Interview

Bitpanda: „Wir sind in 2023 schon längst über den Berg“

Lukas Enzersdorfer-Konrad, stellvertretender CEO bei Bitpanda. © Bitpanda
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2022 war ein sehr schwieriges Jahr für Bitpanda. Die Massenkündigungen schockten die Fintech- und Krypto-Branche, und schließlich musste man bei einem Umsatzeinbruch von 67 Prozent einen Verlust von mehr as 100 Mio. Euro hinnehmen (Trending Topics berichtete).

Wie also läuft 2023? Lukas Enzersdorfer-Konrad, stellvertretender CEO bei Bitpanda, spricht im Interview mit Trending Topics über die Megastrafe für Binance, das dramatische Jahr 2022 für Bitpanda, den Ausblick auf 2024, die neuesten Projekte im B2B-Bereich, Geschäfte mit Banken, sowie das Bitcoin Halving und Bitcoin-ETFs.

Trending Topics: Diese Woche ist eine große Bombe geplatzt, Binance zahlt 4,3 Milliarden Dollar Strafe, als der große Geldwäscher im Internet, hingestellt von Finanzministerin Janet Yellen, der CEO tritt zurück. Wie bewertest du das alles?

Lukas Enzersdorfer-Konrad: Was man sieht, ist, dass ein Unternehmen wie Binance, das sich ja über Jahre hinweg über lokale Regulierung und in dem Fall US-Regulierung, aber auch in Europa hinweggesetzt hat, Geldwäsche-Prävention und Prävention von Terrorismusfinanzierung missachtet hat. Die Rechnung dafür wurde vorgestern Abend präsentiert.

Was bedeutet das jetzt weiter für Binance? Sie stellen sich mit einem neuen CEO auf, geben sich optimistisch, sagen, sie haben eh 150 Millionen User weltweit, aber offenbar müssen sie sich auch aus dem US-Markt komplett zurückziehen.

Genau, so wie man das gehört und gelesen hat, ist das so. Ich glaube, das Allerwichtigste ist für den Endkunden Plattform-Funktionalität, Asset-Offering und natürlich auch Vertrauen und Sicherheit. Dieses dürfte jetzt massiv erschüttert sein, und wir haben über die letzten zwölf Monate gesehen, dass Kunden immer stärker zu den regulierten und etablierten Playern gehen, wie zum Beispiel Bitpanda in Europa. Das wird jetzt sehr spannend werden zu beobachten in den nächsten Tagen und Wochen, ob und wie Binance das halten oder wiederherstellen kann, eben ohne lizenziert und reguliert zu sein, zum Beispiel in Europa oder eben auch den USA.

Das heißt, Coinbase, Bitpanda und ähnliche Firmen, die sich um Lizenzen und Co. bemüht haben, sind am Ende die Gewinner dieser Entwicklung?

Wir sind überzeugt davon, dass das langfristig so sein wird. Das hat jetzt weniger mit Binance zu tun. Sondern was wir gesehen haben, ist, dass in dieser sehr jungen Industrie über die letzten Jahre Unternehmen, die nicht reguliert waren, schneller gewachsen sind, aggressiver Marketing machen konnten, ohne Konsequenzen zu sehen. Diese Unternehmen bekommen jetzt die Rechnung präsentiert für aggressives Marktwachstum in dieser Zeit. Wir bei Bitpanda, die schon seit Anfang der Gründungszeit, 2014, darauf gesetzt haben, allen europäischen und natürlich auch österreichischen und deutschen Regularien zu entsprechen, sind in dem Zeitraum langsamer gewachsen, aber garantiert nachhaltiger.

Gerade in diesem Jahr haben wir starken Zulauf nicht nur bei Endkunden gesehen, sondern auch bei unseren Kooperationen mit Banken und traditionellen Finanzinstituten, die ja mit unregulierten Unternehmen gar nichts machen würden, während wir immer stärker im B2B-Geschäft mit diesen kooperieren. Und daher bin ich überzeugt davon, dass es langfristig für die gesamte Industrie diesen Shift geben wird. Das beginnt nicht jetzt, wir sind schon mittendrin.

Gibt es schon erste User-Ströme von Binance rüber zu Bitpanda, oder ist es noch zu früh, um das zu sagen?

Also innerhalb der letzten 24 Stunden haben wir keine große Flucht gesehen. Aber was man sieht, ist, dass ein Trend bereits da ist. Jetzt muss sich halt jeder Kunde, jeder User von Binance die Frage stellen: Sind meine Assets dort sicher? Sind die unterschiedlichen Services, die ich benutze, langfristig für mich sicher und vertraue ich denen? Das ist die große Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss.

