fiskaly: „Ein IPO wäre langfristig ein Riesen-Meilenstein für uns“

“IPO Spotlight” – gemeinsam mit der Wiener Börse sprechen wir mit einigen der besten Expert:innen Europas über den Weg von Unternehmen und Scale-ups an die Börse.
fiskaly ist ein Wiener Scale-up, das seit seiner Gründung 2019 eine zentrale Rolle in der Digitalisierung der Fiskalisierung in Europa spielt. Das Jungunternehmen hebt sich als einer der führenden Anbieter cloudbasierter Lösungen hervor, mit denen Kassentransaktionen sicher, gesetzeskonform und manipulationssicher gespeichert werden können.
fiskaly übernimmt für seine Kund:innen – inzwischen rund 1.600 Unternehmen, darunter große Handelsketten und internationale Größen wie SumUp oder Orderbird – die regulatorische Komplexität und ermöglicht papierlose Kassenbelege sowie nahtlose Integration über API-Schnittstellen.
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„Wir sind voll im Wachstums- und Skalierungsmodus“
In Zukunft könnte man fiskaly potenziell an der Börse finden. Ein IPO ist für CEO Johannes Ferner ein äußerst reizvolles, aber langfristiges Ziel. „Konkret heute planen wir noch kein IPO. Wir sind voll im Wachstums- und Skalierungsmodus. Aber klar, langfristig wäre es ein Riesen-Meilenstein, sowohl fürs Unternehmen, als auch ehrlicherweise für mich persönlich”, sagte Johannes Ferner im Interview mit Trending Topics.
Das Herzstück des Geschäftsmodells von fiskaly ist ein „Pay-per-Kasse“-Modell, kombiniert mit klassischen SaaS- und nutzungsbasierten Elementen. So bezahlen Kassenhersteller und Geschäftskund:innen pro angeschlossenem Kassensystem. Die Innovationskraft von fiskaly liegt besonders in der Cloud-Lösung: Während der Mitbewerb auf Hardware setzen, verzichtet fiskaly vollständig darauf und erlaubt die flexible Integration in bereits bestehende Kassensysteme.
fiskaly wächst rasant und expandiert international
CEO und Mitgründer Johannes Ferner erläutert dazu: “Wir sind klassisch Cloud-only, API-first. Unsere Kund:innen brauchen nicht einen Schraubenzieher und einen USB-Stick, um irgendwo im Laden das System compliant zu machen, sondern können das nahtlos in ihrem Onboarding-Schritt entsprechend integrieren.“
Ein weiterer Wettbewerbsvorteil liegt in der tiefen regulatorischen Expertise auf europäischer Ebene: „Wir haben die regulatorische Tiefe, weil wir eben nicht nur Software bauen, sondern auch direkt im Austausch mit Ministerien, mit Verwaltungen, mit Policy-Makern und auch den technischen Behörden stehen.“
Mit mittlerweile über 100 Mitarbeiter:innen, einem profitablen Cashflow und einer Installation auf beinahe einer Million Kassensystemen wächst das Scale-up rasant und expandiert von Deutschland über Österreich, Italien und Spanien weiter nach Frankreich. Besonders der Markteintritt in neue Länder mit neuen steuerlichen Regulierungen bietet große Chancen, da Fiskaly hier von Anfang an dabei ist.
Vorbereitungen für IPO-Readyness bereits im Gange
fiskaly ist derzeit auf der Erfolgsschiene. Ein IPO wäre in Zukunft auch laut Ferner möglich. Für ihn steht dabei nicht der Exit-Gedanke im Vordergrund. “Ich sehe mit dem IPO eher das Thema Wachstumsskalierbarkeit, Sichtbarkeit, Employer-Branding. Eigentlich geht es ja dort erst richtig los, wenn man sich die besten Tech-IPOs ansieht, beginnt ja die Wertentwicklung von dort an auch erst nochmal massiv zu wachsen.”
Voraussetzung für ein IPO wären eine deutliche Marktkapitalisierung im Milliardenbereich und ein europaweit liquider Tech-Markt. Auch die Vorbereitungen und Strukturen für nachhaltiges Wachstum und Corporate Governance werden bereits heute geschaffen, um perspektivisch für einen IPO bereit zu sein – jedoch sieht Ferner diesen Schritt realistisch erst „in ein paar Jahren“.
fiskaly wäre damit eines der ersten auf Fiskalisierung spezialisierten RegTech-Unternehmen Europas, das diesen Weg beschreiten könnte und strebt mittelfristig eine wichtige Rolle auf dem europäischen Kapitalmarkt an.