Insolvenz

SignD: Wiener RegTech mit 3 Mio. Euro Passiva in der Insolvenz

Bernhard Reiterer von SignD und die ehemalige Digitalministerin Margarete Schramböck. © aws
Bernhard Reiterer von SignD und die ehemalige Digitalministerin Margarete Schramböck. © aws

Sie wollten sich mit ihrer Qualified Electronic Signature (QES) als umfassende Lösung für digitale Identitätsnachweise im Privatkund:innen wie auch im Business-Umfeld etablieren (KYB, KYC), doch nun ist die Reise vorerst zu Ende. Das Wiener RegTech SignD Identity GmbH, kurz SignD, musste jetzt ein Konkursverfahren beim Handelsgericht Wien beantragen. 2019 gegründet, hat das Startup einmal 2020 eine Finanzierung von einer Million Euro erhalten (Trending Topics berichtete), dann eigenen Angaben zufolge noch einmal eine Million Euro im März 2022.

Doch der Krisenzeit nach dem Startup-Hype der letzten Jahre fällt nun das Startup zum Opfer. „Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird auf die Veränderungen am Markt (Zinserhöhungen, Finanzkrise) und das Ausbleiben neuer Investoren zurückgeführt“, heißt es beim AKV. Die Passiva belaufen sich auf mittlerweile 3,23 Mio. Euro, es gibt 61 betroffene Gläubiger. SignD hat zwar offenbar mit seinen automatisierten Personenidentifizierungen Kund:innen in der Finanzindustrie, der Telekommunikation, der Reisebranche oder dem Glücksspiel gewonnen – doch am Ende fand sich dann in der schwierigen Marktlage kein weiterer Investor mehr, der für eine künftige Finanzierung des Unternehmens aufkommen will.

Wachstumskapital: Wiener Startup SignD erhält eine Million Euro

Digitale Identitätsnachweise

Das Unternehmen soll nun laut Eigenantrag im Zuge des Insolvenzverfahrens verkauft werden. Gut möglich, dass die KYC-Technologie spannend für andere Unternehmen ist, die diese in ihre eigenen digitalen Produkten benötigen. SignD hat sich 2021 ein EU-Zertifikat besorgt und ist seither berechtigt, risikobasierte Online-Prozesse zur Überprüfung der Identität von Personen für die Ausstellung von qualifizierten elektronischen Zertifikaten (QES) gemäß der eIDAS-Verordnung zu machen. Die eIDAS regelt in der EU die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen – ist also bei Online-Banking und Co. ein sehr wichtiges Regelwerk.

Investiert sind bei SignD unter anderem primeCROWD-Investoren (nunmehr unter Gateway Ventures unterwegs), größter Shareholder neben Gründer Bernhard Reiterer ist aber das deutsche Familiy Office Quidam Beteiligungen mit etwa 40 Prozent. Dieses hat im RegTech-Bereich einmal mehr Glück mit einer österreichischen Startup-Beteiligung gehabt – nämlich mit kompany.

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