Mobile Games Fund Austria will 5 Mio. Euro in österreichische Mobile-Game-Entwickler stecken
Kannst du dich noch an den Exit des Grazer Spielestudios Supertreat an den israelischen Gaming-Riesen Playtika erinnern? Im Jänner 2019 haben wir darüber berichtet, dass die vier Gründer Christian Baumgartner, Christian Zehetner, Andreas Oberdorfer und Andreas Schörkhuber einen sehr großen Exit geschafft haben, der ihren Angaben zufolge „im Bereich der bisherigen großen österreichischen Deals“ liegt.
Nun, eineinhalb Jahre nach dem Verkauf sind Baumgartner, Oberdorfer und Zehetner mit einer ganz großen Meldung zurück. Gemeinsam mit Partner Christopher Engel verkünden sie heute, mit dem neuen „Mobile Games Fund Austria“ (MGFA) in einem ersten Schritt fünf Millionen Euro in österreichische Mobil-Games-Entwickler investieren zu wollen. Das Unternehmen dahinter läuft auf den Namen Editor’s Choice und firmiert in Graz.
Gesucht wird „Free to Play“
„Ohne finanzielle Unterstützung ist die Wahrscheinlichkeit höher, einen Lottosechser zu machen als im App-Dschungel erfolgreich zu sein. Aber wenn man den Weg an die Spitze kennt und das nötige Budget hat, kann man mit dem richtigen Game auch von dem kleinsten Dorf aus einen echten Welterfolg feiern“, so Mastermind Christian Baumgartner in einer Aussendung. Sein Team hätte bereits Games, die siebenstellige Umsätze pro Monat liefern, kreiert und außerdem drei Exits erfolgreich hinter sich gebracht – insofern würde man heimischen Game-Studios nicht nur mit Geld, sondern mit entsprechendem Know-how zur Seite stehen können.
Der MGFA sucht dezidiert nach Entwicklern, die mobile Games bauen, und zwar für Android und/oder iOS. Auch das Geschäftsmodell ist klar vorgegeben, und zwar „Free to Play“ (F2P). Zum Testen des Marktpotentials will Baumgartner einen fünf- oder sogar sechsstelligen Euro-Betrag investieren – wenn der Test positiv ist, dann soll wesentlich mehr investiert werden. Zuerst soll in Vertrieb und Marketing investiert werden, um festzustellen, welches Potenzial das Spiel hat, dann geht es darum, das Game selbst weiter zu entwickeln. Sowohl direkte Beteiligungen oder Vertriebspartnerschaften sind beides möglich.
Know-how zusätzlich zum Kapital
„In der ersten Phase des Fonds geben wir jetzt einmal Games-EntwicklerInnen die Möglichkeit, sich voll und ganz auf das zu konzentrieren, was sie am besten können: tolle Spiele machen. Keine administrativen Hürdenläufe von Organisation zu Organisation, keine Bankkredite, keine vertanen Chancen, weil am Ende das Marketingbudget fehlt – und genau hier verhelfen wir einem Produkt mit Kapital und Know-how zum Welterfolg“, so Baumgartner.
„Die finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht es uns, die beim ,Mobile Games Fund Austria‘ eingereichten Projekte einerseits ohne Druck genau zu evaluieren und die EntwicklerInnen zu beraten, andererseits können wir auch jederzeit und ohne weiteres Venture Kapital so viele Mittel bereitstellen, dass auf dem internationalen Parkett alles möglich wird.“
Zu den eigenen Beweggründen sagt Baumgartner: „„Wir hatten in den letzten Jahren sehr viel Erfolg und auch Glück. Es ist nun an der Zeit, anderen österreichischen SpieleentwicklerInnen Visionen zu geben, sie zu fördern und sie zum Erfolg zu begleiten.“ Nun wird spannend, welche Game-Studios erste Investments durch MGFA bekommen werden.