CATL-Börsengang: Chinesischer Batterieriese sichert sich 4,6 Milliarden Dollar in Hongkong

Der weltgrößte Hersteller von Elektrofahrzeugbatterien, Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL), hat mit seinem Börsengang in Hongkong einen spektakulären Erfolg erzielt. Mit einem Emissionsvolumen von 4,6 Milliarden US-Dollar handelt es sich um den größten Börsengang weltweit in diesem Jahr.
Die Nachfrage nach CATL-Aktien überstieg das Angebot um das 115-fache, wie ein an der Emission beteiligter Banker bestätigte. Der endgültige Ausgabepreis wurde mit 263 Hongkong-Dollar (33,70 US-Dollar) am oberen Ende der angekündigten Preisspanne festgelegt. Insgesamt wurden 125,4 Millionen Aktien an institutionelle Anleger und weitere 10,16 Millionen Aktien an Privatanleger in Hongkong verkauft.
Die Zeichnungsfrist endete am Mittwoch, und der Handel mit den Aktien soll am kommenden Dienstag an der Hongkonger Börse beginnen. Durch eine sogenannte Greenshoe-Option könnte sich das Emissionsvolumen sogar auf 5,3 Milliarden Dollar erhöhen, falls weitere 17,7 Millionen Aktien verkauft werden.
Globale Expansion als treibende Kraft
Für Robin Zeng, den Gründer des Batteriekonzerns aus Ningde in der südostchinesischen Provinz Fujian, markiert der Börsengang den Höhepunkt jahrelanger Bemühungen, Zugang zu ausländischem Kapital zu erhalten. Dies ist für die ambitionierten internationalen Expansionspläne des Unternehmens entscheidend.
CATL betreibt bereits ein 1,8 Milliarden Euro teures Werk in Thüringen und baut derzeit eine 7,3 Milliarden Euro teure Fabrik im ungarischen Debrecen. Zudem hat das Unternehmen ein 4,1 Milliarden Euro schweres Joint Venture mit Stellantis in Spanien gestartet und entwickelt seine Lieferkette für Batteriematerialien in Indonesien – ergänzend zu seinen elf großen Produktionsstätten in China.
Prominente Cornerstone-Investoren
Obwohl CATL zum Jahresende über beeindruckende Barreserven von 304 Milliarden Yuan (42 Milliarden Dollar) verfügte, darunter 11 Milliarden Dollar an ausländischen Nettovermögenswerten, gibt das Unternehmen an, die in Hongkong eingeworbenen Mittel für den Ausbau der ungarischen Produktionsstätte zu verwenden.
Die Gruppe der Ankerinvestoren wird vom chinesischen Ölkonzern Sinopec, dem Staatsfonds Kuwait Investment Authority und dem asiatischen Fonds Hillhouse Investment angeführt. Weitere namhafte Investoren sind das US-amerikanische Unternehmen Oaktree Capital Management und Lingotto, ein von der italienischen Industriellenfamilie Agnelli unterstütztes Investmentvehicle, sowie Einheiten zweier chinesischer Staatskonzerne: der Postal Savings Bank of China und des Versicherers Taikang Life.
Marktausblick und geopolitische Risiken
Mit einem Weltmarktanteil von etwa 37 Prozent im Batteriemarkt für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher generierte CATL im vergangenen Jahr einen Umsatz von 50 Milliarden Dollar, wovon etwa 30 Prozent außerhalb Chinas – hauptsächlich in Europa – erwirtschaftet wurden.
Während das Unternehmen sein Technologielizenzgeschäft mit US-Partnern wie Tesla und Ford ausbaut, bleibt es von möglichen US-Zöllen auf chinesische Exporte und geopolitischen Spannungen abhängig. Trotz der Dementis von CATL bezüglich Pentagon-Vorwürfen über Sicherheitsrisiken und Verbindungen zum chinesischen Militär bleiben Bedenken bestehen.
Der erfolgreiche Börsengang von CATL könnte ein Signal für weitere chinesische Unternehmen sein, dem Beispiel zu folgen, da die Notierungsvolumina in Hongkong Ende April den höchsten Stand seit 2021 erreichten. Mit dieser Kapitalspritze ist CATL bestens positioniert, seinen Status als globaler Marktführer in der Batterietechnologie weiter auszubauen und seine internationale Expansion voranzutreiben.