Millionen-Deal: Linzer S&T kauft Kapsch-Sparten CarrierCom und PublicTransportCom
Die S&T AG mit Hauptsitz in Linz hat heute einen großen Deal bekannt gegeben: Sie hat heute mit der Kapsch Group aus Wien einen Kaufvertrag über den Erwerb von 100 Prozent der Geschäftsanteile an der Kapsch CarrierCom AG inklusive deren Tochtergesellschaften sowie für den operativen Geschäftsbereich Kapsch PublicTransportCom abgeschlossen. Der Deal liegt im „niedrigen zweistelligen Millionenbereich“. Die Transaktion steht einer Aussendung zufolge unter dem Vorbehalt allfälliger behördlicher Genehmigungen.
Wachstum durch Zukauf
Die Kapsch CarrierCom ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kommunikationslösungen für Bahnbetreiber und hat in den letzten Jahren den Wandel von kundenspezifischen Hardwareprodukten zum Anbieter von hardwareunabhängigen Softwarelösungen vollzogen“, so Hannes Niederhauser, Vorstandsvorsitzender der S&T AG.
Das an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen will mit Hilfe des Zukaufs die eigenen Wachstumsziele, die im Rahmen der eigenen „Agenda 2023“ definiert wurden, erreichen. Die Kapsch PublicTransportCom bietet Lösungen für den Öffentlichen Personennahverkehr an. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr erzielten die beiden übernommenen Bereiche mit knapp 500 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 120 Millionen Euro.
Kapsch fokussiert auf Traffic, ICT und IoT
Kapsch will sich derweil auf seine zwei verbleibenden Geschäftsbereiche konzentrieren. „Die Kapsch Group hat beschlossen, ihren strategischen Fokus in Zukunft auf zwei Bereiche zu konzentrieren, nämlich einerseits Maut- und Traffic-Management-Lösungen für die intelligente Straße im inter- und intraurbanen Bereich – Kapsch TrafficCom und andererseits auf ICT-, IoT- und Digitalisierungslösungen – Kapsch BusinessCom“, so Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender der Kapsch Group. Man übergebe die zwei Geschäftsbereiche in die „guten Hände eines anderen erfolgreichen österreichischen Unternehmens“.
Die S&T AG hat rund 4.300 Mitarbeiter und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern weltweit und ist 2016 bei der Kontron AG eingestiegen. Dadurch hat das Linzer Unternehmen sein Portfolio in den Bereichen Appliances, Cloud Security, Software und Smart Energy erweitert und zählt sich zu den international führenden Anbietern von Industrie-4.0- bzw. IoT-Technologie. Über die grosso tec AG wollen Hannes Niederhauser und Geschäftspartner Erhard Grossnigg zudem rund 10 Prozent der startup300 AG kaufen, die eine Kapitalerhöhung von drei Millionen Euro plant (Trending Topics berichtete).