Kurzarbeit wird bis Ende Juni verlängert und soll danach abgelöst werden
Im heutigen Ministerrat wird die Verlängerung der Corona-Kurzarbeit bis Ende Juni 2021 beschlossen – und geht damit in die Phase 4. Die aktuelle Phase drei läuft noch bis Ende April und wird dann von Phase 4 abgelöst, die sich im Wesentlichen nicht von ihrem Vorgänger unterscheidet. Hier die wichtigsten Eckpunkte laut Arbeitsministerium:
- Einkommen-Nettoersatzrate für Arbeitnehmer bleibt weiterhin bei 80 bis 90 Prozent
- Arbeitszeit kann auf bis zu 30 Prozent reduziert werden, in von Lockdowns betroffenen Branchen (Tourismus, Hotellerie, gastronomie etc.) auch auf 0 Prozent
- Weiterbildungen werden weiter gefördert Unternehmen bekommen für Qualifizierungsmaßnahmen 60 Prozent der Kosten vom AMS zurück
Mit Mitte Februar sind in Österreich noch 465.400 Personen in Kurzarbeit – das ist nur mehr ein Drittel des Höchststandes, der im Mai 2020 1,32 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit sah. Es ist aber auch fast drei Mal so viel wie vor den Winter-Lockdowns – da waren nur mehr etwa 170.000 in Kurzarbeit.
Arbeitsminister Kocher sagte auch, dass Kurzarbeit jetzt noch notwendig sei, wenn es Schließungen im Zuge der Lockdowns gebe, es aber keine Dauerlösung sei. Ab Juli ist deswegen ein schrittweiser Ausstieg aus dem Kurzarbeitsmodell geplant, an dessen Stelle etwas anderes kommen soll.
Denn auch wenn es ab dem Sommer keine Lockdowns mehr gibt – die Wirtschaft ist nach wie vor hart getroffen, und viele rechnen mit Auslaufen von Steuer- und Abgabenstundungen mit einer Insolvenzwelle. Das könnte sich wiederum stark auf die Arbeitslosenzahlen auswirken, wenn dann viele Menschen, die jetzt in Kurzarbeit sind, dann zum AMS geschickt werden. Die Arbeitslosenquote lag Ende Jänner bei 11,4 Prozent, Tendenz durch die Lockdowns wieder steigend. Und so will Kocher an einer neuen Form der Kurzarbeit für die Zeit nach der Krise arbeiten – wie die aussehen könnte, ist noch offen.