Hulbee: Die kleine Schweizer Suchmaschine warnt vor Foto-Upload bei seinem Rivalen Google

In einer Aussendung rät der Chef der auf Datenschutz fokussierten Schweizer Suchmaschine Hulbee davon ab, Urlaubsfotos bei Google hochzuladen. Beim Upload werden nämlich nicht nur die Fotos übertragen, sondern auch Metadaten über die Kameraausrüstung sowie bei einer GPS-Kamera die genauen Aufnahmeorte. „Anhand der Metadaten werden Werbung für Kamera und Zubehör und natürlich Reiseangebote gezielt auf dem Bildschirm platziert“, so Hulbee-CEO Andreas Wiebe. „Die Kamera und erst recht der Reiseverlauf, die gebuchten Hotels, die unterwegs besuchten Restaurants und viele weitere Details lassen einen genauen Rückschluss auf die Einkommensklasse des Reisenden zu.“
Dass Hulbee einen Seitenhieb auf den Konkurrenten Google austeilt, gehört natürlich zur Strategie der Firma. Die kleine Suchmaschine will Datensicherheit und Persönlichkeitsschutz einen hohen Stellenwert einräumen und speichert keine Suchbegriffe, IP-Adressen oder persönlichen Angaben der User. Server der Firma stehen in der Schweiz. Im Werbegeschäft konkurriert Hulbee mit Google, da Werbung (in Form kleiner Bilder und Firmenlogos) unter die Suchergebnisse gemischt werden.
Google will Nutzerfotos
Der US-Internetkonzern will mit dem Dienst Google Photos (vorgestellt auf der I/O-Konferenz vor einigen Monaten) jedenfalls Nutzer dazu bewegen, automatisch ihre Smartphone-Bilder in ihr Google-Konto hochzuladen. Neben Daten für die Werbung steckt dahinter aber auch ein anderes Kalkül: Google-Nutzern stehen insgesamt 15 GB kostenloser Cloud-Speicherplatz zur Verfügung, für mehr Speicher zahlt man eine monatliche Gebühr. Mit Fotos könnten Nutzer ihre Google-Clouds schnell anfüllen und zu dem Punkt kommen, ab dem sie zahlen müssen.
Google war bis dato nicht für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen seitens Hulbee erreichbar. Wenn Google reagiert, werden wir den Artikel an dieser Stelle aktualisieren.