Neue Partnerschaft

Lithium-Reserven sichern? – EU vereinbart Rohstoffabkommen mit Chile

Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen präsentierte den "RePower EU"-Plan. © Screenshot
COMMISSION PRESIDENT URSULA VON DER LEYEN PRESENTED THE "REPOWER EU" PLAN. ©SCREENSHOT
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Die Europäische Union hat am Dienstag ein Rohstoffabkommen mit Chile in die Wege geleitet. Obwohl das Wort Lithium in einer begleitenden Mitteilung der EU zum Deal nicht explizit genannt wird, deutet vieles darauf hin, dass der Schwerpunkt aus europäischer Sicht auf der Sicherung von Lithium-Reserven liegt. Dieses besondere chemische Element gilt nämlich Schlüssel zum Ziel mehrerer Länder, von fossilen Brennstoffen abzuweichen: Batterien bestehen aus Lithium.

Partnerschaft zwischen der EU und Chile kommt 

Laut der Stellungnahme der Europäischen Kommission streben beide Seiten offiziell danach, „ihre Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Rohstoff-Wertschöpfungsketten zu erweitern“.

So unterzeichneten EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton und Chiles Außenminister Alberto van Klaveren Stork gestern eine Absichtserklärung für den Aufbau dieser Partnerschaft. Als Nächstes wollen die künftigen Partnerländer einen “operativen Fahrplan mit Kooperationsmaßnahmen” ausarbeiten.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommentiert die Pläne wie folgt: „Es ist mir eine große Freude, der Unterzeichnung dieser Vereinbarung über eine Partnerschaft zwischen der EU und Chile beizuwohnen. Als Gleichgesinnte teilen wir die dieselben Werte und sind ideale Partner, die wichtige globale Akteure werden können, wenn es um den Übergang zu sauberen Energien und den digitalen Wandel geht.”

300 Milliarden Euro für Global Gateway

Dabei erwähnte sie die Rolle der Initiative Global Gateway, die 2021 von der Europäischen Kommission und Josep Borrell vorgestellt wurde: “Global Gateway wird eine der wichtigsten Triebkräfte unserer sich ständig weiterentwickelnden Partnerschaft sein.” 

Im Einklang mit der Global-Gateway-Strategie der EU und dem Gesetz zu kritischen Rohstoffen soll die Partnerschaft also darauf abzielen, die Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Rohstoff-Wertschöpfungsketten, auf die beide Partner für den Übergang zu sauberer Energie und den digitalen Wandel angewiesen sind, zu vertiefen. Für Global Gateway sollen von 2021 bis 2027 sollen bis zu 300 Milliarden Euro mobilisiert werden. 

Kooperation nur für Lithium-Sicherung?

Die EU dürfte sich mit dem Abkommen jedoch vor allem Zugang zu den Lithium-Vorkommen Chiles sichern wollen, was in der begleitenden Mitteilung auf der Kommissionsseite natürlich nicht hervorgehoben wird. 

Ein Hinweis dafür ist unter anderem dieses offizielle Statement von Kommissar Thierry Breton: „Ich begrüße diese wichtige Partnerschaft mit Chile, die zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit entlang den Rohstoff-Wertschöpfungsketten beiträgt. Chile ist ein führender Erzeuger wichtiger kritischer Rohstoffe, wie Kupfer und Lithium, die für den ökologischen und den digitalen Wandel in Europa und die Erhaltung der globalen Wettbewerbsfähigkeit Europas von wesentlicher Bedeutung sind. Diese Partnerschaft wird der europäischen und der chilenischen Industrie zugutekommen. Nachhaltige Verfahren werden dabei in den Mittelpunkt rücken.“

Ansonsten ist klar, dass die Europäische Union sich derzeit in einem Prozess befindet, ihre Abhängigkeit von rohstoffreichen Ländern zu diversifizieren und gleichzeitig eigene Rohstoffquellen zugänglich zu machen. Dieser Schritt wird auch durch den im März vorgestellten  Critical Raw Materials Act der Kommission unterstützt. In diesem Entwurf wird vorgeschlagen, dass bis 2030 zehn Prozent des EU-Bedarfs an kritischen Rohstoffen aus eigenem Bergbau gedeckt werden sollen, 40 Prozent aus lokaler Weiterverarbeitung und 15 Prozent aus EU-Recyclingkapazitäten.

Chile ist zweitgrößter Lithiumproduzent

Warum Chile? Chile beherbergt, nach Bolivien und Argentinien, die umfangreichsten Lithiumvorkommen, welche  bekanntlich vor allem für die Herstellung von Batterien genutzt werden. Schätzungen gehen davon aus, dass Chile mehr als ein Drittel der globalen Lithiumreserven besitzt. Im letzten Jahr lag das südamerikanische Land mit einer Produktion von 39.000 Tonnen an zweiter Stelle weltweit, hinter Australien. 

Angesichts der Klimakrise und dem globalen Bestreben von fossilen Brennstoffen wegzukommen spielt Lithium eine entscheidende Rolle. Lithiumbatterien sind nämlich auch ein wesentlicher Bestandteil von Elektroautos und somit wichtig für die grüne Wende. 

Forscher wollen Lithium aus Grubenwasser stillgelegter Bergwerke gewinnen

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