Cognition sammelt 400 Mio. Dollar ein, verdoppelt Bewertung auf 10 Milliarden

Das US-amerikanische KI-Startup Cognition, bekannt für seinen KI-Coding-Assistenten Devin, hat nach einer neuen Finanzierungsrunde in Höhe von 400 Millionen US-Dollar eine Bewertung von 10,2 Milliarden Dollar erreicht. Noch zu Beginn des Jahres lag die Unternehmensbewertung bei 4 Milliarden.
Laut Bloomberg wird die Runde von der Risikokapitalgesellschaft Founders Fund des Tech-Investors Peter Thiel angeführt. Auch bestehende Investoren wie Lux Capital, 8VC (Joe Lonsdale), Elad Gil, Definition Capital und Swish Ventures beteiligen sich erneut.
Explosives Umsatzwachstum mit Devin
Hinter dem rasanten Bewertungsanstieg steht vor allem das starke Umsatzwachstum: Cognitions jährlich wiederkehrende Einnahmen (ARR) stiegen von nur 1 Million Dollar im September 2024 auf 73 Millionen Dollar im Juni 2025. Trotz des rasanten Wachstums hält sich der kumulierte Nettoverlust des Unternehmens seit seiner Gründung vor zwei Jahren unter 20 Millionen Dollar – eine Seltenheit in der aktuellen Tech-Landschaft.
Der KI-gestützte Coding-Assistent Devin wird bereits von mehreren großen Tech-Konzernen wie Dell Technologies und Cisco Systems eingesetzt. Die Software unterstützt Entwicklerteams unter anderem bei der Fehleranalyse, testbasierten Codegenerierung und der Automatisierung von Programmierprozessen.
Was Devin kann
Bevor Devin Aufgaben ausführt, erstellt die KI eine strukturierte Übersicht der geplanten Schritte – ergänzt durch einen Konfidenzwert, der die erwartete Qualität des generierten Codes angibt. Im Anschluss führt die Software automatisierte Tests durch, um potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren. Neben einer Standardversion bietet Cognition eine Enterprise-Edition, mit der Unternehmen individuelle KI-Lösungen für spezifische Entwicklungsanforderungen erstellen können.
Übernahme von Windsurf beschleunigt Wachstum
Ein weiterer Wachstumstreiber war die Übernahme des KI-Startups Windsurf im Juli – nur wenige Tage, nachdem mehrere Führungskräfte des Startups zu Google gewechselt waren. Laut Cognition-CEO Scott Wu verdoppelte sich der ARR des Unternehmens nach der Übernahme nahezu. Die Kundenbasis beider Unternehmen habe sich nur zu etwa fünf Prozent überschnitten, wodurch die Akquisition deutliche Synergieeffekte brachte.
Kritik an Unternehmenskultur
Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs steht Cognition auch in der Kritik. Im August entließ das Unternehmen 30 Mitarbeiter:innen und bot den verbleibenden 200 Beschäftigten Abfindungen an – als Alternative zur angekündigten 80-Stunden-Woche und sechs Arbeistagen pro Woche. Branchenbeobachter sehen darin ein alarmierendes Signal für die Arbeitskultur in Hochleistungs-KI-Startups.
Cognition will die frische Finanzierung nutzen, um seine Vertriebs- und Entwicklungsteams auszubauen und neue, speziell auf Programmieraufgaben optimierte KI-Modelle zu entwickeln. Ziel sei es, sich dauerhaft als führender Anbieter im Bereich KI-gestützte Softwareentwicklung zu etablieren.
Vibe Coding verändert gerade fundamental, wie Software-Entwicklung läuft