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PEPP-PT: Die Grundlage für Corona-Tracking-Apps

Coronavirus-Ausbreitung in Europa. © Photo by Martin Sanchez on Unsplash
Coronavirus-Ausbreitung in Europa. © Photo by Martin Sanchez on Unsplash
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Es ist eine einfache Idee, die sich hinter einem komplizierten Namen verbirgt. Mit PEPP-PT hat ein Zusammenschluss von europäischen Wissenschaftlern ein System entwickelt, das zu einem der wichtigsten Instrumente bei der Erfassung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus werden könnte. PEPP-PT steht für Pan European Privacy-Protecting Proximity Tracing und ist eine Plattform, mit deren Hilfe Smartphones Kontakte zu infizierten Personen erfassen könnten. Das Ziel: Anstatt flächendeckend Ausgangssperren zu verhängen, könnte man so gezielt Erkrankte und ihre möglichen Kontaktpersonen finden und isolieren.

Klingt nach Tracking von Menschen im großen Maßstab? Auf den ersten Blick ja, auf den zweiten Blick nein. Denn die PEPP-PT-Entwickler setzen bei der Technologie um maximale Privatsphäre, Freiwilligkeit und Datenschutz. Das soll so funktionieren: Die Technologie sollen Entwickler in verschiedenen Ländern in ihre Corona-Apps verbauen können. Dann könnten sich Smartphones folgendermaßen verhalten: Sie bauen via Bluetooth eine Verbindung auf und übertragen Daten. Später soll das helfen, um etwaige Infektionsketten nachvollziehen und Personen, die mit einem Corona-Erkrankten Kontakt hatten zu warnen.

Jeder Nutzer bekommt eine ID

Mit Hilfe von PEPP-PT bekommt jeder Nutzer einer entsprechenden Corona-App eine temporäre ID. Wenn sich Smartphone A ausreichend nah lange in der Nähe von Gerät B aufhält, werden die IDs sowie die Zeitspanne auf den beiden Geräten gespeichert. Sollte dann eine Person positiv auf Corona getestet werden, dann kann sie von der Gesundheitsbehörde eine TAN (Transaktionsnummer) erhalten. Über diese TAN kann er dann seinen Kontaktdatenverlauf auf einen Server hochladen, und dann können Personen, die er getroffen hat, per App (z.B. Push Notification) benachrichtigt werden.

Die TAN ist dabei notwendig, damit nicht jemand unabsichtlich oder bewusst falsch die Info verbreitet, er habe COVID-19. Die Nutzer erfahren in dem System aber nicht, wer der Infizierte ist und wann der Kontakt erfolgte, sondern eben nur, dass es Kontakt gab.

Code auf Github zu holen

Der Code der Programmbibliothek für PEPP-PT soll am 7. April 2020 auf Github hochgeladen werden, dann kann jeder App-Entwickler die Technologie verbauen. So können auch verschiedene Apps (z.B. die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes) miteinander kommunizieren.

Voraussetzung dafür, dass dieses Warnsystem für Infektionsketten funktioniert, sind im Wesentlichen drei Dinge. Nutzer müssen ersten gewillt sein, überhaupt eine solche App zu installieren, und die Gesundheitsbehörden in den einzelnen Länder müssen mitspielen und die TANs vergeben. Und: Jeder Nutzer muss dafür sorgen, dass Bluetooth auf seinem Smartphone permanent aktiviert ist, damit die Apps miteinander kommunizieren können. Ein Nachteil dabei ist, dass die Reichweite von Bluetooth oft stark pendelt – von wenigen Metern bis auf mehrere dutzende Meter. Und: Android-Nutzer (also die Mehrheit der Smartphone-Nutzer) müssen, damit Bluetooth Low Energy (BLE) permanent läuft, auch dauerhaft ihren Standort an Google freigeben.

Am PEPP-PT-Projekt sind aktuell rund 130 Forscher aus fast 30 verschiedenen europäischen Organisationen und Unternehmen beteiligt. Aus Österreich ist Artificial Intelligence (AI) Laboratory des Linz Institute of Technology (LIT) der Universität Linz rund um AI-Koryphäe Sepp Hochreiter beteiligt.

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