Was bedeutet das für den EU-Markt, wenn Binance aus den USA rausgeworfen wird? Es ist ja kaum vorstellbar, dass Binance sich in der EU eine MiCA-Lizenz nächstes Jahr besorgen könnte, oder?

Das ist natürlich eine gute Frage. Binance hatte einen sehr starken Footprint, einen Hauptsitz in Frankreich, Paris, aufgebaut über die letzten Jahre. Aber auch da hat man schon gesehen, dass über die letzten Monate die französischen Behörden sehr stark begonnen haben, wahrscheinlich in Kooperation mit den amerikanischen, dagegen vorzugehen. Zum Beispiel haben ja auch die Geschäftsführer von Binance in Frankreich, unter anderem auch die Person, die vom Regulator dorthin gewechselt ist ursprünglich zu Binance, mittlerweile Binance verlassen.

Glaube ich, dass Binance eine MiCA-Lizenz in Europa bekommen wird, so wie sie agieren? Nein, aber man muss natürlich immer bedenken: Europa hat 27 Einzelstaaten mit 27 Einzelaufsichtsbehörden und wir wissen auch, dass genau diese Diskussion dort auch stattfindet. Man will sicherstellen, dass unabhängig von Binance unregulierte Player aus anderen Märkten, die in der Vergangenheit gegen Regularien verstoßen haben, sehr hohe Auflagen und Voraussetzungen bekommen, wenn sie sagen, sie wollen in Europa reguliert Fuß fassen.

Kommen wir zu Bitpanda. Ihr habt euch ja in den letzten Jahren um Lizenzen in unterschiedlichsten Ländern bemüht. Nächstes Jahr kommt MiCA, also die Krypto-Verordnung der EU. Werdet ihr euch auch so eine Lizenz holen müssen oder reichen die Lizenzen, die ihr bisher habt?

Ja, natürlich wollen wir auch eine Mika-Lizenz nicht nur erhalten, sondern sind bereits mit unterschiedlichsten Regulatoren und Aufsichtsbehörden mittendrin in dem Prozess. Wir sind überzeugt davon, dass MiCA langfristig nicht nur mehr Klarheit und Sicherheit für den Verbraucher bringt, sondern auch, dass es Krypto als Asset-Klasse für die Finanzindustrie Klarheit öffnet. In ganz Europa, in Deutschland, in Frankreich, in Österreich wird es immer relevanter, dass sich Banken damit auseinandersetzen, wie sie Krypto ihren Kunden anbieten können, wie sie Verwahrung für Krypto-Assets anbieten können und wie sie tokenisierte Assets entsprechend abwickeln. Das wird mit der MiCA-Lizenz stark kommen. Wir haben definitiv das ambitionierte Ziel, eines der ersten, wenn nicht sogar das erste Unternehmen mit einer MiCA-Lizenz in Europa zu sein, und wir haben sicherlich sehr gute Voraussetzungen dafür.

Im Unterschied zu heute, was Neues ermöglicht euch die MiCA-Lizenz?

Das Allerwichtigste ist, dass es noch mehr Sicherheit für Endkunden gibt. Wir sind heute schon das regulierteste Krypto-Unternehmen Europas mit den meisten Registrierungen und Lizenzen. Es ist nochmal ein stärkeres Signal, dass starke Regulierung Verbrauchern durch verstärkten Verbraucherschutz hilft. Auf der anderen Seite hilft es natürlich auch, mit etablierten Großbanken dann nochmal stärker zu sprechen.

Warum?

Wir sehen, dass sich Banken aktuell aktiv mit der MiCA-Lizenz auseinandersetzen, weil sie sie für die Abwicklung und das Anbieten von Krypto-Services benötigen. Und nichts ist besser, als wenn man dem selben Regularium unterliegt.

Firmenkunden sind ein großes neues Thema bei euch. Jetzt gibt es Bitpanda Business als neuen Service. Wie funktioniert es?

Es ist vor allem geschaffen worden für Firmenkunden, und das können kleinmittelständische Unternehmen sein, aber auch große Unternehmen, also nicht nur institutionelle Kunden. Warum? Weil wir haben gesehen, dass ein mittelständisches Industrieunternehmen zum Beispiel aus Oberösterreich genauso ein Interesse daran hat, in Krypto als Asset-Klasse zu investieren.

