Anzeige

Lorenz Maschke: „Für ein starkes internationales Wachstum braucht es Risikokapital”

Lorenz Maschke über unterschiedliche Finanzierungsformen wie: Family, Friends and Fans, Risikokapital-Investments, Venture-Capital-Funds und Crowdfinancing. © WKS
Lorenz Maschke stellt unterschiedliche Finanzierungsformen vor: Family, Friends and Fans, Risikokapital-Investments, Venture-Capital-Funds und Crowdfinancing. © WKS

In der Wirtschaftskammer Salzburg gibt es eine eigene Abteilung für Innovation und Digitalisierung. Startup-Beauftragter Lorenz Maschke leitet sie und ist deshalb bestens informiert, wenn es darum geht, jungen Unternehmer:innen in Sachen Finanzierungsfragen zu beraten. Er zeigt außerdem auf, wann es sich auszahlt, Investor:innen ins Startup-Boot zu holen und warum es durchaus sinnvoll ist, Forecasting zu betreiben.

Gründungsphase: Finanzierungsformen für Jungunternehmer:innen

Für die Unternehmensgründung braucht es immer Kapital in Form von Geld. Darüber müsse man sich im Klaren sein, so der Startup-Beauftragte Lorenz Maschke. Fremdkapital, also in der Regel Bankkredite, ssind gerade für junge Gründer:innen mangels Sicherheiten schwer zu bekommen. Demnach weist der Experte auf verschiedene Formen von Eigenkapital hin. Sie sind in der Regel die häufigste Form der Finanzierung – gerade für Startups. „Naheliegend sind hier die eigenen Ersparnisse oder die sogenannten drei „F“ – Family, Friends and Fans – manche sagen auch ,Fools’”, so Maschke augenzwinkernd. Daneben sind Risikokapital-Investments durch Business Angels oder später Venture-Capital-Funds eine Möglichkeit. Letztere werden als Eigenkapital im Unternehmen wirksam – im Gegenzug gibt man Unternehmensanteile an den jeweilige:n Investor:in ab. Außerdem sind öffentliche Förderungen eine wichtige Unterstützung. „In Österreich haben wir ein sehr gutes Angebot für frühphasige Startup-Förderung von Bund und Ländern, sowohl für Forschung als auch für Produktentwicklung oder Wachstum”, findet Maschke. Abschließend erwähnt er die Sonderfinanzierungsform „Crowdfinancing”: Hier wird die Kapitalsuche mit einer Marketingkampagne gekoppelt. Wichtig dabei ist, den Aufwand und die Kosten der Kampagne mit einzukalkulieren.

„Business Angels können beim Unternehmensaufbau helfen”

In einer frühen Phase des Unternehmens können private Investor:innen – sogenannte Business Angels – entscheidend am Aufbau des Unternehmens mitwirken. Oft bringen sie unternehmerisches und branchenspezifisches Know-how sowie eine Reihe von Netzwerk-Kontakten mit. „Als Gründerin oder Gründer sollte man sich aber genau überlegen, was man sich hier erwartet und ob ein Investor das passende Profil mitbringt. Nicht zuletzt muss die persönliche Chemie stimmen, denn ein Business Angel als Gesellschafter bestimmt den Kurs des Unternehmens mit”, gibt Maschke zu bedenken. Für spätere Wachstums- und Expansionsschritte kommen professionelle Venture-Capital-Fonds ins Spiel. Diese beteiligen sich für einen begrenzten Zeitraum an Unternehmen und haben hohe Rendite-Erwartungen. Als Sonderfall nennt Maschke größere Unternehmen als strategische Investor:innen. Sie streben eine Beteiligung an und steuern Kapital bei, weil sie meist eigene geschäftspolitische Ziele verfolgen. „In allen Fällen müssen Gründer:innen bereit sein, Unternehmensanteile und damit auch einen Teil der Kontrolle über das Unternehmen abzugeben. Dafür muss das Unternehmen sich professionell vorbereiten, eine klare Strategie und einen Finanzplan vorweisen können.” Ganz klar für den Experten: Ohne Risikokapital ist ein starkes und schnelles Wachstum in internationalen Märkten kaum möglich.

Wirtschaftskammer Österreich unterstützt

„Ein fundierter Finanzplan für circa die nächsten drei bis fünf Jahre ist für Finanzierungs- und Investmentvorhaben Pflicht”, weiß Maschke. Ein guter Finanzplan berücksichtigt dabei unterschiedliche Szenarien – von Worst Case bis zum Best Case. Der Plan müsse jährlich angepasst werden. Wichtig ist, den sogenannten Break-even Point zu errechnen, der angibt, wann die eigenen Kosten gedeckt sind. Von größter Bedeutung ist die auf dem Finanzplan aufgebaute Cashflow-Planung. Sie zeigt, wie es um die Liquidität im Unternehmen bestellt ist. „Volle Auftragsbücher helfen nichts, wenn kein Geld am Konto ist, um die laufenden Kosten abzudecken”, so der Experte. Für (zukünftige) Gründer:innen gibt es Beratung zum Thema Finanzierung von sämtlichen Gründerservice-Stellen der Wirtschaftskammern Österreichs. Sie unterstützen bei allen Fragen rund um die Gründung und auch Finanzierung von Unternehmen. Auf wko.at finden sich umfangreiche Informationen zu Finanzierung und Förderungen für Startups. Zusätzlich stehen Tools wie ein Finanzierungsratgeber, ein SV-Rechner und ein KMU-Bonitäts-Rechner zur Verfügung.

Biofabrique Vienna: Neue Materialien aus Industrie- und Lebensmittelabfällen

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Podcast: Mit den smartesten Köpfen im Gespräch

Der Podcast von Trending Topics

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen