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byrd: Logistik-Scale-up holt 50 Mio. Euro, positioniert sich als Amazon-Alternative

Das Byrd-Team. © Byrd
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Still und heimlich haben sie das gemacht, was andere österreichische Scale-ups unter viel medialem Tamtam machen: In einer Finanzierungsrunde 50 Millionen Euro aufnehmen und damit zu einem der wichtigsten Anbieter:innen von Logistik-Software in Europa zu werden. byrd aus Wien, 2016 gegründet, ist mittlerweile zu einem Unternehmen mit 200 Mitarbeiter:innen und 20 Fulfillment-Lagern in 7 Ländern gewachsen.

Nun investieren die Investoren Speedinvest, Elevator Ventures, Uniqa Ventures, HK Incube und Hermann Hauser aus Österreich unter dem Lead von Cambridge Capital aus den USA (spezialisiert auf Logistik) insgesamt 50 Millionen Euro in der Series C. Damit kann byrd, gegründet von Alexander Leichter, Sebastian Mach und Petra Dobrocka am i2c Inkubator der TU Wien, neben anderen Scale-ups wie Deliverr, Flexe, Shipbob oder Stord aufzeigen, dass auch in Europa in dem heiß umkämpften Fulfillment-Markt für Online-Shops mitgehalten werden kann.

Nun gilt es mit dem frischen Kapital, auf über 30 Standorte in 10 Ländern bis Ende des Jahres zu wachsen und die Zahl der Mitarbeiter:innen auf 400 zu verdoppeln. Unicorn-Status ist (noch) keiner drin, aber das sei auch gar nicht das Ziel der Gründer:innen. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht so weit“, sagt Petra Dobrocka, Mitgründerin und Chief Commercial Officer bei byrd, zu Trending Topics. „Das ist aber auch gar nicht unser Ziel, wir bauen eine Firma, die langfristig profitabel sein möchte bzw. sind wir auf Sendungsebene bereits profitabel. Aber wir sind nicht Exit-getrieben oder den Status des Unicorns fokussiert. Wir wollen ein Business aufbauen, das langfristig funktionieren kann. Sicher ist es cool, sich Unicorn nennen zu können, aber im täglichen Geschäft ändert das gar nicht so viel.“

byrd: Mitgründerin Petra Dobrocka erklärt die Amazon-Alternative

„Wir schwimmen abseits dieses crazy Hypes“

Dass byrd gerade jetzt eine große Finanzierungsrunde vorzeigen kann, ist eigentlich ungewöhnlich bzw. kommt zu einem spannenden Zeitpunkt. Denn in VC-Kreisen geistern bereits die Wörter „Rezession“ und Downrounds“ durch die Unicorn-Portfolios, niemand rechnet auch nur mehr annähernd mit einer Neuauflages des Rekordjahres 2021 (mehr dazu hier).

„Wir schwimmen abseits dieses crazy Hypes. Wir bauen das Business jahrelang auf, haben nicht erst letztes Jahr mit einer verrückten Idee verrückte Summen geholt“, sagt Petra Dobrocka, Mitgründerin und Chief Commercial Officer bei byrd, zu Trending Topics. man müsse nicht hohe Wachstumsraten vorweisen wie manch andere Unternehmen, die erst kürzlich und sehr aggressiv in den Markt gegangen sind.

byrd positioniert sich über Integrationen von Online-Shop-Systemen wie Shopify, WooCommerce oder Shopware als europäische Amazon-Alternative im Logistik-Bereich. Marken wie Durex, Scholl oder Campari setzen im Online-Vertrieb bereits auf byrd. Und es werden immer mehr, weil immer mehr Unternehmen auf das geschäftsmodell „Direct to Consumer“ (D2C) im Netz setzen.

„Eine eigene D2C-Infrastruktur für ganz Europa mit eigenen Fulfillment-Zentren aufzubauen, ist für viele nicht sinnvoll. Es gibt sicher Marken, die Logistik als ihre Kernkompetenz sehen, aber der Großteil der Marken will das an jemanden auslagern, der darauf spezialisiert ist“, sagt Dobrocka. „Die Challenge ist ja, ein europaweites Netzwerk an Lagern aufzubauen. Deswegen ist der dezentrale Ansatz, was sich viele Online-Shops ansehen. Wenn Amazon am selben oder nächsten Tag liefert, muss man auch schnell sein, und das schafft man grundsätzlich nur mit mehreren Standorten.“

Die Unicorns von 2021 könnten zu den Zombies von 2022 werden

Amazon, der Frenemy

Damit ist byrd eines jener Software-Unternehmen, die vom E-Commerce-Boom und einem neuen Selbstbewusstsien europäischer Brands im Netz profitiert. „Viele Marken, die früher auf andere Kanäle gesetzt haben, sehen, dass wenn sie Kund:innen langfristig binden wollen, die persönliche Beziehung aufbauen müssen. Wenn man bei Amazon kauft, dann sieht man nicht, bei welcher Brand man gekauft hat, und wenn das Paket ankommt, ist es auch mit Amazon-Branding versehen. Das merken viele Brands. Marketing-Kosten steigen, und dann nicht wiederkehrende Käufe zu generieren, kann sich keiner leisten“, sagt Dobrocka.

Neben Amazon sein genug Platz zum Wachsen, und eigentlich ist der uS-Riese am Ende ja sogar auch Partner von byrd. Dobrocka: „Amazon ist ein zweischneidiges Schwert. Amazon will und kann gar nicht das komplette Fulfillment für alle Marken machen, sie können auch nicht unendlich viele Bestellungen abwickeln. Wir bieten uns über das Amazon Seller Programm auch als Dienstleister an, aber momentan sind wir keine Bedrohung für Amazon.“

Gründer der Woche: Wie die byrds fliegen – und liefern lernten

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