Finanzierung

Findologic: Salzburger Online-Shop-Suche erhält Millioneninvestment

Georg Sorst (CTO), Matthias Heimbeck (CEO) und Simon Reichel (COO) von Findologic. © derPasquali
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„Wir bedienen im Schnitt 40 Millionen Menschen pro Monat. Fast jeder benutzt uns einmal im Monat, ohne dass man uns kennt“, sagt Matthias Heimbeck, Gründer und CEO der Salzburger Firma Findologic mit derzeit rund 50 Mitarbeitern. Denn Findologic integriert als Software-as-a-Service-Lösung Such- und Personalisierungsfunktionen in die Web-Shops von Edeka, Intersport, Penny oder Libro. Insgesamt 1.000 Online-Shops setzen auf die österreichische Lösung, die pro Monat rund 350 Millionen Abfragen abarbeitet. Der Zweck: Durch bessere Suchergebnisse sollen die Conversion-Raten gesteigert werden.

Künftig könnten noch mehr Online-Shops in Europa mit Findologic-Software laufen. Denn die Salzburger Firma hat sich ein Millioneninvestment vomBE Beteiligungen Fonds aus Köln gesichert – Trending Topics schätzt die Summe auf grob sechs Millionen Euro, die die Kölner für 23,5 Prozent ausgegeben haben. Mit dem frischen Kapital will Heimbeck, der als Gründer weiter etwas mehr als 50 Prozent des Unternehmens hält, zwei Dinge vorantreiben: Die Internationalisierung über den DACH-Markt hinaus sowie die Entwicklung neuer Technologien in den Bereichen Voice Search, Conversational und Chatbots.

Beim Investment beraten wurde Findologic von i5invest rund um Geschäftsführer Herwig Springer. i5invest ist in Österreich bei vielen Exits und Investmentrunden beratend tätig, etwa auch bei iTranslate.

„So gut wie Amazon sein“

„Wir helfen Shop-Betreibern, so gut sein wie Amazon zu sein“, sagt Heimbeck. Schon bisher hätte man profitabel gewirtschaftet, nun sollen neue Märkte erobert werden. „Wir sehen jetzt den richtigen Zeitpunkt, ein größeres Wachstum zu schaffen“, sagt der Findologic-Gründer. „Wir sind keine Geldverschleuderer, wir wollen die Firma auf 500 Leute bringen.“ Vor allem Data Scientists will er viele anstellen – also Leute, die Nutzerdaten analysieren und daraus Algorithmen für bessere Suchergebnisse ableiten können. „Natürlich alles DSGVO-konform“, sagt Heimbeck.

Denn Findologic arbeitet bei den personalisierten Suchergebnissen mit dem bisherigen Nutzerverhalten. „Über die Daten lernen wir, welche Produkte für den Suchenden oben angezeigt werden sollten“, sagt Heimbeck. „Der Nutzer muss einfach und schnell zum Wunschprodukt kommen“. Seine Kunden verspricht er, dadurch mehr Absatz zu schaffen. Sie bezahlen Findologic entweder nach Traffic (also wie viele Suchanfragen abgearbeitet werden) oder nach Conversions. Bei solchen Performance-Verträgen wird berechnet, wie viel mehr Umsatz dank Findologic gemacht wird, und die Salzburger erhalten dann einen vereinbarten Prozentsatz von diesem Mehrumsatz.

Machine Learning aus der Krebsforschung

Die Software von Findologic hat ihren Ursprung eigentlich in einem ganz anderem Gebiet: der Darmkrebsforschung. Denn Heimbeck entwickelte an der Universität Salzburg eine Machine-Learning-Technologie, die zur Erkennung von Darmkrebs bei Endoskopien eingesetzt werden sollte. Bis sein Vater ihn vor mehr als zehn Jahren auf die oft schlechten Suchergebnisse in Online-Shops aufmerksam machte. „Da sah ich, dass man aus der Machine-Learning-Lösung mehr machen kann“, so Heimbeck.

Er gründete schließlich 2008 Findologic als Spin-off der Universtät Salzburg, holte dann 2012 Business Angels an Bord. An der Firma ist unter anderem auch Fritz Berger investiert, der auch bei WeAreDevelopers als Gesellschafter an Bord ist. Über die neuen deutschen Investoren sagt Heimbeck: „Wir haben uns viele Investoren angesehen, weil wir keinen Zeitdruck hatten. Bei den neuen Investoren hatten wir in kürzester Zeit beiderseitig Sympathien gewonnen.“

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