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Scoop: Reploid mit 150 Millionen Euro Marktkapitalisierung an die Wiener Börse

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Am 3. Juli ist es so weit: Dann wird die Wiener Börse im Segment des „direct market plus“ einen Neuzugang verzeichnen – das auf Insektenzucht spezialisierte GreenTech-Scale-up Reploid Group AG aus Linz. Das Unternehmen, das Anlagen für die Zucht der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) für andere Firmen baut, wird dabei mit 150 Millionen Euro bewertet.

Das Reploid-Papier wird zu einem Preis von 1.370 Euro pro Stück Aktie an der Wiener Börse starten, zeigen Informationen, die Trending Topics vorliegen. Der erste Handelstag ist der Donnerstag (03.07.2025), der Handel startet mit der Mittags-Auktion, jede Order kann ab 08:30 Uhr aufgegeben werden. Der „direct market plus“ ist für KMU und Wachstumsunternehmen da, um ihnen den Einstieg i01n die Börse zu erleichtern.

Bei dem Börsengang handelt es sich nicht um einen IPO, bei dem neue Aktien ausgegeben und neues Kapital aufgenommen wird, sondern um ein Listing. Dadurch werden die Aktien der Reploid Group AG für die bestehenden Shareholder (darunter etwa Breeze Invest, PFG – Tönnies, OÖ Versicherung AG, Neuburger Holding oder Biogena) handelbar.

Im direct market plus ist Reploid mit einer Marktkapitalisierung von etwa 150 Millionen Euro somit das zweit größte Unternehmen hinter der Steyr Motors AG (ca. 255 Mio. Euro). „Mit unserem Einstiegssegment direct market plus bieten wir ambitionierten Unternehmen die Möglichkeit zur Weiterentwicklung am Kapitalmarkt. Wir freuen uns sehr, dass Reploid diese Plattform für mehr Sichtbarkeit und ihr zukünftiges Wachstum nutzt und wir das innovative Green-Tech-Unternehmen dabei begleiten dürfen.“ Henriette Lininger, Director Issuers an der Wiener Börse.

Business mit der Schwarzen Soldatenfliege

Die oberösterreichische Reploid Group AG aus Wels hat sich als Biotechnologie-Unternehmen auf die industrielle Zucht der Schwarzen Soldatenfliege spezialisiert. Das 2019 gegründete Unternehmen entwickelt modulare Systeme zur Verarbeitung organischer Reststoffe und positioniert sich als Anbieter für nachhaltige Kreislaufwirtschaftslösungen.

Das Kerngeschäft von Reploid basiert auf der Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens), die organische Abfälle aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in verwertbare Rohstoffe umwandeln. Die Larven zeichnen sich durch außergewöhnlich schnelles Wachstum aus und können binnen sieben bis acht Tagen ihre Körpermasse erheblich steigern.

Die vom Unternehmen entwickelte modulare „ReFarmUnit“ verarbeitet täglich bis zu 40 Tonnen organische Reststoffe. Pro Produktionsanlage entstehen jährlich etwa 2.000 Tonnen Frischlarven sowie 2.000 Tonnen organischer Dünger. Die Larven werden zu proteinreichem Tierfutter weiterverarbeitet, während die gewonnenen Fette auch für Treibstoffe oder Kosmetika genutzt werden können.

Das Unternehmen verkauft seine modularen Anlagen für 4,4 Millionen Euro pro Stück und hat sich zum Ziel gesetzt, „über 30 Anlagen“ im laufenden Jahr zu verkaufen. Das sind rein rechnerisch mehr als 120 Mio. Euro Umsatz – da die Projekte aber länger laufen, kommt dieser Umsatz nicht nur in 2025,  sondern auch später.

Geschäftsmodell und Marktpositionierung

Reploid verfolgt einen technologieorientierten Ansatz, der auf Hardware-intensive Produktionsanlagen setzt. Das Unternehmen wird nach ESG-Kriterien als „Deep Green Technology“ klassifiziert und zielt auf die Transformation der linearen Wirtschaft hin zu nachhaltigen Kreislaufprozessen ab.

Die Finanzierung erfolgte bisher über mehrere Runden, einschließlich erfolgreicher Crowdfunding-Kampagnen. 2022 sammelte das Unternehmen etwa 550.000 Euro über Crowdfunding ein, weitere Finanzierungsrunden folgten. Das Unternehmen strukturierte sich bereits früh als Aktiengesellschaft und beschäftigt mittlerweile mehr als 70 Mitarbeiter.

Internationale Expansion

Reploid ist bereits in acht europäischen Ländern aktiv: Deutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn, Schweiz, Liechtenstein, Italien und Frankreich. Das Unternehmen führt zudem Expansionsgespräche in Australien, Neuseeland sowie Nord- und Südamerika. Die internationale Skalierung wird durch die modulare Bauweise der Produktionsanlagen ermöglicht.

Die Nachfrage nach den Lösungen des Unternehmens steigt kontinuierlich, da das Problem der Reststoffverwertung nicht regional begrenzt ist. Institutionelle Investoren zeigen aufgrund der ESG-Konformität der Technologie verstärktes Interesse an dem Biotechnologie-Unternehmen.

Strategische Akquisition in Deutschland

Im Juni 2025 übernahm Reploid die madebymade GmbH aus Pegau bei Leipzig und stärkte damit seine Position im deutschen Markt (mehr dazu hier). Das 2017 von Kai Hempel, Henrik Reichstein und Dr. Jonas Finck gegründete Unternehmen spezialisierte sich ebenfalls auf die industrielle Insektenzucht mit Fokus auf die Schwarze Soldatenfliege.

Durch die Übernahme ergaben sich strukturelle Veränderungen: Während Gründer Kai Hempel das Unternehmen verließ, rückte Dr. Jonas Finck in den Vorstand der Reploid Group AG auf und wurde Aktionär. Der Standort Leipzig wird als zentraler Forschungs-Hub innerhalb der europäischen Reploid-Struktur ausgebaut. Die Akquisition ermöglicht dem österreichischen Unternehmen eine stärkere Verankerung im größten europäischen Markt und den Zugang zu zusätzlicher technischer Expertise im Bereich der nachhaltigen Insektenbiotechnologie.

Insekten-Scale-up Reploid kauft deutschen Mitbewerber madbymade

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