Beim Wiener Eistraum mahnen elektronische Abstandsmesser die Mindestdistanz ein
Trotzdem Lockdown Nummer 3 wird am 24. Dezember der Wiener Eistraum vor dem Wiener Rathaus eröffnen und bis zum 28. Februar 2021 etwa 8.300 Quadratmeter zum Eislaufen bieten. Wegen der weiterhin gefährlichen COVID-Pandemie wird das Betreten der Eisfläche aber nur möglich, wenn man als Besucher einen so genannten Community Distance Marker (CDM) trägt. Dabei handelt es sich um einen elektronischen Chip, der bei Unterschreiten des Mindestabstands von zwei Metern zu anderen Personen auf der Eisfläche Alarm schlägt.
Das Gerät, das Besucher des Wiener Eistraums gegen Einsatz von zehn Euro mieten können, wird vom Münchner Unternehmen ESG Mobility hergestellt und in Österreich exklusiv vom Partnerunternehmen D-Aria vertrieben. Jedes CDM wird bei der Registrierung mit persönlichen Daten des Besuchers verknüpft. Sollte es innerhalb des Geländes länger als 7,5 Minuten und in weniger Distanz als 2 Meter Kontakt zu einer haushaltsfremden Person geben, wird diese Begegnung auf dem CDM aufgezeichnet und 28 Tage gespeichert. Diese Daten könnten in Folge zum Contact Tracing durch die Gesundheitsbehörden verwendet werden.
Ultrabreitband kommt zum Einsatz
Das Betreten der Eisfläche ist nur mit den CDMs möglich, die man sich an einem Band um den Hals hängt. Die Distanz zwischen zwei CDMs wird dabei nicht wie bei anderen Lösungen (z.B. Corona-Apps am Smartphone) via Bluetooth gemessen, sondern über Ultrabreitband (UWB), das bereits oft indoor zum Orten verwendet wird.
Damit die Nutzung auch für Familien oder Pärchen möglich ist, kann man bei der Registrierung am Eingang, mit welchen anderen Personen man zusammen gehört. Dann werden die Abstandsmesser so eingestellt, dass die Unterschreitung der zwei Meter zu den entsprechenden Personen keinen Alarm auslöst.
„Da Corona-bedingt der Christkindlmarkt am Rathausplatz diesmal nicht stattfinden kann, haben wir uns dazu entschieden, den Eistraum vorzuziehen und bereits am 24. Dezember zu starten. So können alle Wienerinnen und Wiener, die während der Weihnachtszeit in Wien bleiben und gerne Eislaufen, Bewegung an der frischen Luft machen“, so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). „Um auch in diesen schwierigen Zeiten ein sicheres Eislauf-Vergnügen zu ermöglichen, setzen wir auf das neuartige System des elektronischen ,Distance Marker‘, der die wegen Corona notwendige Distanz zu anderen Kufen-Fans misst.“
Abstandsmesser auch an Dreh-Sets
Eine ähnliche Technologie ist wie berichtet auch am Dreh-Set der Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“ im Einsatz gewesen. Dort hat das Vorarlberger unternehmen Heron Innovations Factory die bis zu 110 Personen am Set mit seinen Safedi-Ansteckern aus, die etwa am Hemdkragen getragen werden können und miteinander über Bluetooth kommunizieren. Sie schlagen Alarm, wenn sich Personen näher als 1,5 Meter kommen.
2 Minuten 2 Millionen: Investoren und Startups werden beim Dreh mit Abstandsmessern getrackt