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Forum Creative Industries: “Die Roboter werden mit uns leben“

Roboter als Porträtmaler. © Trending Topics
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In den 80er Jahren war Linz die Stadt mit den schlechtesten Luftwerten in ganz Österreich. Der Smog hing tief. Die Stadt schaffte innerhalb eines Jahrzehnts die Trendumkehr. Heute ist Linz in ganz Europa eine der Städte mit der besten Luftqualität. Jetzt soll ähnliches mit der Kreativwirtschaft gelingen. Vor einiger Zeit gab es in und um Linz viel Potenzial, aber jeder kochte sein eigenes Süppchen. Eine Netzwerkstudie, die die Zusammenarbeit der Kreativen in den einzelnen Bundesländern beleuchtete, bescheinigte Oberösterreich ein bedenkliches Schrebergarten-Denken und österreichweit den letzten Platz.

Hier die FH Hagenberg und die Kunst-Uni, dort die JKU und das Ars Electronica. Patrick Bartos trat zu dieser Zeit an und bewarb sich für die Geschäftsführung der Creative Region Linz & Upper Austria. Er bekam 2010 den Job und machte sich daran, die Gräben nicht „zuzuschütten, sondern Brücken darüber zu bauen.“ Die Stadt Linz und das Land Oberösterreich steckten gemeinsam über 500.000 Euro pro Jahr in das Projekt, welches die einzelnen Initiativen an einen Tisch holen sollte.  „Unser Vorteil  gegenüber Wien ist, dass die Kreativen hier wirklich Jobs bekommen, weil es so viele Firmen gibt“, sagt Bartos über die Nähe zur auftraggebenden Industrie. Ein Pioneers Festival ist das Creative Region allerdings nicht, es ist ein entspanntes Zusammentreffen der Kreativschaffenden der ganzen Stadt.

Roboter und Designer in der Tabakfabrik

Bartos und seinem Team gelang das Kunststück. Es entstanden interdisziplinäre Projekte, die 2014 im ersten Forum Creative Industries mündeten. Vergangene Woche fand die Konferenz zum vierten Mal statt und holte nicht nur Design-Mastermind Steve Selzer in die Linzer Tabakfabrik, sondern auch einen Roboter, der Porträts von den Besuchern malte. In den ersten Tagen des Festivals wurden für sämtliche Gebiete des kreativen Arbeiten Workshops mit spannenden Persönlichkeiten der oberösterreichischen Szene angeboten.

Open Studios

Den Auftakt machte am 28. Juni das neue Format der Open Studios: Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich lud die Creative Region Linz & Upper Austria zum Besuch von 16 ausgewählten Linzer Unternehmen aus der Kreativwirtschaft – unter den 400 BesucherInnen waren auch der diesjährige Forum Keynote-Speaker Steve Selzer (Design Manager bei Airbnb) sowie Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer: „Mit vierhundert BesucherInnen feierten die OPEN STUDIOS eine erfolgreiche Premiere. Das bestärkt uns darin, das Format im nächsten Jahr noch weiter auszubauen, um die lebendige Linzer Kreativwirtschaftsszene für ein breites Publikum sichtbarer zu machen“, zeigte sich die Stadträtin begeistert.

Die Workshops

Am 29. und 30. Juni fanden im Runtastic-Hauptquartier und der Tabakfabrik vier thematisch aufeinander abgestimmte Workshops pro Themenschwerpunkt statt. Vor allem der Startup- und der Design Thinking-Workshop wurden sehr stark frequentiert und waren ausverkauft. „Wir freuen uns, dass wir dort ein starkes Zeichen setzen konnten“, sagte Patrick Bartos über die Workshops.

In den Workshops wurde Wissen über Design, Management und Agilität praxisnah vermittelt. Ein wichtiger Schwerpunkt: Startups. Im Runtastic-Headquarter nahe Linz sprach etwa Thomas Schranz, Gründer des Projekt-Management-Tools Blossom, über die Herausforderungen, die Gründer mit der Gestaltung einer geeigneten Unternehmenskultur haben. Der Tabakfabrik und der Neuen Werft in Linz kommt eine besondere Rolle zu: Sie haben sich als Zentren für Startups in Linz etabliert.

Die Creative Forum Keynote

Selzer plädierte in seinem Vortrag vor mehr als 400 Gästen dafür, beim Design nicht zu glatt zu sein. Würde man alle Reibungsmöglichkeiten zwischen Menschen entfernen, würde man sich die Chance nehmen, sich in Konfrontation zu anderen Menschen zu begeben und selbst daran zu wachsen. Am Beispiel von Airbnb, jener Firma, für die Selzer arbeitet, erläuterte er, was er damit meint. Airbnb hat den Gästen die Möglichkeit gegeben, sich bei Fragen direkt an die Gastgeber zu wenden anstatt an das hauseigene Service-Team. Das Resultat: Die Kundenzufriedenheit stieg.

 

https://www.instagram.com/p/BV9Z9vmg8NB

Die kreativen Roboter

Nachmittags konnten die Besucher am dritten und letzten Tag die Verschmelzung von Mensch und Maschine hautnah erleben: Der „Face-o-mat“ des Zürcher Künstlers Tobias Gutmann und der malende Roboterarm der Augsburger Firma Kuka vermittelten diametrale Zugänge zur Digitalisierung. Während Gutmann sich als eine art „analoges Instagram“ sieht, der seine Gäste mit Papier und Malfarbe in eigenwilligen Porträts festhält, übersetzt der Kuka-Roboterarm die Gesichter der Besucher in millimetergenaue Schwarz-Weiß-Porträts, ohne den Stift auch nur einmal vom Papier abzusetzen.  Johannes Braumann (Professor & Leiter Roboterlabor, Kunstuniversität Linz) leitet das spannende Projekt.

Der Face-O-Mat am Creative Industries Forum. © Trending Topics
Der Face-O-Mat am Creative Industries Forum. © Trending Topics
Die Werke aus dem Face-O-Mat. © Trending Topics
Die Werke aus dem Face-O-Mat. © Trending Topics

Egal, welchen Ansatz man wählt (menschlicher Porträtmaler oder Roboter), für viele steht eines fest. “Die Roboter werden mit uns leben. Das kann nicht nur im Silicon Valley passieren, sondern auch bei uns”, sagt Patricia Stark, Gründerin von Splend. Sie will die Menschen auf diese Zeit vorbereiten und mit dem bei dem Event präsentierten „Innovation Circus“ ein Programm für Unternehmen bieten. Dieses soll Mitarbeiter auf spielerischem Weg in die Welt der disruptiven Technologien einführen, ohne Angst zu machen.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Creative Industries Fourm und TrendingTopics.at.

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