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Scoop: Insekten-GreenTech Reploid steht vor großem Börsen-Listing im Sommer

Reploid-CEO Philip Pauer. © Reploid Group AG
Reploid-CEO Philip Pauer. © Reploid Group AG
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Die oberösterreichische Reploid Group AG, ein Biotechnologieunternehmen für modulare Insektenzucht-Systeme, bereitet für den Sommer 2025 ein Listing an der Wiener Börse vor. Das bestätigte CEO und Gründer Philipp Pauer in einem aktuellen Interview mit Trending Topics. Ziel sei, in den Direct Market Plus, der bei der Wiener Börse für KMU und Wachstumsunternehmen gedacht ist, aufgenommen zu werden. Dem Vernehmen nach könnte es bereits Ende Juni so weit sein.

Reploid baut Industrieanlagen, in denen Insekten Reststoffe etwa der Lebensmittelindustrie zu neuen Rohstoffen verarbeiten. Bisher sind an der Welser Aktiengesellschaft bereits etwa ASAMER Family Office, Breeze Invest, PFG – Tönnies, OÖ Versicherung AG, ALMI Gewürze, Yaasa Group, Schöllhammer Invest, Scherrer Holding, ZANELLA Group Brasilien, Neuburger Holding oder Biogena beteiligt. Die ehemalige österreichische Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sitzt mittlerweile im Aufsichtsrat des Unternehmens, Julian Hödlmayr (Ex-markta, Ex-Müller) ist ebenfalls mit an Bord.

Geschäftsmodell: Von organischen Reststoffen zu hochwertigen Rohstoffen

Das Unternehmen hat sich auf die Verwertung minderwertiger organischer Biomasse spezialisiert. „Wir verarbeiten täglich im Schnitt 40 Tonnen organischen Reststoff und machen daraus im Jahr knapp 5.000 Tonnen neue Rohstoffe – Insektenproteine, Insektenfette, aber auch Insektendünger und Biostimulantien“, erläutert Pauer das Geschäftsmodell.

Die dezentralen modularen Insektenmastanlagen verarbeiten Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie – von Biertreber über Molke bis hin zu Kartoffelschalen. Dabei entstehen neue Rohstoffe für verschiedene Märkte: Futtermittel für Haustiere und Nutztiere, organische Dünger sowie industrielle Anwendungen bis hin zu Biopolymeren und nachhaltigen Treibstoffen.

Insekten-Tech. © Reploid Group AG
Insekten-Tech. © Reploid Group AG

Internationale Expansion und Umsatzentwicklung

Reploid ist bereits in sechs europäischen Ländern aktiv: Frankreich, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und Österreich. „In den nächsten Wochen dann auch offiziell in Tschechien, Ungarn und Rumänien“, so Pauer.

Zum aktuellen Geschäftsverlauf erklärt der CEO: „Heuer haben wir als erstes Umsatzziel 40 Millionen Euro aufgerufen, sind aber deutlich höher.“ Das Unternehmen verkauft seine modularen Anlagen für 4,4 Millionen Euro pro Stück und hat sich zum Ziel gesetzt, „über 30 Anlagen“ im laufenden Jahr zu verkaufen. Das sind rein rechnerisch mehr als 120 Mio. Euro Umsatz – da die Projekte aber länger laufen, kommt dieser Umsatz nicht nur in 2025,  sondern auch später.

Dynamisches Mitarbeiterwachstum

Das Wachstumstempo spiegelt sich auch in der Personalentwicklung wider. Pauer berichtet von einer Verdopplung der Belegschaft innerhalb weniger Monate: „Innerhalb eines halben Jahres von 35 auf 70 Mitarbeiter gewachsen.“ Für die mittelfristige Zukunft plant das Unternehmen eine weitere massive Expansion: „Ich gehe persönlich davon aus, dass wir Mitte 2027 europaweit über 300, knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen haben werden.“

Kundenstamm und Recurring Revenue-Modell

Zu den Kunden zählen große Lebensmittelhandelsbetriebe, Landwirte und Industrieunternehmen. „Die großen Lebensmittelhandelskonzerne sind einer unserer größten Kunden“, erklärt Pauer. Diese nutzen Reploids Technologie für ihre Supply Chain Optimization im Rahmen der indirekten Emissionsreduzierung.

Das Geschäftsmodell basiert nicht nur auf dem einmaligen Anlagenverkauf (Non-Recurring), sondern auf einem kontinuierlichen Serviceansatz: „Lohnmast heißt, wir liefern die jungen Tiere, stellen sicher, dass die Futtermittelrezepturen passen, und kaufen dann die fertig gemästete Larve wieder zurück.“ Damit würde man langjährige Geschäftsbeziehungen zu den Kunden aufbauen.

Börsen-Listing als strategischer Schritt

Als Grund für das geplante Börsen-Listing nennt Pauer mehrere strategische Überlegungen: „Das Unternehmen braucht mehr Visibilität, mehr Transparenz und eine andere Größe.“ Er betont, dass es sich zunächst nicht um ein klassisches IPO mit Kapitalaufnahme handelt, sondern um ein direktes Listing im dritten Markt der Wiener Börse.

„Wir listen 100% unserer Aktien an der Wiener Börse im dritten Markt, im Direct Market Plus“, konkretisiert Pauer. Das Listing solle als Vorbereitung für ein späteres vollwertiges IPO dienen: „Unser Ziel ist, dass wir in den nächsten zwei, drei Jahren ein Uplisting bekommen.“

Das für den Sommer 2025 geplante Listing an der Wiener Börse soll Reploid den Zugang zu institutionellen Investoren erleichtern und die Basis für weiteres Wachstum in der europäischen Biotechnologie-Branche schaffen. Pauer darf derzeit nicht verraten, zu welcher Bewertung Reploid an der Wiener Börse gelistet werden wird, nur so viel: Im Direct Market Plus würde man hinsichtlich Marktkapitalisierung in der Gegend von Steyr Motors AG (derzeit 272,5 Mio. Euro) und ReGuest S.p.A. (142,5 Mio. Euro) landen – es wird also eine neunstellige Bewertung für Reploid geben. Man darf gespannt sein.

Hier er Direct Market Plus im Überblick (Stand 30. Mai 2025):

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