Jetson: Fliegendes Motorrad hat ersten Kunden

Das aus Polen stammende Startup Jetson, das mit dem „Jetson One“ ein fliegendes E-Motorrad entwickelt, hat das Fahrzeug an einen ersten Kunden in den USA ausgeliefert, berichtet Czechcrunch. Der erste Käufer ist durchaus prominent, es handelt sich dabei um Palmer Luckey, den Gründer von Oculus Rift und dem Militärtech-Unternehmen Anduril.
Jetson One bleibt 20 Minuten in der Luft
Als Gründer Tomasz Patan 2017 in Polen den ersten Prototyp zusammenbaute, war dieser eher ein Experiment als ein Transportmittel. Es handelte sich um einen leichten Metallrahmen mit vier Rotoren, der für einige Minuten in der Luft schweben konnte. Vier Jahre später, im Jahr 2021, stellte Jetson das erste offizielle Modell vor und begann, Bestellungen entgegenzunehmen. Das Interesse war enorm, innerhalb weniger Monate waren die gesamten Produktionskapazitäten für Jahre im Voraus ausverkauft, aber die Auslieferungen selbst verzögerten sich schließlich.
Der Jetson One durchlief satte zwölf komplette Überarbeitungen, bevor er eine Form erhielt, die auch in den Händen von normalen Nutzer:innen sicher ist. Das Startup hat die Software so optimiert, dass die Steuerung möglichst einfach und intuitiv ist. Das Ergebnis ist ein elektrisches Ein-Personen-Flugzeug, das mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h fliegen kann, etwa 20 Minuten in der Luft bleibt und sich bis zu 450 Meter über dem Boden bewegen kann. Zum Fliegen ist keine Lizenz erforderlich. Es reicht aus, eine kurze Schulung zu absolvieren und die Grundlagen zu erlernen. Fliegen darf man jedoch nur in unbewohnten Gebieten der USA. In Europa müsste man wohl strengere Vorschriften erfüllen.
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Anduril-Founder ist erster Kunde
Das erste Kundenmodell ist nun an Palmer Luckey gegangen. Der Tech-Entrepeneur absolvierte vor Kurzem in Kalifornien eine knapp einstündige Schulung, setzte sich in die Maschine, drückte auf Start und schwebte innerhalb weniger Sekunden in der Luft. Sein Fahrzeug ist übrigens kein gewöhnliches Modell, sondern gehört zur limitierten Founders Edition. Jedes dieser hundert Exemplare verfügt über einen Carbonrahmen, eine zweifarbige Lackierung, hochwertige Ledersitze und einen speziellen Bildschirm, der den neuen Besitzer willkommen heißt.
Zum Lieferumfang gehören auch praktische Zubehörteile, von Batterieabdeckungen bis hin zu speziellen Transportwagen für die Handhabung der Batterien. Der Jetson One passt in eine größere Garage, etwa wie ein Quad oder ein Kleinwagen. Der Preis für ein Exemplar beträgt 128.000 Dollar (etwa 108.000 Euro). Wer ihn heute bestellt, muss bis frühestens 2027 auf die Lieferung warten, da die Produktion lange im Voraus ausverkauft ist.
Das Jungunternehmen ist inzwischen nach Italien umgezogen, hat die Serienproduktion in der Toskana aufgenommen und steigert allmählich das Tempo. Derzeit kann das Startup zwei Maschinen pro Woche herstellen. Bis Ende des Jahres sollen es vier sein, langfristig strebt man bis zu zehn pro Woche an. Das größte Interesse kommt von Kund:innen in den USA.