Künstliche Intelligenz

Nachhilfe-Debatte: „Was KI nicht ersetzen kann, ist der benötigte menschliche Faktor!“

(c) Alex Knight/Unsplash
(c) Alex Knight/Unsplash

Seit dem Aufstieg von ChatGPT wird im Zusammenhang mit der Anwendung von KI im Bildungsbereich vermehrt über gesteigerte Effektivität und positive wirtschaftliche Entwicklungen gesprochen. Hierbei gibt es natürlich auch unterschiedliche Meinungen bei den Anbietern von Online-Nachhilfeplattformen. Während, zum Beispiel, GoStudent die Entwicklung eines KI-Tutors angekündigt hat, kritisiert der Gründer von Easy-Tutor diesen Plan und betont potenzielle Gefahren wie Entmenschlichung und Datenschutz.

Mögliche Zukunft: KI-Tutor:innen um Zeit und Kosten zu sparen

Könnte Nachhilfe mit KI statt Menschen als Tutor:innen bald zum Alltag gehören? Ähnliches plant zumindest Felix Ohswald, CEO und Co-Founder von GoStudent. Das österreichische EdTech-Unternehmen hat die Entwicklung eines KI-Tutors angekündigt, um „das Lernerlebnis zu verbessern und kosteneffektive Lösungen anzubieten“. Das Unternehmen möchte KI nutzen, um maßgeschneiderte Lektionen zu erstellen und Prozesse zu automatisieren. Während die Bedeutung von Mensch-zu-Mensch-Nachhilfe ebenso betont wird, hebt das Unternehmen aber vor allem die Kosteneinsparungen hervor, die damit einhergehen würden.

 

GoStudent will Lern-Bot bauen, der „wesentlich kostengünstiger“ als Tutor:innen ist

“Eine KI kann nicht persönlich auf die lernende Person eingehen”

Chatbots wie ChatGPT haben sich zwar als besonders effektives Tool herausgestellt, um Schüler:innen und Studenten:innen beim Lernen zu unterstützen. Allerdings kommen, wie so oft beim Schwerpunkt AI, Bedenken auf. Massimo Cancellara, Gründer und CEO des Online-Nachhilfe Anbieters Easy-Tutor, ist alles andere als überzeugt von AI-Nachhilfe und unterstreicht den Faktor Menschlichkeit: „Was KI nicht ersetzen kann, ist aus meiner Sicht der benötigte menschliche Faktor, also die Lehrkraft oder Tutor:in selbst. Eine KI kann nicht persönlich auf die lernende Person eingehen, geduldig Lösungswege erproben und immer wieder neu motivieren.“

Easy-Tutor: Online das perfekte (menschliche) Nachhilfe-Match finden

Easy-Tutor bietet Einzelunterricht per Video-Chat an, setzt also auf digitale Lösungen, allerdings eben noch ohne KI. Die Plattform richtet sich in erster Linie an Schüler:innen und Studente:innen. Auch Erwachsene, die ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten, können auf Easy-Tutor entsprechende Online-Nachhilfe-Angebote finden.

Beim Durchforsten der Webseite wird ziemlich schnell klar, dass hier tatsächlich Wert auf die Kompatibilität von Schüler:in und Tutor:in gelegt wird. Mit einem sogenannten „Matching System“, bei dem man vor der Einteilung verschiedene Fragen beantworten muss, sollen Nutzer:innen einfach und schnell ihr ideales Match finden.

Es sollen ausschließlich qualifizierte Nachhilfe-Lehrer:innen wie Studierende, Uni-Absolvent:innen oder Gymnasiallehrer:innen beschäftigt. sein. Bestnoten im jeweiligen Schulfach seien eine weitere notwendige Voraussetzung. Aktuell zählt Easy-Tutor laut eigenen Angaben über 1000 Tutor:innen.

Auch Datenschutz im Fokus der Kritik

Cancellara spricht außerdem die bestehenden Bedenken, bezogen auf den Schutz der eigenen Daten bei der Verwendung von KI im Bereich Nachhilfe, an: “Bei allen Chancen, die der Einsatz von KI verspricht, ist ein wichtiger Aspekt der Datenschutz, weshalb wir auch eher zurückhaltend und beobachtend auf die derzeitigen Entwicklungen reagieren. Die meisten heutigen KI-Anwendungen werden nicht selbst von Bildungsanbietern entwickelt, sondern basieren auf den bekannten OpenSource-Technologien US-amerikanischer Unternehmen, mit denen dann die anfallenden Daten geteilt werden. Wichtig zu bedenken dabei: Personengebundene Daten von Kindern und Jugendlichen sind besonders zu schützen. Abzuwarten ist deshalb, wie hier in Deutschland und in der EU in Zukunft regulatorisch angesetzt wird, um den Einsatz Künstlicher Intelligenz sicher und vertrauenswürdig zu gestalten – vor allem im Bereich der Bildung.”

Besser: KI nur als unterstützendes Werkzeug

Massimo Cancellara betont, dass e KI lediglich als Werkzeug betrachtet werden sollte, das die Arbeitsabläufe und Prozesse rund um das Lernerlebnis effizienter gestaltet. Möglich wäre dies in Form von individuellen Lernplänen oder automatischen Zusammenfassungen von Lernstunden.

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