Wiener Spielestudio Sproing baut mit „Kiss Rock City“ ein Mobile Game für eine der erfolgreichsten Rockbands

Sie haben „I was made for loving you“ auf den Planeten losgelassen, mehr als 100 Millionen Platten verkauft und 2016 eine Einladung von Donald Trump abgelehnt: Was auch immer man von der Rockband Kiss rund um die beiden Masterminds Gene Simmons und Paul Stanley hält, Weltberühmtheit kann man ihnen nicht absprechen.
Diesen Faktor will jetzt das Wiener Spielestudio Sproing für sich nutzen. Gemeinsam mit Epic Rights, dem exklusiven Lizenzgeber von Kiss, hat man das Mobile-Game „Kiss Rock City“ für iOS und Android auf den Markt gebracht. Der rote Faden des Spiels: Der Nutzer muss eine Band von Auftritten in kleinen Bars zu internationalem Ruhm führen. Eingearbeitet wurden dabei Anekdoten aus der Kiss-Geschichte, außerdem sollen aktuelle Ereignisse rund um die Band regelmäßig den Weg ins Spiel finden. Original-Songs von Kiss sind natürlich ebenfalls zu hören.

Freemium-Modell für Smartphones
Sproing tritt bei „Kiss Rock City“ nicht nur als Entwickler, sondern auch als Publisher auf, übernimmt also auch das Marketing und die Bewerbung des Titels. Um im Spiel schneller voran zu kommen, kann sich der Nutzer per In-App-Käufen mit zusätzlichen virtuellen Objekten („Diamanten“) eindecken. Mit diesen wiederum kann man sich etwa bessere Ausrüstung (Instrumente, Kostüme) besorgen. Dieses Freemium-Modell hat sich bei vielen Mobile-Games durchgesetzt und gilt als bester Weg, Spiele auf Smartphones zu monetarisieren.
„Die Sache hat als Auftragsarbeit für Activision begonnen“, sagt Johanna Schober, Geschäftsführerin bei Sproing. Dann aber sei das Projekt im Zuge der Übernahme des Mobile-Gaming-Spezialisten King.com („Candy Crush“) durch Activision um 5,9 Milliarden Dollar nicht mehr fortgesetzt worden. Sproing wollte aber nicht aufgeben und hat das Projekt „Kiss Rock City“ komplett übernommen.
„Markt bleibt schwierig“
„Der Markt bleibt schwierig, gerade im Mobile-Gaming-Bereich gibt es viel Konsolidierung“, sagt Schober. Sproing hat harte Zeiten hinter sich. Im November 2016 wurde bekannt, dass Österreichs größter Spieleentwickler in die Insolvenz schlitterte. 65 der insgesamt 105 Mitarbeiter mussten das Unternehmen verlassen. Heute arbeiten 42 Personen für Sproing. Mit „Asterix & Friends“ (die Browser-Version wird selbst vermarktet) und „Kiss Rock City“ versucht man jetzt, sich von Publishern unabhängiger zu machen, außerdem werden weiter Auftragsarbeiten umgesetzt.