Woher kommt das? Gerade in der aktuellen geopolitischen sehr unsicheren Situation mit mehreren Konflikten stellen sich Unternehmen aktiv die Frage, wie sie Cash-Bestände diversifizieren und veranlagen können und wie sie nicht nur Aktien, oder Anleihen sondern auch verstärkt in alternative Asset-Klassen, wie zum Beispiel Kryptowährungen investieren können. Und wir bieten Business-Firmenkunden in Deutschland, in Österreich und in anderen europäischen Ländern hier einen sehr einfachen Weg, ein komplettes Onboarding zu machen. Das Ganze ist voll reguliert, sicher und entsprechend auch leicht verwendbar für diese Firmenkunden.

Das hört sich danach an, als wenn der Krypto-Winter zumindest aus den Köpfen verschwunden wäre. Ich glaube, vor einem halben Jahr hätten wahrscheinlich noch sehr wenige Firmen darüber nachgedacht, Bitcoin ins Balance Sheet aufzunehmen. Ist das jetzt heute anders und wenn ja, warum? Sind wir schon in einem positiven Marktsentiment, sei es in Kryptowährungen oder im Finanzmarkt?

Meiner Meinung nach nein, sind wir noch nicht. Was wir aber sehen ist, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt, und das hängt einfach stark mit der Markterwartung zusammen. Zum Thema Zinserhöhungen: Hier gibt es Anzeichen von der Europäischen Zentralbank, aber auch der US-Amerikanischen Fed, dass diese ein Ende nehmen, wenn nicht sogar schon ein Ende genommen haben. Hier wird sich im Laufe des nächsten Jahres zeigen, ob wir erste Zinssenkungsschritte sehen werden. Das hat natürlich mit der Inflation und anderen volkswirtschaftlichen Indikatoren zu tun, aber genau das sind die Themen, die relevant sind für positive Erwartungshaltungen auf den Finanzmärkten und auch auf den Kryptomärkten.

Was wir aber auch sehen, und das ist jetzt eher Krypto-spezifisch, ist das Interesse von Unternehmenskunden, Firmenkunden, aber eben auch immer mehr Banken, Fonds, Asset-Managern an Krypto-ETF-Produkten. Und das ist natürlich etwas, das Markterwartungen positiv beeinflusst.

Was 2024 passieren wird und könnte, will ich gleich besprechen. Vorher noch eine Frage konkret zu Bitpanda. Man weiß man, 2022 war ja ein extrem hartes Jahr für euch. Der Umsatz ist ja um 67% gefallen. Es gab einen Verlust von mehr als 100 Millionen Euro. Habt ihr das schon wieder verkraftet? Lief 2023 besser oder wird es 2024 wieder gut, sollte es einen neuen Bullrun geben?

2022 war nicht nur für Bitpanda, sondern für die gesamte Krypto- und Technologiebranche ein absolutes Ausnahmejahr, weil man auf der einen Seite Umsatzeinbußen aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs hatte, auf der anderen Seite die Kosten einfach viel zu stark gewachsen sind. Wir haben ja deswegen schon in Mitte 2022 den Schritt gemacht, dass wir hier unsere Unternehmenskostenstruktur angepasst haben. Was heißt das? Wir haben Kosten reduziert, wir haben auf ein langfristiges Mitarbeitermaß von derzeit 700 Mitarbeitern abgestellt.

Was heißt das? Wir sind in 2023 schon längst über den Berg, wir investieren aktivst und das hat man auch gesehen in den Zahlen, auch von 2022, wo natürlich ein hoher Verlust am Ende des Tages da stand, der aber nicht jetzt nur eingetrieben war durch genau diese Effekte, sondern auch, dass wir weiter in den Markt investieren. Warum? Wir bauen das B2B-Geschäft auf, wo wir mit Banken ganz stark zusammenarbeiten, einer Raiffeisen in Österreich zum Beispiel, die ja auch Anfang nächsten Jahres starten wird, wo man dann zum allerersten Mal Krypto, aber auch andere digitale Assets wie Teilaktien direkt bei der Raiffeisen über Bitpanda erwerben kann in der MeinELBA-App, und das wird auch eine spannende Sache werden.

Wir sind nicht mehr angewiesen auf, ob es ein positiver Marktzyklus ist oder die Kurse hoch oder hinunter gehen. Wir haben ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt, um genau das, was unser Versprechen am Endkunden ist, nämlich Vertrauen und Sicherheit, zu erfüllen, und das spiegelt sich sicherlich auch nächstes Jahr in den Zahlen wieder.

