkeit stark zu verbessern – also allesamt Features, die zur schnelleren Adoption sowohl bei Privatnutzern als auch bei Institutionellen beitragen können.

„Taproot ist wohl das bisher bedeutendste Bitcoin-Upgrade und schafft die Voraussetzungen für massive Innovation und Akzeptanz“, heißt es in einem neuen Report der Krypto-Exchange Kraken, der gemeinsam mit Chaincode Labs aufgesetzt wurde und sich eingehend mit den Neuerungen für Bitcoin auseinandersetzt. Die Nutzer profitieren von günstigeren Transaktionsgebühren und der Möglichkeit, Multisig-Transaktionen und komplexe Smart Contracts mit der gleichen Effizienz, den gleichen niedrigen Gebühren und der gleichen Privatsphäre wie bei Single-Sig-Transaktionen durchzuführen.“

Taproot-Upgrade kann Bitcoin für Smart Contracts fit machen

Die Neuerungen im Detail

Konkret geht es um folgende 3 BIPs:

  1. BIP340 (Schnorr): Zusätzlich zum Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA) von Bitcoin wird ein neues „Schnorr Signatures Scheme“ eingeführt, also ein besseres und gleichzeitig leichtgewichtigeres Signaturverfahren, das die Privatsphäre der Nutzer besser schützen soll.
  2. BIP341 (Taproot): Das namengebende Upgrade baut auf den Schnorr-Signaturen auf und führt so genannte Merklized Alternative Script Trees (MAST) ein. Damit wird eine neue Struktur zur Datenüberprüfung und -synchronisation eingeführt, die Smart Contracts effizienter und gleichzeitig privater machen sollen. Taproot knüpft an SegWit an und hat zum Ziel, Transaktionsgebühren zu senken und Skalierungslösungen wie das Lightning Network (LN) von Bitcoin zu erweitern.
  3. BIP342 (Tapscript): Dieses integriert eine reformierte Version der Bitcoin-Skriptsprache, um die oben erwähnten
    Schnorr-/Taproot-Transaktionen zu ermöglichen und damit auch zukünftige Bitcoin-Upgrades zu erleichtern

Erwartet wird nun, dass Taproot über einen Soft Fork beim Schreiben von Block 709.632 am 16. November 2021 in Kraft tritt. Die Folgen für die Krypto-Industrie insgesamt sind nicht zu unterschätzen, immerhin hat bereits „SegWit“ 2017 zu einer Art „Bürgerkrieg“ zwischen zwei Parteien und zur Abspaltung von Bitcoin Cash geführt. „SegWit“ hat auch den Weg für das Lightning Network geebnet, das wie berichtet immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Komplexe DeFi Smart Contracts

„Taproot die Effizienz von Bitcoin als Tauschmittel verbessern, indem es einen höheren Transaktionsdurchsatz ermöglicht, die Kernkryptographie des Netzwerks verbessern, die die Sicherheit des Netzwerks gewährleistet, und mehr Entwickler dazu inspirieren, an Bitcoin zu arbeiten, indem unter anderem komplexe DeFi Smart Contracts ermöglicht werden“, heißt es seitens Kraken. „Insgesamt wird Taproot zu einer insgesamt reibungsloseren Nutzererfahrung führen und den roten Teppich ausrollen für umfangreiche Innovationen im Bitcoin-Netzwerk ausrollen.“

Damit wird auch spannend, wie sich die Industrie nach dem November entwickeln wird. Gerade in den vergangenen Monaten hat man den Aufstieg von relativ jungen Smart-Contracts-Netzwerken wie Solana, Cardano oder Avanlanche beobachtet, die allesamt um Developer buhlen und vor allem Ethereum Konkurrenz machen. Wenn nun die mit Abstand größte und wichtigste Blockchain ebenfalls komplexere Smart Contracts ermöglicht, dann könnte das die bisher aufstrebenden Krypto-Projekte ausbremsen.

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