Freshflow: Berliner AI-Lieferketten-Scale-up erhält 6,5 Millionen Euro

Freshflow, ein Berliner Scale-up, das mit einer KI-gestützten Plattform die Lieferkette für frische Lebensmittel optimiert, hat laut EU-Startups eine Finanzierung in Höhe von 6,5 Millionen Euro erhalten. Das Jungunternehmen, das bisher 8,7 Millionen Euro eingeworben hat, ist 2021 an den Start gegangen. Mitgründer und CEO ist der Machine-Learning-Wissenschaftler Avik Mukhija. Er will das frische Kapital dazu nutzen, um in angrenzende Frischekategorien wie Molkereiprodukte, Fleisch und Backwaren zu expandieren.
Freshflow fokussiert sich auf ultrafrische Produkte
Die Runde haben World Fund, Capnamic und Venture Stars geleitet. Caesar Ventures beteiligte sich ebenfalls. Freshflow unterhält Partnerschaften mit Einzelhandelsketten wie Carrefour, Edeka und Intermarché. „Wir erleben eine unglaubliche Nachfrage von Einzelhändlern, weil wir die erste KI in Europa anbieten, die speziell für die Bedürfnisse ihrer Frischeabteilungen entwickelt wurde. Nachdem wir unser System nun in einer großen Anzahl von Geschäften mit einer Bestellungsannahme von 93 % und begeisterten Bewertungen von Frischwarenmanagern unter Beweis gestellt haben, steigt die Nachfrage seitens der Einzelhändler weiter an“, sagt Avik Mukhija.
Freshflow positioniert sich als eine AI-Lösung zur Abfallvermeidung, die speziell auf Nischenherausforderungen im Zusammenhang mit ultrafrischen Produkten abzielt. Dazu gehören Qualitätsschwankungen, kurze Haltbarkeitsdauer, lose Artikel, viele verschiedene lokale Lieferanten, Fehler beim Kassieren und mehr. Die KI-gestützte Plattform automatisiert die täglichen Bestellentscheidungen für Frischwaren. Das soll zu einer durchschnittlichen Abfallreduzierung von etwa 20 % und einer Umsatzsteigerung von ungefähr 2-5 % führen.
Im Gegensatz zu allgemeinen Prognosetools für den Einzelhandel passt sich Freshflow nach eigenen Angaben an die Gegebenheiten vor Ort an. Dabei berücksichtigt die Jungfirma Faktoren wie Ladenlayout, Temperatur, saisonale Trends und Verderbnisrisiko.
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Scale-up will Team erweitern und wachsen
Nadine Geiser, Direktorin bei World Fund, kommentiert: „Bis jetzt hat niemand dem europäischen Einzelhandel eine kosteneffektive und einfach zu implementierende Lösung angeboten, um die Verschwendung von frischen Lebensmitteln zu vermeiden. Freshflow ist diese Lösung. Avik hat die Vision, das Fachwissen und die Kontakte, um daraus ein globales Unternehmen zu machen – wie die beeindruckende Entwicklung von Freshflow im letzten Jahr zeigt.“
Mukhija will neben dem Vorstoß in andere Produktkategorien au0erdem in diesem Jahr rund 15 neue Teammitglieder an den Standorten Berlin und Paris einstellen. Bis 2026 soll das aktuell 24-köpfiges Team auf 50 Mitarbeiter:innen wachsen. Darüber hinaus plant das Scale-up die weitere Expansion in Europa.