Verstehe ich richtig: Das klingt, als wenn die Gewinnzone schon wieder erreicht wäre?

Genau, aus dem operativen Geschäft sind wir definitiv wieder positiv.

Krypto-Winter oder nicht, ist euch schon ein bisschen egal?

Also ich glaube, egal ist es nicht. Alle freuen sich, wenn die Kurse positiv sind und in eine Richtung gehen. Was wir aber definitiv gesehen haben, das war das Allerwichtigste, ist, dass es darum geht, dass man ein Unternehmen nachhaltiger aufbaut. Das haben wir seit 2014, 2015 vorangetrieben. Wir waren immer profitabel seit 2016, außer jetzt 2022, und genau diesen Weg beschreiten wir jetzt auch wieder weiter. Außerordentliche geopolitische Situationen, glaube ich, sind für alle Beteiligten eine gewisse Belastung gewesen.

Wenden wir den Blick Richtung 2024. Da passieren jetzt viele Dinge, die den Kryptomarkt wesentlich beeinflussen könnten. Fangen wir vielleicht mal mit dem ersten an, Stichwort Bitcoin ETF. Die sind ja noch in der Schwebe, aber irgendwie rechnen schon viele damit, dass das fix kommen wird. Denkst du, ist es wirklich so fix und wenn ja, warum sollte so etwas eigentlich den Bitcoin-Kurs beflügeln?

Also, ob es fix ist oder nicht, das kann keiner sagen. Die Anzeichen, dafür sind positiv, also die Wahrscheinlichkeit ist größer 50 Prozent. Aber wie wir auch gesehen haben, sind US-amerikanische Behörden und die SEC halt nicht ganz berechenbar. Noch dazu kommt natürlich der Faktor, den wir in den USA Wahlen im November nächsten Jahres haben, wodurch man nochmal eine gewisse Zufallskomponente hat, aus einem rein politischen Sentiment heraus. Hoffen wir darauf? Ja. Was zeigt es vor allem? Es zeigt Vertrauen und auch die langfristige Entwicklung der Finanzindustrie, dass Krypto als Asset-Klasse jetzt auch dort angekommen ist. In den USA wollen vor allem die Asset-Manager Produkte basierend auf auf dieser Asset-Klasse, auf Krypto aufbauen. Es ist der richtige Weg, um Krypto nicht nur in einen Massenmarkt, sondern in den allerwichtigsten Sektor, den es gibt, nämlich den Finanzsektor, in unserer Wirtschaft ankommen zu lassen. Das ist der große positive Effekt dieser Geschichte.

Es gibt natürlich viele Berechnungen darüber, wie viel Geld, wenn BlackRock ein ETF auf Bitcoin auflegt, da hineinfließen kann und, wie viel Bitcoins gekauft werden müssen und wie dadurch großer Kaufdruck entsteht. Das kann man in jede Richtung rechnen. Ich würde da aktuell nicht zu viel drauf geben.

Ist ein Bitcoin-ETF nicht auch Konkurrenz für Bitpanda? Wenn ich in einen ETF investieren kann, dann gehe ich vielleicht nicht mehr zu Bitpanda, Coinbase und Co, um da direkt Bitcoin zu kaufen.

Es sind absolut unterschiedliche Zielgruppen, weil es Kunden gibt, die nie zu einer dezidierten Krypto-Plattform gehen würden, sondern die bei ihrer normalen Bank kaufen wollen, und die können das dann über einen ETF machen. Oder auch, was wir beispielsweise aufbauen mit der Raiffeisen in Österreich und anderen Banken in Europa und wie der N26 in Deutschland, dass man dort direkt bei seiner Bank Spot-Krypto kaufen kann. Was wir natürlich auch immer wieder sehen, ist, dass Kunden, die mehr Funktionalität haben möchten, Staking beispielsweise oder Leverage-Trading an, dass man für diese Dinge dann zu einer dezidierten Plattform geht, wie beispielsweise Bitpanda. Das ist der große Unterschied.

Das andere ist natürlich institutionelles Geld, also von Fonds und anderen Finanzstrukturen, die plötzlich die Möglichkeit haben, zu investieren. Die würden nie Spot-Krypto bei einer Plattform kaufen, aber können einen Passive-Managed-Fonds, also einen ETF, viel einfacher in ihrer Veranlagungsstrategie abbilden.

