Studie

Zu viel Bildschirmzeit mit Entwicklungsverzögerungen verbunden

Babys Bildschirmzeit (c) Jelleke Vanooteghem
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Eine kürzlich in der Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass exzessive Bildschirmzeit im Alter von einem Jahr die Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation und Problemlösung beeinträchtigen kann.

Wie früh ist zu früh?

In Momenten der Verzweiflung greifen viele Eltern zu einem vermeintlichen Rettungsanker – dem Smartphone. Schreiende Kinder damit zu beruhigen, klappt meistens auch ganz gut. Darüber hinaus befinden wir uns aber auch sonst in einer Ära, in der Smartphones und Tablets zu ständigen Begleitern des modernen Lebens geworden sind. Kein Wunder also, dass Digital Natives unfassbar jung mit technischen Tools konfrontiert werden. Doch wie früh ist zu früh und wie viel Zeit sollten Kleinkinder eigentlich vor Bildschirmen verbringen?

Insgesamt 7097 Mutter-Kind-Paare analysiert

Hat zu viel Bildschirmzeit Konsequenzen für die kindliche Entwicklung? Das wollten die japanischen Forscher:innen Ippei Takahashi, Taku Obara und Mami Ishikuro mit ihrer Studie herausfinden, die vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlicht wurde. Die Studie ist Teil eines umfassenden Projekts, das sich mit Familien über drei Generationen hinweg befasst, die gerade Nachwuchs bekommen haben.

Zwischen Juli 2013 und März 2017 wurden werdende Mütter aus 50 Geburtskliniken und Krankenhäusern für diese Untersuchung ausgewählt. Die Daten von insgesamt 7097 Mutter-Kind-Paaren wurden analysiert. Die Auswertung erfolgte im Frühling 2023.

Das Forscher:innenteam hat die Bildschirmzeit von Einjährigen mithilfe eines Fragebogens bewertet. In diesen Zusammenhang wurden Eltern gefragt, wie viele Stunden ihre Kinder  fernsehen, Videospiele spielen oder im Internet (einschließlich auf Mobiltelefonen oder Tablets) aktiv sind. Es gab dabei fünf Antwortoptionen: keine Zeit, weniger als 1 Stunde, 1 bis weniger als 2 Stunden, 2 bis weniger als 4 Stunden oder 4 oder mehr Stunden pro Tag. Die Antwortkategorien „keine Zeit“ und „weniger als 1 Stunde“ wurden zusammengefasst, sodass es insgesamt vier Kategorien der Bildschirmzeit-Exposition übrig geblieben sind: weniger als 1 Stunde, 1 bis weniger als 2 Stunden, 2 bis weniger als 4 Stunden oder 4 oder mehr Stunden pro Tag.

Anschließend wurde die Entwicklung der Kinder im Alter von zwei und vier Jahren mithilfe eines Standardfragebogens namens Ages & Stages Questionnaires bewertet, der fünf Bereiche bewertete: Kommunikation, Grobmotorik, Feinmotorik, Problemlösung und persönlich-soziale Fähigkeiten.

Kommunikationsverzögerungen fast fünfmal höher

Die Studienergebnisse verdeutlichten einen Zusammenhang zwischen der Bildschirmzeit im ersten Lebensjahr und späteren Entwicklungsverzögerungen in den Bereichen Kommunikation und Problemlösung im Alter von zwei und vier Jahren. Kinder, die im Alter von einem Jahr mehr als vier Stunden täglich vor Bildschirmen verbrachten, wiesen eine nahezu fünffach höhere Wahrscheinlichkeit für Kommunikationsverzögerungen im Alter von zwei Jahren auf im Vergleich zu Kindern, die weniger als eine Stunde Bildschirmzeit pro Tag hatten. Zudem war die Wahrscheinlichkeit von Problemlösungsverzögerungen in dieser Gruppe um mehr als das Vierfache erhöht.

Die Studie verdeutlicht demnach die potenziellen Auswirkungen exzessiver Bildschirmzeit in der frühen Kindheit auf wichtige kognitive Fähigkeiten. Dazu zählen das Erlernen von Sprache, das Verständnis anderer Menschen und das Erfassen der Funktionsweise der Welt. Schnelle visuellen Reize und das passive Beobachten auf Bildschirmen würden, zumindest den Forscher:innen nach, nicht die notwendigen interaktiven Erfahrungen fördern, die Babys benötigen, um ihre Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten während entscheidender Entwicklungsphasen zu entwickeln.

Im Alter zwischen zwei und fünf maximal eine Stunde pro Tag

“Da es in der heutigen Welt der elektronischen Geräte schwierig ist, die Bildschirmzeit im Allgemeinen zu begrenzen, kann es von Vorteil sein, die Aspekte der Bildschirmzeit, die mit Entwicklungsverzögerungen verbunden sind, zu identifizieren und zu begrenzen und gleichzeitig die Bildungsaspekte zu nutzen. Im Alter von zweu bis fünf Jahren sollte die Bildschirmzeit auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzt werden”, so die Autor:innen.

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