kununu: Wiener Bewertungs-Plattform könnte um 500 Mio. Euro verkauft werden

Der deutsche Medienkonzern Burda-Verlag will sich von der in Wien gegründeten Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu trennen. Das erfuhr das Handelsblatt von drei Insidern aus Finanzkreisen. Das Closing soll laut einer der Personen im ersten Quartal 2026 erfolgen. Das Volumen liegt der Person zufolge bei rund 500 Millionen Euro.
Burda-Verlag hat kununu-Mutter New Work SE im Juni übernommen
Im Jahr 2007 in Wien haben die beiden Brüder Martin und Mark Poreda kununu gegründet. Die Plattform, auf der Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitgeber:innen bewerten können, erreichte schnell eine starke Präsenz im DACH-Raum. Bis Anfang 2013 bauten die Poredas kununu vom „Geschwister-Hobby-Projekt“ zu einem Startup mit 30 Arbeitsplätzen auf.
2010 startete die Jungfirma eine Kooperation mit Xing, das damals ohne LinkedIn-Konkurrenz im deutschsprachigen Raum das führende Business-Netzwerk war. 2013 folgte dann der Verkauf an Xing (heute New Work SE) zu einer Bewertung von etwa 9,4 Millionen Euro. In den darauffolgenden Jahren ist kununu kräftig weiter gewachsen. Im vergangenen Juni hat schließlich Burda die New Work SE vollständig übernommen. Seitdem sind sowohl Xing als auch kununu hundertprozentige Töchter des Münchener Medienkonzerns.
Größte Bewertungsplattform für Arbeitgeber:innen in Europa
Auf Handelsblatt-Nachfrage äußert sich Burda zu einem Verkauf und möglichen Käufern nicht. Es ist also noch nicht bekannt, wieso Burda die Plattform so kurz nach der Übernahme wieder verkaufen will. Möglicherweise plant der Medienkonzern jedoch eine strategische Neuausrichtung im Digitalportfolio.
Mit rund 230 Beschäftigten und monatlich rund 70.000 neuen Bewertungen ist kununu nach eigenen Angaben die größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa. US-Konkurrent Glassdoor ist international zwar größer, in Deutschland aber relativ unbekannt.