Der zweite große Event 2024 ist fix, weil er im Bitcoin-Code festgeschrieben ist: Wahrscheinlich im April wird das nächste Bitcoin-Halving geben. Was erwartest du dir davon?

Das Bitcoin-Halving ist natürlich ein Event, das rein historisch immer ein gewisser Erwartungstreiber war. Man merkt ja auch aktuell, dass bereits angefangen wird, das einzupreisen und das ist eine Sache, die wir auch immer über die letzten Zyklen hinweg gesehen haben. Es wird auf jeden Fall so oder so immer ein lustiges und spannendes Event sein, und es trägt natürlich zur gesamten positiveren Erwartungshaltung der Märkte mit bei. Werden wir einen Kurssprung an dem Tag sehen? Vermutlich nicht, weil die Finanzmärkte das natürlich antizipieren, aber es ist ein Trend, der sicherlich positiv sein kann.

Der Fokus der Branche, zumindest aus meiner Sicht, lag dieses Jahr schon sehr, sehr stark auf Bitcoin. Bei Altcoins hat sich ja eigentlich wenig bis gar nichts getan. Was erwartest du dir von den anderen Krypto-Assets? Oder geht es jetzt eher stark in die Richtung, dass viele auf die wichtigste Kryptowährung setzen und weniger auf alternative Coins?

Also ich würde auf keinen Fall sagen, dass sich nichts getan hat bei alternativen Coins, also gerade bei Layer-1-Chains. Ethereum beispielsweise, aber auch Solana, haben eine sehr starke Kursentwicklung seit Beginn des Jahres. Bitcoin hat natürlich als Leitwährung sehr hohe Relevanz. Was wir bei unseren Kunden seit Beginn des Jahres sehen, dass dort immer stärker auch in kleinere Coins und Projekte investiert wird, weil die sehr unterschiedliche und spezifische Anwendungsfälle haben, an die Kunden entsprechend glauben oder sagen: Das ist ein Projekt, in das man gerne investiert.

Wenn wir 2024, 2025 ein positives Marktsentiment haben, dann werden natürlich auch Altcoins stärker mit partizipieren. Man sieht in den Daten, dass die Bitcoin-Volatilität abnimmt, während die Altcoin-Volatilität weiterhin hoch ist.

2024 könnte es ja wieder eine Zinswende geben, diesmal nach unten. Wenn die Zentralbanken, also die Fed in den USA und die EZB in der EU sich dazu entscheideen, die Leitzinsen wieder zu senken, welche Folge hätte das möglicherweise für den Kryptomarkt?

Hohe Zinsen heißen ja immer, dass Kapital grundsätzlich teurer ist oder teurer wird. Das heißt, umso riskanter ein Investment, umso teurer dann natürlich auch das Kapital, das man dafür benötigt. Erste Schritte zur Zinssenkung würden sicherlich dazu beitragen, dass eine positive Erwartungshaltung in den Finanzmärkten entsteht, daher auch eine positive in den Krypto-Märkten. Es wird spannend werden, wann sich die Zentralbanken dazu durchringen werden, das auch zu tun.

MiCA-Lizenz, das große Raiffeisen-Projekt, Bitpanda Business – was wird man 2024 von euch noch zu sehen bekommen?

Wir arbeiten an einigen coolen zusätzlichen Funktionalitäten für Endkunden, und der andere Fokus ist  nicht nur Raiffeisen, sondern wir haben einige Banken in unterschiedlichsten europäischen Ländern, mit denen wir gerade mittendrin sind im Projekt. Da wird man 2024 sicherlich sehr viel sehen, wie Banken quer durch ganz Europa anfangen werden, diese Services auch wirklich anzubieten, und da wird es auch einiges an Kooperationen mit Bitpanda geben, worauf wir uns sehr freuen.

Und die Bitpanda AI soll ja auch noch kommen.

Absolut. Also wir sind seit Mai diesen Jahres sehr stark dran, unter Leitung von Christian Trummer, einer unserer Gründer, genau unser AI-Projekt voranzutreiben. AI war am Anfang stark gehypt und ist noch immer in sehr großen Kinderschuhen, aber es kristallisieren sich schon die ersten wirklich konkreten Anwendungsfelder und Projekte heraus. Da wird man sicherlich auch 2024 den ersten Schritt für das AI-Produkt sehen.

Lukas, vielen Dank fürs Interview.

Vielen Dank Jakob, immer wieder eine Freude hier zu sein.

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