Drohnen-Scale-up Quantum Systems kauft KI-Startup Spleenlab zu

Das Aufrüsten in Europa geht weiter, und zwar auch am Startup-Sektor: Denn Quantum Systems, Hersteller für unbemannte ISR-Systeme (kurz für Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance), übernimmt die Spleenlab GmbH vollständig. Mit diesem Schritt integriert das Unternehmen die KI-Suite und das Know-how im Bereich Edge-Perzeption in sein Produkt- und Forschungsökosystem. Die Akquisition soll die Fähigkeiten von Quantum Systems zur Entwicklung autonomer Missionssysteme für Luft, Land und See verstärken und markiert einen weiteren Schritt in der strategischen Entwicklung zum ganzheitlichen Anbieter für unbemannte, KI-gestützte Lösungen.
„Die Zukunft ist unbemannt. Und sie wird durch die Integration von erstklassiger Hardware mit erstklassiger Software gestaltet. Mit der Übernahme von Spleenlab erweitern wir unsere technologischen Fähigkeiten und erfüllen unser Versprechen“, meint Florian Seibel, Co-CEO und Mitbegründer von Quantum Systems. Die Technologie von Spleenlab kommt bereits auf Plattformen von Quantum Systems zum Einsatz, unter anderem in gemeinsamen Forschungsprojekten für das deutsche Verteidigungsministerium.
Quantum Systems hat bis dato mehr als 300 Millionen Euro an Risikokapital aufgenommen und gehört neben Helsing zur Speerspitze der deutschen Tech-Unternehmen im Defense-Bereich (mehr dazu hier). Auch bei Helsing gab es bereits Zukäufe in einer Lage, in der sich Europa deutlich unter einer hybriden Kriegsbedrohung durch Russland ausgesetzt sieht.
Technologische Synergien
Das 2016 gegründete Unternehmen Spleenlab mit Hauptsitz in Saalburg-Ebersdorf und Jena entwickelt Machine-Learning-Software der nächsten Generation. Diese ermöglicht robuste Wahrnehmung, Navigation ohne GPS, Multi-Objekt-Erkennung und koordinierte Multi-Plattform-Autonomie. „Spleenlab wurde gegründet, um echte Autonomie zu ermöglichen. Nach Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit können wir durch den Zusammenschluss mit Quantum Systems bewährte KI-Fähigkeiten nutzen und sie in großem Maßstab auf Plattformen einsetzen, die in realen Missionen zum Einsatz kommen“, so Stefan Milz, Co-CEO von Spleenlab.
Co-CEO Tobias Rüdiger ergänzt: „Wir teilen das gemeinsame Engagement für technische Exzellenz und die Bereitstellung von KI, die überprüfbar, robust und einsatzbereit ist.“ Die Kombination aus Hardware-Expertise von Quantum Systems und KI-Kompetenz von Spleenlab soll die Entwicklung autonomer Systeme beschleunigen, die auch in anspruchsvollsten Einsatzumgebungen zuverlässig funktionieren.
Integration und Zukunftspläne
Quantum Systems integriert das Team von Spleenlab in sein KI-Kompetenzzentrum und verdreifacht damit die Zahl der Mitarbeiter im Software- und KI-Bereich. Alle bestehenden Mitarbeiter werden übernommen, und die Standorte in Thüringen sowie die strategische Präsenz in Jena bleiben erhalten. Bestehende Kooperationsprogramme und Dienstleistungen für das unbemannte Ökosystem werden fortgeführt.
Die vereinten Teams konzentrieren sich darauf, Forschungsergebnisse schneller in operative Fähigkeiten für Kunden und verbündete Programme umzusetzen. Durch die Verschmelzung von führender Hardware, Software und Künstlicher Intelligenz zu einem Gesamtsystem positioniert sich Quantum Systems als Vorreiter im Bereich unbemannter Systeme und autonomer Technologien in Europa.