Ortungsdaten

Elon Musk sperrt Twitter-Accounts kritischer Journalist:innen

Musk gegen Twitter, die nächste Runde. © DANIEL OBERHAUS (2018)
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Der nicht mehr reichste Mann der Welt hat wieder Ärger mit seinem neuesten, um 44 Milliarden Dollar zugekauftem Social Network. Denn dort gibt es nicht nur Accounts wie etwa @ElonJet, die automatisiert die Position seines Privatjets posten, sondern auch Journalist:innen, die dann darüber berichten. Das hat Musk auf die Palme gebracht – und er ließ kurzerhand die Twitter-Accounts von Ryan Mac von The New York Times, Donie O’Sullivan von CNN, Drew Harwell von The Washington Post, Micha Lee von The Intercept, Matt Binder von Mashable, Aaron Rupar und Tony Webster sperren.

Sie alle hatten, auch via Twitter, zum Thema gemacht, dass Musk gegen die Verbreitung von Ortungsdaten seines Privatjets vorging, und ihn dafür kritisiert. Generell können viele Flugzeuge im Luftraum geortet werden – so etwa konnte man in den letzten Jahren etwa die Flüge von Nancy Pelosi und anderen Prominenten Menschen verfolgen. Die Daten stammen von Web-Diensten wie FlightRadar, die dann zusätzlich automatisiert via Twitter verbreitet werden können.

Musk rechtfertigt sich so: „Mich den ganzen Tag lang zu kritisieren ist völlig in Ordnung, aber meinen Aufenthaltsort in Echtzeit zu veröffentlichen und meine Familie zu gefährden, ist es nicht“, begründet er die Twitter-Sperren. „Wenn jemand in Echtzeit Standorte und Adressen von NYT-Reportern veröffentlichen würde, würde das FBI ermitteln, es gäbe Anhörungen im Capitol Hill und Biden würde Reden über das Ende der Demokratie halten.“

Detail am Rande: Im Zuge der Sperrwelle wurde auch der Account von Mastodon blockiert. Der soll einen Link gepostet haben, der zum Mastodon-Account von @ElonJet führte. Mastodon ist ein Twitter-Rivale, der auf Dezentralität setzt. Seit der Musk-Übernahme von Twitter boomt die Alternative.

Umfrage über Entsperrung geht nach hinten los

Anschließend hat Musk eine Twitter-Umfrage gestartet, um seine Anhänger:innen zu fragen, wie lange die Twitter-Sperre für die Reporter gelten soll. Die fanden die Aktion aber offenbar weniger toll und wollen von Musk, dass die Sperren sofort wieder aufgehoben werden. Aber es geht noch peinlicher: Musk meinte, in der Umfrage zu viele Optionen gegeben zu haben, und verkürzte auf „Now“ und „In 7 Tagen“. Auch dieser billige Trick funktioniert nicht – die Mehrheit will von Musk, dass die Journalist:innen-Accounts sofort wieder entsperrt werden.

Damit es eine Grundlage für die Sperren gibt, hat Twitter seine Richtlinien zu Privatsphäre aktualisiert und verbietet nun „in den meisten Fällen“ die Weitergabe des Live-Standorts einer anderen Person. Die Daten zum Live-Standort von Elons privatem Gulfstream hat Jack Sweeney, der Betreiber des ElonJet-Accounts, von Flug-Tracking-Webseiten. Den Account hat er eigentlich als Fan von Musk erstellt, weil man aus dessen Flügen etwa ableiten könne, welche neuen Business-Ideen er verfolgen würde.

Bereits vor einem Jahr, im Dezember 2021, soll Musk sich an Sweeney gewandt haben, und hätte ihm 5.000 Dollar geboten, um den Account zu schließen. Sweeney hatte dann 50.000 Dollar verlangt, aber Musk wollte den Betrag dann nicht bezahlen. Dann wurde der Account aber schließlich blockiert, kurz nachdem Musk sich Twitter gekauft hat. Sweeney soll laut nun CNN angeboten haben, die Locationdaten mit 24-stündiger Verspätung auf Twitter zu veröffentlichen.

Elon Musk lässt offenbar an eigenem Twitter Coin arbeiten

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