DLD 2016

Netflix: “So wie das Mobiltelefon das Festnetz ersetzt hat, wird Internet-TV lineares TV ersetzen”

Netflix-Gründer und CEO Reed Hastings. © Jakob Steinschaden
Netflix-Gründer und CEO Reed Hastings. © Jakob Steinschaden
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“Wir hassen es, VPN-Nutzer zu blocken, aber die Filmstudios verlangen es.” Auf der DLD-Konferenz, die derzeit in München über die Bühne geht, ist Netflix-CEO Reed Hastings einer der Stargäste. Interviewt von Claus Kleber vom ZDF, äußerte  sich der Gründer des Video-Streaming-Dienstes zu der neuen Strategie seiner Firma, Nutzer zu blocken, die mit Tricks (VPNs, Proxys) auf Content zugreifen, der eigentlich nicht in ihrem Heimatland verfügbar ist. „Dieses Problem wird es bald nicht mehr geben, wir werden die Inhalte global lizensieren und verfügbar machen“, so Hastings. Bedeutet im Klartext: Bald könnten österreichische oder deutsche Netflix-Abonnenten auf den gleichen Katalog an Filmen und Serien zugreifen wie jene in den USA:

Immer mehr Inhalte werden dabei von Netflix selbst kommen. “Wir wollen global produzieren und die Inhalte auf der ganzen Welt verbreiten”, so Hastings. Derzeit ist man in 160 Ländern verfügbar. Der Dorn im Auge: Im Zukunftsmarkt China hat Netflix noch keine Lizenz bekommen. “Es könnte einige Jahre dauern, bis wir eine Lizenz in China bekommen. Aber wir werden geduldig sein”, so Hastings. Apple sei ihm ein Vorbild, der iPhone-Konzern würde in China sehr gut performen, und deswegen würde es sich auszahlen, geduldig zu sein. Vor Ort bräuchte man einen lokalen Partner sowie grünes Licht von der Regierung.

Zur Zukunft des TV

“Es gibt immer noch 100 Millionen Kabelhaushalte in den USA, aber langfristig wird das sinken. Daran ist aber nicht nur Netflix schuld, sondern auch HBO Go oder Hulu”, so Hastings weiter. Lineares TV hätte seine Berechtigung, wenn es um Live-Übertragungen bei Sport oder News gehe, doch generell spräche das Nutzungsverhalten für Internet-TV. “Lineares TV hat 50 Jahre dominiert, aber die Leute wollen On-Demand-Fernsehen, sie wollen es auf jedem Bildschirm, und sie wollen personalisierte Inhalte”, sagte Hastings. “So wie das Mobiltelefon das Festnetz ersetzt hat, wird Internet-TV lineares TV ersetzen.” Selbst große TV-Anstalten wie BBC oder ZDF würden ihre Inhalte mehr und mehr online anbieten.

Dass Netflix mit seinen personalisierten Unterhaltungsangeboten nicht unbedingt zu Meinungspluralität und politischer Bildung beitrage, amüsierte Hastings. “Netflix ist also verantwortlich für Donald Trump?”, scherzte er. Der technische Fortschritt sei aber eben nicht aufzuhalten, künftige Generationen würden es für absurd halten, für die Nachrichten auf 8 Uhr Abends warten zu müssen. Die eigene Rolle im Mediengeschäft (Netflix zählt 70 Millionen Abonnenten) spielte der Netflix-CEO herunter. „Der Gorilla im Raum ist YouTube, die haben pro Monat mehr als eine Milliarde Seher.“

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