Lunar Ventures schließt 50-Millionen-Euro-Fonds für DeepTech-Investitionen

Der in Berlin ansässige Risikokapitalgeber Lunar Ventures hat erfolgreich seinen zweiten Fonds in Höhe von 50 Millionen Euro abgeschlossen. Lunar Ventures wird sich auf Investitionen in DeepTech-Startups in der Pre-Seed-Phase konzentrieren. Der geografische Fokus soll zu 80 Prozent auf Europa liegen und zu 20 Prozent auf unterversorgten Regionen der USA außerhalb des Silicon Valley.
Die Investitionsstrategie von Lunar Ventures umfasst drei Hauptbereiche: AI-Infrastruktur, TechBio und Infrastruktursysteme für reale Umgebungen. Ein Beispiel aus dem bestehenden Portfolio ist das Londoner Startup Lodestar, das autonome Roboter für extreme Weltraumbedingungen entwickelt. Pro Startup plant Lunar Ventures Investitionen zwischen 750.000 und 1 Million Euro. Der erste Fonds der VC-Firma unterstützte mit 40 Millionen Euro 25 Unternehmen, darunter Deepset, Zama, Electric, Molecule und Hathora, die später von amerikanischen VCs wie Upfront Ventures, Spark Capital, Google Ventures, SignalFire und Founders Fund finanziert wurden.
Geballte DeepTech-Expertise
Mick Halsband, Founder und General Partner bei Lunar Ventures, sagt: „Wir haben uns vorgenommen, eine andere Art von Unternehmen aufzubauen: ein komplementäres Team von Ingenieur:innen, Betreiber:innen und Doktorand:innen, das sich der Aufgabe verschrieben hat, der früheste und technisch beste Partner für DeepTech-Gründer:innen zu sein. Bei Lunar unterstützen wir Gründer:innen vom ersten Tag an, noch vor dem Hype, und verfügen über die interne Expertise, um Überzeugung vor Konsens zu schaffen.“
Zu den Investoren des neuen Fonds gehören Namen wie Isomer Capital, die Intesa San Paolo Stiftung und die Grinnell College Stiftung. Auch Ethereum-Gründer zählen laut Sifted zu den Unterstützern. Wer genau, ist allerdings nicht bekannt. Bereits acht Investitionen wurden aus dem neuen Fonds getätigt, darunter in das Berliner Startup Bruin, eine Online-Plattform für Datenwissenschaftler:innen.
Europäische Chancen und Herausforderungen
General Partner Alberto Cresto sieht großes Potenzial im europäischen Markt: „Die Grundvoraussetzungen in Europa sind hervorragend. Wir verfügen über außergewöhnliche technische Talente und exzellente Universitäten.“ Allerdings fehle es noch an Wachstumskapital und der Bereitschaft europäischer Unternehmen, in innovative Technologien zu investieren.
Mit Blick auf die aktuelle geopolitische Situation prognostiziert Cresto die Entwicklung einer eigenständigen europäischen Software-Infrastruktur. Lunar Ventures unterstützt gezielt Gründer mit globaler Vision, die ihre ersten Kunden idealerweise in den USA gewinnen. Der Fonds soll dabei helfen, Europa künftig als wichtiges Forschungs- und Entwicklungszentrum zu erschließen, während große globale Erfolge voraussichtlich US-orientiert bleiben dürften.
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