Renault zeigt, dass man mit Elektroautos Geld verdienen kann
„Verbrennungsmotoren werden über längere Zeit das Rückgrat für die CO2-Ziele und auch unsere Finanzstärke bleiben“, sagte kürzlich Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche im Zuge der Präsentation der Elektro-Strategie seines Konzerns. Bei dem Ausbau des E-Auto-Portfolios, so fürchtet man beim Premium-Hersteller Daimler, würde die Rendite im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, niedriger sein. Auch Tesla, der Vorreiter bei Elektroautos, steckt weiter in den roten Zahlen.
Ganz anders der französische Hersteller Renault 8Untermarken sind Dacia und Lada), der nach einer Allianz 1999 mit dem japanischen Konzern Nissan zu einem der größten Autobauer der Welt aufstieg. Wir sehen heute, dass wir mit dem Verkauf elektrischer Fahrzeuge Geld verdienen können“, sagt E-Auto-Vorstand Gilles Normand gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Nissan und Renault hätten gemeinsam bereits eine halbe Million Elektroautos verkauft. Nissan hat mit dem „Leaf“ das meist verkaufte E-Auto im Portfolio, und der Renault „Zoe“ dürfte sich demnach auch gut verkaufen – in Deutschland soll es gar Lieferprobleme ob der starken Nachfrage geben.
Marge bei 7 Prozent
Die Marge beträgt bei den Elektroautos laut Normand sieben Prozent. Im Gegensatz zu anderen Herstellern würde Renault-Nissan mit seiner E-Sparte kein Geld verlieren, und man sei auch der erste Hersteller, der eine Gewinnspanne für das Elektro-Business angeben würde. Bis 2022 sollen etwa die Hälfte aller Modelle von Renault elektrifiziert werden, also zumindest einen Hybrid-Motor bekommen. Bei den Prognosen ist man aber vorsichtig: In fünf Jahren, so rechnet Renault, soll der Marktanteil von Elektroautos bei fünf Prozent liegen.
Um das Ökosystem für Elektroautos voranzutreiben, will Renault ein Smart-Grid-System gemeinsam mit Stromanbietern einführen. Außerdem sorgen Partnerschaften für Wachstum – so ist etwa der Elektromotor des Renault Zoe im E-Smart von Daimler verbaut.