Crowdinvesting: 2015 wurde die Grenze von 8 Millionen Euro bei Finanzierungen für Crowd-Projekte gesprengt
Crowdinvesting war 2015 mit Sicherheit eines der Top-Themen nicht nur in der Start-up-Szene, sondern auch darüber hinaus. Das Alternativfinanzierungsgesetz, salopp Crowdfundinggesetz, das im September 2015 in Kraft getreten ist, hat seine Wirkung bereits entfaltet. Das sieht man zumindest den Zahlen an, die heute die Wirtschaftskammer veröffentlicht hat: Sie hat erhoben, dass 2015 über österreichische Crowdinvesting-Plattformen insgesamt mehr als 8 Millionen Euro in Projekte investiert worden sind. Konkret sind es 8,1 Mio. Euro, die Unterstützer über die sechs Plattformen Conda, dasErtragReich, Green Rocket, Home Rocket, Regional Funding und 1000×1000 eingezahlt haben.
Bis dato 70 erfolgreiche Finanzierungen
Das meiste Geld ist, das sieht man in der Infografik unten, im vierten Quartal 2015 nach Inkrafttreten des Crowdfunding-Gesetzes geflossen. „Das neue Gesetz hat der Branche zusätzlichen Schub gebracht, denn mehr als die Hälfte des Vorjahresumsatzes stammt aus dem letzten Quartal“, so Paul Pöltner, der Vorsitzende des Fachausschusses Crowdinvesting-Plattformen des Fachverbands. Die Steigerung der Beträge, so WKÖ, von 2014 auf 2015 liegt bei 335 Prozent – 2014 waren es 2,4 Mio. Euro, die die Crowd investiert hat. Spannend ist auch, dass die überwiegende Zahl an Projekten ihr Finanzierungsziel erfolgreich abschließen konnten. 2015 standen 44 erfolgreiche Projekte nur drei gegenüber, die ihr Ziel nicht erreichen konnten, insgesamt wurden seit 2013 70 Finanzierungen positiv abgeschlossen. Die Zahl der Projekte, die via Crowdinvesting Kapital suchten, hat sich von 2014 (26 Projekte) auf 2015 (47 Projekte) fast verdoppelt. Die meisten Crowdinvesting-Kampagnen sind im vierten Quartal 2015 gestartet.
Nicht vergessen sollte man, dass die WKÖ in ihrer Statistik nur die sechs österreichischen Crowdinvesting-Plattformen berücksichtigt. Zieht man den Begriff weiter und berücksichtigt auch Crowdfunding-Plattformen aus dem Ausland (z.B. wemakeit aus der Schweiz oder startnext aus Deutschland), dann haben österreichische Projekte mehr Geld aufgestellt als die erwähnten 8 Millionen Euro.