eToro will bei IPO 500 Mio. Dollar einnehmen, Bewertung bei 4 Milliarden Dollar

Die Investment-Plattform eToro aus Israel steht vor ihrem geplanten Börsengang (Initial Public Offering, IPO) an der US-amerikanischen Technologiebörse Nasdaq. Das 2007 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Israel strebt dabei eine Bewertung von bis zu 4 Milliarden US-Dollar an. Bei dem IPO könnte eine halbe Milliarde Dollar eingenommen werden, verläuft alles nach Plan.
eToro startete zwar für den Online-Handel mit Währungen und Rohstoffen, später kamen dann Copy-Trading und Aktien dazu. Bemerkenswert ist, dass 96 % des Umsatzes im Jahr 2024 aus dem Handel mit Krypto-Assets stammen. Damit wurde eToro einer der Mitbewerber von Krypto-Plattformen wie Coinbase, Bitpanda oder auch Robinhood.
Eckdaten des geplanten Börsengangs
eToro plant, insgesamt 10 Millionen Aktien der Klasse A anzubieten, wobei jeweils 5 Millionen vom Unternehmen selbst und 5 Millionen von bestehenden Aktionären stammen. Der anvisierte Preis liegt zwischen 46 und 50 US-Dollar pro Aktie, wodurch ein Gesamterlös von etwa 500 Millionen US-Dollar angestrebt wird. Die Aktien sollen unter dem Tickersymbol „ETOR“ an der Nasdaq Global Select Market gehandelt werden.
Das Unternehmen hat den Konsortialbanken eine 30-tägige Option eingeräumt, zusätzliche 1,5 Millionen Aktien zu erwerben, um etwaige Mehrzuteilungen abzudecken. Als Konsortialführer für den Börsengang fungieren renommierte Investmentbanken wie Goldman Sachs, Jefferies, UBS Investment Bank und Citigroup.
Geschäftsmodell und Wachstumszahlen
eToro ist eine Handelsplattform, die sowohl traditionelle Finanzinstrumente als auch Kryptowährungen anbietet und sich primär an Kleinanleger richtet. Das Unternehmen verzeichnete 2024 einen erheblichen Anstieg seiner Krypto-bezogenen Einnahmen auf 12,1 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 3,4 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Für das erste Quartal 2025 wird prognostiziert, dass Kryptowährungen etwa 37 Prozent der Handelsprovisionen ausmachen werden, was einen leichten Rückgang gegenüber 43 Prozent im Vorjahresquartal darstellt.
Marktumfeld und Risikofaktoren
In seinen Unterlagen an die US-Börsenaufsicht SEC weist eToro auf verschiedene Risikofaktoren hin, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kryptowährungshandel. Dazu gehören mögliche negative Wahrnehmungen der gelisteten Kryptowährungen, regulatorische Herausforderungen auf US-Bundesstaatenebene sowie die Auswirkungen der europäischen MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets), die erhebliche laufende Kosten verursachen könnte.
Der Börsengang von eToro findet in einem Umfeld statt, in dem auch andere Krypto-Unternehmen wie Circle und Kraken ebenfalls Börsengänge in Erwägung ziehen. Die Pläne wurden jedoch durch die Marktvolatilität nach den Ankündigungen von Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump zeitweise verzögert.
Wettbewerbssituation
eToro tritt in direkten Wettbewerb mit etablierten Plattformen wie Robinhood Markets Inc. (HOOD), die ähnliche Dienstleistungen für Kleinanleger anbieten. Robinhood verzeichnete im ersten Quartal einen Rückgang im Kryptohandel, konnte jedoch einen Kursanstieg von etwa 30 Prozent seit Jahresbeginn verbuchen.
Die Fondsgesellschaft BlackRock hat laut Börsenprospekt Interesse bekundet, Aktien im Wert von bis zu 100 Millionen US-Dollar im Rahmen des IPOs zu erwerben, was als Vertrauensbeweis in die Zukunftsaussichten des Unternehmens gewertet werden kann.