Nachbericht

Pioneers: „In 100 Jahren werden wir von einem Goldrausch reden, wenn wir uns an heute erinnern“

Roboter Kiki am Pioneers 2017. © Pioneers/Flickr
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„Ich glaube, dass wir in 100 Jahren, wenn wir uns an die heutige Zeit zurückerinnern, von einem Goldrausch reden werden. Mit dem Unterschied, dass wir keine Schaufeln und Dynamit verwenden, sondern Macs und Risikokapital.“ Mit diesen Worten brachte es Pavel Šíma, CEO des tschechischen Startups Roivenue, ganz gut auf den Punkt, worum es im Kern am Pioneers diese Woche eigentlich ging: ums Geld. Zwar war auf den Bühnen viel von einer besseren, schöneren und gesünderen Zukunft dank technischem Fortschritt und der treibenden Kraft von Startups zu hören – nur, irgendwie muss man diesen Fortschritt auch bezahlen können.

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Tausend Gründer und solche, die es noch werden wollen, sollen sich unter den insgesamt 2.500 Gästen der Veranstaltung getummelt haben – immer ihren Pitch im Anschlag, immer auf der Suche nach jenen Personen, die ihr Badge als Investoren identifizierten. Der Fokus auf Investments – viele Gäste ließen die Vorträge in den Hallen links liegen – zeigte sich unter anderem, als eine Beteiligung gar per Rundruf im Buffet-Raum verkündet wurde (startup300 investiert in das österreichische Startup Herosphere):

Ohne Moos nix los

Jene, die mehr Geld ins Ökosystem pumpen, waren rund ums Pioneers besonders aktiv: Die Raiffeisenbank International (RBI) verkündete, über sein neues Elevator Lab (Trending Topics berichtete) bis zu 200.000 Euro in FinTech-Startups pumpen zu wollen, der neue Venture-Capital-Fonds capital300 (Trending Topics berichtete) startete mit dem Einsammeln von 20 Millionen Euro für Wachstumsfinanzierungen. Und Andrus Ansip, Vizepräsident der EU-Kommission betonte, dass die E im Rahmen ihrer Investitionsoffensive #investEU mit rund 315 Mrd. Euro gezielt innovative Projekte fördere – natürlich nicht nur Jungfirmen, sondern auch mittlere Betriebe, Städte und Gemeinden, aber immerhin. Ein einheitlicher digitaler EU-Binnenmarkt (derzeit noch sehr zersplittert zwischen den Mitgliedstaaten) können zusätzliche 415 Mrd. Euro zum BIP der EU-28 beitragen, rechnet eine Studie im Auftrag des Parlamentsausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) vor.

Nur, woher sollen all die Talente kommen, die in Startups arbeiten und mit diesem Geld die Zukunft aufbereiten? Nicht notwendigerweise aus Österreich. Amelie Groß, Bundesvorsitzende der Jungen Wirtschaft, warnte (wie auch andere zuvor), dass es in Österreich schwierig sei, gute Entwickler und Programmierer zu finden. Bekommen kann man sie aber immerhin in den europäischen Nachbarländern. „In Europa gibt es 4,7 Millionen Entwickler. Im Vergleich zu den USA, in denen es nur 4,1 Millionen gibt, stehen wir ganz gut da“, sagte Siraj Khaliq, Partner beim in London stationierten Risikokapitalgeber Atomico (u.a. Skype, Stripe, Bitmovin). Diesen Umstand versuchen Startup-Hubs wie weXelerate, Talent Garden und die Linzer Tabakfabrik zu nutzen, um auch Talente und Jungfirmen aus dem Ausland nach Österreich zu locken.

Kohle gibt es nicht für jeden – und von jedem

Ob nach der Nationalratswahl im Herbst die Politik weiter auf das Startup-Thema setzt, bleibt abzuwarten. Bundeskanzler Christian Kern (SP), Wirtschaftsminister Harald Mahrer (VP) oder NEOS-Chef Matthias Strolz statteten dem Event jedenfalls jeweils einen Besuch ab. Wer von ihnen nach der Wahl in der Regierung sitzt, ist ungewiss – interessant wäre, ob Kerns vorerst gescheiterte Idee eines 300 Millionen schweren, staatlich-privaten Fonds für Wachstumsfinanzierungen (Trending Topics berichtete) eine zweite Chance bekommt.

Dass nicht jedes Startup Investmentgeld aufnehmen sollte, betonte schließlich Oliver Holle. „Viele Unternehmen in Europa sollten nicht VC-Kapital aufnehmen“, so der Chef von Speedinvest, die einen 90-Millionen-Fonds für Startup-Investments betreiben. Man könne „großartige Firmen“ auch ohne Risikokapital von Investoren aufbauen. Risikokapital sollten wirklich nur jene nehmen, die Fokus auf massives, schnelles Wachstum und internationale Expansion legen. „Für viele Geschäftsmodelle passt dies aber nicht.“

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