USA

Hyperscaler fahren KI-Investitionen weiter stark in die Höhe

Sundar Pichai von Google und Satya Nadella von Microsoft. © Techlearn easy / Heisenberg Media (CC BY 2.0 via Flickr)
Sundar Pichai von Google und Satya Nadella von Microsoft. © Techlearn easy / Heisenberg Media (CC BY 2.0 via Flickr)
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Die großen Technologiekonzerne setzen ihren beispiellosen Investitionslauf in künstliche Intelligenz fort. Im dritten Quartal 2025 gaben Google, Meta und Microsoft zusammen knapp 80 Milliarden US-Dollar für KI-Infrastruktur aus und kündigten für das kommende Jahr weitere Erhöhungen an. Doch die Reaktionen der Finanzmärkte fielen höchst unterschiedlich aus.

Diese erhöhten KI-Ausgaben sind Hauptgrund dafür, dass die Diskussion über eine AI-Blase immer intensiver werden. In den USA sieht man mittlerweile, dass die Wirtschaft ohne KI möglicherweise bereits in der Rezession wäre, und nur wenige US-Bundesstaaten von dem Boom profitieren, während viele leer ausgehen. Andererseits meinte etwa Fed-Chef Jerome Powell kürzlich, dass er keine KI-Blase sehe, sondern das Unternehmen damit tatsächlich Umsätze erzielten.

Google überzeugt mit Umsatzrekord

Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, verzeichnete erstmals einen Quartalsumsatz von über 100 Milliarden Dollar – genau 102,3 Milliarden, ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um sieben Prozent zu.

Das Unternehmen erhöhte seine Investitionsprognose für 2025 von ursprünglich 75 Milliarden auf nun 91 bis 93 Milliarden Dollar. CEO Sundar Pichai führte das starke Wachstum explizit auf KI-Anwendungen zurück. Die Gemini-App verzeichne mittlerweile 650 Millionen monatliche Nutzer, eine Steigerung von 450 Millionen im Juli. Das ist stark, immerhin liegt der Branchenführer ChatGPT bei etwa 800 Mio. Usern.

Besonders die Cloud-Sparte konnte überzeugen: Das Wachstum sei „von KI-Produkten für Unternehmen getrieben, die bereits Milliarden an vierteljährlichen Einnahmen generieren“, so Pichai. Der Auftragsbestand für Cloud-Dienste liegt bei 155 Milliarden Dollar.

Microsoft steigert Ausgaben um 74 Prozent

Microsoft investierte im dritten Quartal 34,9 Milliarden Dollar – 74 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und fünf Milliarden über den Erwartungen. Die Einnahmen stiegen um 18 Prozent auf 77 Milliarden Dollar. Die Azure-Cloud-Sparte verzeichnete ein Umsatzplus von 39 Prozent.

Trotz übertroffener Gewinnprognosen fiel die Aktie nachbörslich um vier Prozent. Für das kommende Jahr plant der Konzern Ausgaben von fast 140 Milliarden Dollar. CEO Satya Nadella kündigte an, die Rechenzentrumskapazitäten in den nächsten zwei Jahren zu verdoppeln und eine „planetare“ Cloud-Infrastruktur aufzubauen.

Finanzchefin Amy Hood stellte sequenziell steigende Gesamtausgaben und eine höhere Wachstumsrate im Geschäftsjahr 2026 in Aussicht.

Meta-Aktie bricht ein, trotz Umsatzplus

Am stärksten reagierten Anleger auf die Zahlen von Meta. Die Aktie verlor nachbörslich neun Prozent, was einer Marktkapitalisierung von rund 160 Milliarden Dollar entspricht.

Dabei stieg der Quartalsumsatz um 26 Prozent auf 51,24 Milliarden Dollar. Die Investitionen für 2025 werden nun zwischen 70 und 72 Milliarden Dollar erwartet, ursprünglich war von 66 bis 72 Milliarden die Rede. Für 2026 kündigte Finanzchefin Susan Li einen „deutlichen“ Anstieg an – Schätzungen gehen von über 100 Milliarden Dollar aus.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten erreichten mit 30 Prozent des Umsatzes den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Die operative Marge sank um drei Prozentpunkte auf 40 Prozent.

CEO Mark Zuckerberg verteidigte die massiven Ausgaben mit dem Ziel, als erstes Unternehmen eine künstliche Superintelligenz zu entwickeln. Er bezeichne es als „richtige Strategie, aggressiv in den Kapazitätsaufbau zu investieren“. Überschüssige Rechenzentrumskapazitäten könnten für das Kerngeschäft der Werbeanzeigen genutzt werden.

Unterschiedliche Geschäftsmodelle, unterschiedliche Reaktionen

Die divergierenden Marktreaktionen spiegeln die unterschiedlichen Geschäftsmodelle wider. Google und Microsoft verkaufen Cloud-Computing-Dienste an andere Unternehmen und können dadurch direkter zeigen, wie KI-Investitionen zu Einnahmen führen, Meta hat es da schwerer. Meta räumte ein, dass KI-Anwendungen weder 2025 noch 2026 nennenswerte Einnahmen generieren dürften. Google hingegen kann bereits auf Milliardenumsätze mit KI-Produkten verweisen.

Beobachter ziehen zunehmend Parallelen zur Dotcom-Blase Ende der 1990er-Jahre. Die Tech-Konzerne wetten mit ihren historisch hohen Investitionen darauf, dass KI künftig deutlich mehr Profit abwerfen wird – ein Versprechen, das sich noch beweisen muss.

Ob sich die massiven Investitionen auszahlen oder ob tatsächlich eine Blase entsteht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Eines ist klar: Die Tech-Giganten sind überzeugt, dass der Wettlauf um KI-Dominanz jetzt entschieden wird.

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