Exit in der Slowakei: Das Umfrage-Tool Slido gehört jetzt Cisco
Bei Startup-Konferenzen und -Events hat sich zum De-Facto-Standard entwickelt: Slido ist jenes Tool, das Moderatoren meist dazu verwenden, um digital Fragen aus dem Publikum entgegen zu nehmen oder um mittels Umfragen in Echtzeit die Stimmungslage im Raum zu ermitteln. Auch bei digitalen Events oder Live-Videos kommt das Tool aus der Slowakei zum Einsatz.
Jetzt hat der Netzwerk-Riese Cisco verkündet, Slido zu übernehmen. Informationen zu einem Kaufpreis gibt es derzeit keine gesicherten – doch angesichts von sieben Millionen monatlichen Nutzern dürfte Cisco sicher mehrere Millionen Dollar für das Startup aus Bratislava hinblättern. Das Interesse an der Software ist eindeutig: Mit Webex betreibt Cisco seine eigene Videoconferencing-Lösung, die künftig durch die Slido-Software für die Interaktion mit dem Publikum bzw. den Teilnehmern gestärkt werden soll.
Schon bald, stellt Cisco-Manager Abhay Kulkarni in Aussicht, wird Slido bei Webex dafür sorgen, dass Feedback-Daten von Teilnehmern von Videoübertragungen in Echtzeit analysiert und dargestellt werden können – etwa in Form von Umfragen. Schon bisher hat Slido Integrationen für Zoom, Google Hangouts, Facebook oder YouTube angeboten. Mit dem neuen Eigentümer wird die Software wohl sehr stark in dessen eigene Lösung getrimmt werden.
„Wir werden zwar Teil von Cisco werden und uns nach Abschluss der Übernahme in die Webex-Plattform integrieren, aber wir sind bestrebt, unsere Kernprodukterfahrung zu verbessern und unsere Kunden zu unterstützen, unabhängig davon, welche Tools sie in ihrem Unternehmen einsetzen“, heißt es seitens den Slido-Gründern. „Cisco versteht den Wert der Unterstützung von Slido als eigenständiges Produkt und den Aufbau großartiger Integrationen mit anderen virtuellen Meeting- und Präsentationsplattformen.“
Slido ist vor mittlerweile acht Jahren gestartet, und zwar von den Gründern Frantisek Krivda, Peter Komornik, Peter Slivka und Rastislav Molnar. Über große Finanzierungsrunden abgesehen von einer sehr kleinen See-Runde ist bisher nichts bekannt.