Konjunkturbarometer: „Regierung soll vom Krisen- in den Zukunftsmodus schalten“
Die Junge Wirtschaft präsentierte heute zum Jahresbeginn das aktuelle Konjunkturbarometer. Damit will man die Stimmungslage bei Jungunternehmerinnen und Jungunternehmen aufzeigen. Zusammengefasst: Die Stimmung hat sich “ im Jahresvergleich nachhaltig aufgehellt“, heißt es von der JW. Vor allem ab dem zweiten Halbjahr 2020 ging es für viele Selbstständige bergauf.
Konjunkturbarometer: „Stimmungslage nachhaltig aufgehellt“
Auch die Motivation junger Selbstständiger sei „beeindruckend hoch“, weshalb für einen nachhaltigen Aufschwung die rasche Umsetzung der geplanten Entlastungs- und Verbesserungsmaßnahmen der Bundesregierung umso wichtiger sei. „Die Stimmungslage unter den Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern hat sich im Jahresvergleich nachhaltig aufgehellt“, bilanziert David Pfarrhofer vom market-Institut. Und das, obwohl die jungen Unternehmen zu einem erheblichen Teil (71 %) unter den Corona-Beschränkungen gelitten hätten. Österreichs junge Selbstständige gehen zudem überwiegend von einer spürbaren wirtschaftlichen Erholung ab dem zweiten Halbjahr 2021 aus (36 %).
Normalität erst 2022
Dementsprechend gehen auch 55 Prozent der Befragten davon aus, dass es das eigene Unternehmen Ende 2021 „ganz sicher noch“ geben wird. Eine Rückkehr zur Normalität erwarten die Befragten vorwiegend ab dem zweiten Halbjahr 2021, rund ein Drittel aber auch erst für 2022. Die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer seien von der Geschäftsidee, Kundenakzeptanz und Aufstellung ihres Betriebes überzeugt, erklärt Pfarrhofer: „Dass es sich dabei nicht um Zweckoptimismus handelt, zeigt die Einschätzung relevanter betriebswirtschaftlicher Indikatoren: 65 % bewerten ihre Eigenkapitalsituation als ‚sehr gut‘ oder ‚gut‘“.
„Aufschwung- und zukunftsfördernde Maßnahmen setzen“
„Die jungen Unternehmen sind gewappnet für die Zeit nach der Krise. Sie erwarten nun auch von der Regierung, die richtigen Weichen zu stellen und das Potenzial der neuen Unternehmergeneration für Wachstum und Arbeit zu nützen“, stellte die JW-Bundesvorsitzende Christiane Holzinger fest. Da junge Betriebe nicht nur mit Blick auf ihre Motivation entscheidende Player für den Aufschwung sind, sei es umso wichtiger, aufschwung- und zukunftsfördernde Maßnahmen zu setzen. „Es ist Zeit, parallel zur Krisenbewältigung die Weichen für den Zukunftsmodus zu stellen“, präzisierte Holzinger.
Laut der Umfrage wünschen sich die befragten Personen vielfältige Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung. Ganz vorne dabei: Die Senkung der Lohnnebenkosten, die KöST-Senkung und flexiblere Abschreibungsmöglichkeiten, aber auch eine bessere Absetzbarkeit für das Home Office. Außerdem wünschen sich die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer die „Verankerung einer zweiten Chance für UnternehmerInnen, die aufgrund der Corona-Pandemie gescheitert sind“, die Schaffung von neuen Gesellschaftsformen, die Entlastung von Betriebsübergaben und der Beteiligungsfreibetrag.
Der Wunsch nach dem Beteiligungsfreibetrag
Die Junge Wirtschaft sei vor allem vom Beteiligungsfreibetrag überzeugt: „Der Beteiligungsfreibetrag würde Kapital mobilisieren und Liquidität für Investitionen schaffen. Dadurch wäre er für die Unternehmen eine alternative und attraktive Finanzierungsmöglichkeit abseits der Bankenfinanzierung“, führt Holzinger aus. Der Beteiligungsfreibetrag soll gerade auch Investitionen von Unternehmen in der Region fördern und so die regionale Wirtschaft stärken. Dafür sollen private Beteiligungen an Neugründungen oder an kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bis zu einer Höhe von 100.000 Euro als Freibetrag über fünf Jahre absetzbar sein.
„Wirtschaftsstandort wieder nach vorne bringen“
Laut dem JW-Konjunkturbarometer liegen die Prioritäten der jungen Betriebe im Bereich angebotsseitiger wirtschaftspolitischer Maßnahmen zusammengefasst vor allem bei steuerlicher Entlastung (57 %), der Einführung des erwähnten Beteiligungsfreibetrages (19 %) und bei der Stärkung von Risikokapital (16 %). Nachfrageseitig wünscht man sich vor allem eine Stimulierung der Kundennachfrage (54 %). Darum pocht man auch auf die „rasche und konsequente Umsetzung geplanter Maßnahmen des Regierungsprogramms, die einen wichtigen Beitrag in der Konjunkturbelebung hätten“. Holzinger: „Vieles, was sich die Bundesregierung in ihrem Programm vorgenommen hat, kann uns bei der nachhaltigen Krisenbewältigung helfen, um unseren Wirtschaftsstandort wieder nach vorne zu bringen“.
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